„Dornenritter“ nimmt einen vollkommen gefangen. Schon nach den ersten Seiten wusste ich, dass ich mich dem dunklen Sog, den diese Geschichte ausübt, nicht würde entziehen können.
Es ist eine düstere Welt, in die das Buch Lesende entführt. Das Königreich, in dem Steyn Rabenstein lebt, versinkt in
Dunkelheit. Schon seinen Vater hat diese befallen und ihn wahnsinnig werden lassen. Getrieben von dem…mehr„Dornenritter“ nimmt einen vollkommen gefangen. Schon nach den ersten Seiten wusste ich, dass ich mich dem dunklen Sog, den diese Geschichte ausübt, nicht würde entziehen können.
Es ist eine düstere Welt, in die das Buch Lesende entführt. Das Königreich, in dem Steyn Rabenstein lebt, versinkt in Dunkelheit. Schon seinen Vater hat diese befallen und ihn wahnsinnig werden lassen. Getrieben von dem Ziel, die Dunkelheit zurückzudrängen, will er sich den Rittern des Lichts anschließen. Doch beim Turnier, das darüber entscheidet, wer vom Orden aufgenommen wird, trifft er auf seine Nemesis. Gavin, genannt der Gerber, ist alles was Steyn verachtet: roh, ungehobelt und brutal. Ganz sicher nicht aus dem Holz, aus dem Ritter gemacht sind. Dennoch gelingt es ihm, Steyn beim Turnier zu besiegen und ihm damit sein Lebensziel zu nehmen.
Auch Gavin gewinnt das Turnier nicht, aber dennoch werden sie beide vom König gebeten, mit auf eine Mission in die Außenbezirke des Landes zu gehen, in dem die Dunkelheit immer weiter um sich greift und etwas mit den Menschen dort macht. Dort ist ein Drache gesichtet worden, der besiegt werden muss. Sowohl Steyn als auch Gavin wissen, dass sie vielleicht nicht zurückkehren werden.
Steyn, der glaubte, sich selbst zu kennen, blickt auf dieser Reise tief in die Abgründe seiner eigenen Ängste. Und nicht nur das. Er kann sich auch der Faszination nicht entziehen, die Gavin auf ihn ausübt. Lange kann er sich nicht erklären, was diese Mischung aus Abneigung und Anziehung bedeutet und erst als es fast zu spät ist begreift er, welche tiefen Gefühle er in der Lage ist, zu entwickeln.
„Dornenritter“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert. Kaja Evert ist eine große Erzählerin, die einen mitnimmt auf einen Ritt, den man mit Sicherheit nicht so schnell vergessen wird. Selten habe ich es erlebt, dass jemand sowohl Dunkelheit als auch innige Gefühle so virtuos darstellen konnte. Steyn und Gavin werden mich wohl nicht so schnell loslassen. Ich habe bis zur letzten Seite mit ihnen mitgefiebert.
Wunderbar auch die Sprache, in der die Geschichte erzählt ist und die die Dunkelheit perfekt widerspiegelt. Unbedingt eine Leseempfehlung.