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'Dorf - Kirche - Krieg' behandelt einen bisher wissenschaftlich wenig bearbeiteten Themenzusammenhang. Angeregt durch das Schicksal seiner Großväter, ging der Autor in seiner nordhessischen Heimat auf die Suche nach Zeugnissen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Unerwartet zahlreiche Exponate, darunter hunderte Bilder und Feldpostbriefe sowie ergänzende Archivfunde, erlaubten eine umfangreiche Ausstellung und die hiermit erstmals gedruckt vorliegende historische Untersuchung. Wir erhalten einen außergewöhnlichen Einblick in die sozialen und ökonomischen Verhältnisse von sechs Dörfern und…mehr

Produktbeschreibung
'Dorf - Kirche - Krieg' behandelt einen bisher wissenschaftlich wenig bearbeiteten Themenzusammenhang. Angeregt durch das Schicksal seiner Großväter, ging der Autor in seiner nordhessischen Heimat auf die Suche nach Zeugnissen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Unerwartet zahlreiche Exponate, darunter hunderte Bilder und Feldpostbriefe sowie ergänzende Archivfunde, erlaubten eine umfangreiche Ausstellung und die hiermit erstmals gedruckt vorliegende historische Untersuchung. Wir erhalten einen außergewöhnlichen Einblick in die sozialen und ökonomischen Verhältnisse von sechs Dörfern und ihrer Umgebung in der damaligen Zeit. Eine noch agrarisch geprägte Jugend wird mit einem industrialisierten, die Grenzen menschlicher Vorstellungskraft sprengenden totalen Krieg konfrontiert. Junge und zunehmend ältere Männer leiden und sterben an den Fronten, in Gedanken sind sie jedoch an der »Heimatfront« bei ihren Lieben. Der Autor stellt seine Funde in einen historischen Kontext und zeigt in großer Materialfülle, wie sich der von Deutschland mitverschuldete »Große Krieg« im Leben der »kleinen Leute« niederschlug. Besonders richtet sich der Fokus auf Kirche und Pfarrer als moralische Autoritäten im Dorf und deren Agieren im Spannungsfeld zwischen Kriegsrhetorik und Seelsorge. Systematisch geht der Autor den Spuren nach, die dieser Krieg bis heute vor Ort hinterlassen hat und erfasst erstmalig Informationen zu sämtlichen Kriegsteilnehmenden einer kleinräumigen Region. Viele Einzelgeschichten werden in ihren historischen Zusammenhang gestellt und bieten einen Bezugspunkt für weitere Regionalstudien.
Autorenporträt
Helmut Koch wurde 1949 auf einem Bauernhof geboren, hat Landwirtschaft gelernt, studiert und lange praktiziert. Über den Zweiten Bildungsweg legte er das Staatsexamen in Biologie und Gesellschaftslehre an der Gesamthochschule Kassel ab mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte und einer Arbeit über die Weimarer Republik sowie den Aufstieg des Nationalsozialismus. Nach Forschungen zur Geschichte der Industrialisierung in Nordhessen war er bis zu seinem Ruhestand als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der kirchlichen Erwachsenenbildung auf dem Lande tätig. Neben der Dorf- und Regionalgeschichte war die Dorf- und Regionalentwicklung auf hessischer und europäischer Ebene ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Daraus resultierten eine Reihe von Modellprojekten und Veröffentlichungen in Büchern und Zeitschriften. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist ein roter Faden in seinem Leben. Historische Forschung ist für ihn, auch wenn sie sehr spezielle Fragen stellt, interdisziplinär und beschränkt sich nicht auf diejenigen, die Geschichte ¿ in einem engeren Sinne ¿ »machen«. Sein besonderes Interesse gilt daher dem Wechselverhältnis zwischen allgemeiner Geschichte und Politik und den konkreten Lebensverhältnissen von Menschen ¿ besonders auf dem Lande ¿ und nicht zuletzt deren Möglichkeiten, selbst Geschichte zu machen.