24,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Erscheint vorauss. Dezember 2024
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

In seinem legendären Vortrag von 1923 leitete Aby Warburg aus dem Hopi-Schlangenritual Grundformen der menschlichen Ausdrucksweise ab und schuf so ein Fundament seiner Kulturtheorie. Das von Warburg überlieferte Ritual war jedoch in Wirklichkeit ein von den Indigenen inszeniertes Spektakel für Touristen, mit dem sie ihrer politischen Unterdrückung entgegenzuwirken versuchten. Und auch Warburgs Vortrag in der psychiatrischen Heilanstalt Kreuzlingen selbst war eine Darbietung, sie sollte den Nachweis seiner eigenen geistigen Genesung liefern.Im Sinne einer dekolonisierten Medienhistoriografie…mehr

Produktbeschreibung
In seinem legendären Vortrag von 1923 leitete Aby Warburg aus dem Hopi-Schlangenritual Grundformen der menschlichen Ausdrucksweise ab und schuf so ein Fundament seiner Kulturtheorie. Das von Warburg überlieferte Ritual war jedoch in Wirklichkeit ein von den Indigenen inszeniertes Spektakel für Touristen, mit dem sie ihrer politischen Unterdrückung entgegenzuwirken versuchten. Und auch Warburgs Vortrag in der psychiatrischen Heilanstalt Kreuzlingen selbst war eine Darbietung, sie sollte den Nachweis seiner eigenen geistigen Genesung liefern.Im Sinne einer dekolonisierten Medienhistoriografie rekonstruiert der Band die spannende interkontinentale Geschichte des Hopi-Tanzes inmitten des bis heute andauernden Kampfes um kulturelle, religiöse und politische Rechte. Es entsteht ein neuer Blick auf Warburgs schöpferische Würdigung des Rituals und dessen unabgeschlossenes Nachleben in Kunst und Kultur. Durch die Vervielfachung der Perspektiven wird eine neue Debatte über die Produktivität und Problematik kultureller Aneignung eröffnet.
Autorenporträt
Erhard Schüttpelz ist Professor für Medientheorie an der Universität Siegen, nachdem er zuvor an der Columbia University in New York, der Universitäten Köln und der Universität Konstanz forschte. Seine Forschungsschwerpunkte sind Postkoloniale Literatur- und Mediengeschichte der globalisierten Moderne und ihr Verhältnis zum »Primitiven«. Er schreibt regelmäßig Kolumnen und Kommentare für Zeitschriften wie den Merkur. Cora Bender arbeitet als Medienethnologin an der Universität Siegen. Davor war sie unter anderem an der LMU München und der Universität Heidelberg tätig Ihre Forschungen befassen sich mit Wissenskultur und Medien im indigenen Nordamerika, indigener Moderne und Globalisierung. Ihre Arbeitsgebiete sind darüber hinaus Medien- und Visuelle Anthropologie, Medical Anthropology, Forschungsmethoden und Fachgeschichte(n). Thomas Hensel ist Professor für Kunst- und Designtheorie an der Hochschule Pforzheim. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Medien- und Wissenschaftsgeschichte der Kunst, Designtheorie und Game Studies. 2012 erhielt er den Aby M. Warburg-Förderpreis des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg.