1981, kurz vor dem Ausbruch der Aidsepidemie: Ein Reigen aus schwulen britischen Snobs, Avantgarde-Künstlern, Strichern, Dealern versammelt sich zu einem Totentanz - ein überschäumendes und bitterböses Sittenbild, geschrieben in Trauer und im Zorn.
Die goldenen Siebziger sind vorbei. Die Avantgarde verkauft ihre Ideale und ihre Kinder sterben. Das Aidsvirus erhebt sein hässliches Gesicht. Eben hatte die Schwulenszene noch geglaubt, die große Party aus Sex, Drogen und Dekadenz ginge ewig weiter, da finden sich ihre Vorkämpfer auf dem Sterbebett. Bis auf einen. Dorian - ein Mann von mörderischer Schönheit, immer jung,immun gegen die Seuche. Nur sein Bild verfällt. Will Self verlegt Oscar Wildes legendäre Erzählung vom Bildnis des Dorian Gray nach London und New York zu Zeiten von Lady Di und HIV. Auf unvergleichliche Weise paart Self Sarkasmus und böse Sottisen mit Trauer und tief empfundenem Mitleid. Ein hartes und klares Bild einer Zeit,die uns bis heute in den Knochen sitzt. DasBild bleibt jung, auch wenn die Zeit in unserer Erinnerung verfällt.
Die goldenen Siebziger sind vorbei. Die Avantgarde verkauft ihre Ideale und ihre Kinder sterben. Das Aidsvirus erhebt sein hässliches Gesicht. Eben hatte die Schwulenszene noch geglaubt, die große Party aus Sex, Drogen und Dekadenz ginge ewig weiter, da finden sich ihre Vorkämpfer auf dem Sterbebett. Bis auf einen. Dorian - ein Mann von mörderischer Schönheit, immer jung,immun gegen die Seuche. Nur sein Bild verfällt. Will Self verlegt Oscar Wildes legendäre Erzählung vom Bildnis des Dorian Gray nach London und New York zu Zeiten von Lady Di und HIV. Auf unvergleichliche Weise paart Self Sarkasmus und böse Sottisen mit Trauer und tief empfundenem Mitleid. Ein hartes und klares Bild einer Zeit,die uns bis heute in den Knochen sitzt. DasBild bleibt jung, auch wenn die Zeit in unserer Erinnerung verfällt.
'Eiskalt, zum Schießen, geschmacklos und bewegend!' - INDEPENDENT ON SUNDAY
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Angela Schader warnt die Leser zwar, sich bei dieser Neuschreibung des "Dorian Grey" nach Oscar Wilde eine gleichermaßen üppig-ästhetizistische Lektüre zu erhoffen - vielmehr schreibt sie dem Autor Will Self einen Hang zur "Anti-Ästhetik" zu, die mitunter schwer verdaulich sei - trotzdem fühlt sie sich zu interessanten Vergleichen mit dem Original herausgefordert. Wo Wildes Roman die innere Entwicklung seines Helden verfolgt, rücken bei Self die Zeit zwischen 1981 und 1997 und die Themen Aids und Homosexualität mit ihren gesellschaftlichen Auswirkungen in den Mittelpunkt, erklärt die Rezensentin. Dabei werde Selfs Dorian zur reinen "Reflexionsfläche" seiner Umgebung, er spiegele die indifferente Haltung und die Egozentrik der Oberschicht wider. Auf Schader wirkt dieses Konzept durchaus schlüssig, es hat sogar einen "gewissen Reiz". Weshalb sie diesen Roman dennoch nicht uneingeschränkt empfehlen will, liegt an der ausgeprägt zynischen und mitunter gar formlosen Erzählweise des Autors, die der Rezensentin auf Dauer missfällt. Vor allem seinen Zynismus hätte Self etwas besser dosieren sollen, meint sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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