"Doppelagent-in" umkreist in ausgewählten Arbeiten Moira Zoitls künstlerische Praxis seit den 1998er Jahren bis heute. Die Videoarbeiten befassen sich mit Erzählungen von Personen aus verschiedenen kulturellen Zusammenhängen, sowie dem familiären Umfeld der Künstlerin und sind meist in raumgreifende Settings integriert. Es entstehen Geschichtsräume, in denen die räumliche und zeitliche Bedingtheit der Porträtierten in den Fokus rückt. Architektur und gebaute Umwelt wird hierbei als ein die ProtagonistInnen konstituierendes Element analysiert."Den skizzierten Arbeiten ist die (auto-)biografische Vorgehensweise gemein sowie die enorme Konstruiertheit in der formalen Struktur der Videos. Der emotionalen Nähe zwischen den Protagonistinnen und der Künstlerin und der vermeintlichen Authentizität der erzählten Geschichten wird mit stilistischen Mitteln entgegengewirkt, um dem Dokumentarischen den Wahrheitsanspruch und dem Autobiografischen die private Involviertheit zu nehmen." schreibtDoris Berger über die frühen Videoarbeiten der Künstlerin. Als "Doppelagent-in" vor und hinter der Kamera wechselt Moira Zoitl immer wieder ihre Position vom passiven Gegenstand eines Videos zur aktiven über die Aufnahme bestimmenden Autorin und deckt damit die Mechanismen des porträthaften Erzählens auf.