Die Doppelgänger sind unter uns - als Spiegelbild, Schatten, Foto, Namensdoppelgänger, Zwillinge, Traumgestalten, als Wunsch-Ich. Wen mag es da verwundern, daß seit der Antike das Motiv des Doppelgängers in der Literatur in unzähligen Variationen durchgespielt wurde. Dieses Lesebuch lädt mit vierzehn repräsentativen Texten von der Romantik bis zur Gegenwart ein, sich dieses Phänomen mit Vergnügen zu erlesen. Achim von Arnim und Jorge Luis Borges, Hans Christian Andersen und Günter Kunert, Michail Bulgakow, Lars Gustafsson und andere bekannte Schriftsteller garantieren eine spannende, oft gar schaurige Lektüre. Nicht weniger spannend ist das kenntnisreiche Nachwort des Herausgebers, in dem er von der Welt der Doppelgänger in der Literatur erzählt. die nicht erst in neuerer Zeit bis zu den Polygängern reicht. Spätestens hier erweist sich die literarische Utopie, angesichts der Möglichkeiten des Klonens und anderer Genmanipulationen, als erschreckend aktuell.