Diese Publikation im »Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften« ist das Ergebnis einer mehrjährigen Kooperation im Bereich der Text- und Autorenlexikographie zwischen der »Österreichischen Akademie der Wissenschaften« (ÖAW) in Wien und der »Russischen Akademie der Wissenschaften« (RAW) in Moskau. \nDer wissenschaftliche Sammelband vermittelt in sechs Original-Beiträgen in russischer Sprache innovative linguistische Einsichten, die im Rahmen der Arbeit am Dostoevskij-Wörterbuch" am »Institut für russische Sprache« der RAW und im Austausch mit der "Kommission zur Herausgabe eines Textwörterbuches der Fackel (FACKELLEX)" an der ÖAW gewonnen wurden. Der Band enthält die deutschen Übersetzungen aller Beiträge. Der Themenkreis des Sammelbandes ist jedoch insbesondere auch für die Literaturwissenschaft von Interesse, weil die Analyse literarischer Texte mit linguistischen Methoden für die Dostoevskij-Forschung neue Möglichkeiten eröffnen kann.\n\nDer inhaltliche Zusammenhang der einzelnen Beiträge des Sammelbandes wird durch eine gemeinsame Zielsetzung gewährleistet, nämlich die Erarbeitung linguistischer Grundlagen für die lexikographische Darstellung verschiedener Facetten literarischer Texte. In den einzelnen Beiträgen werden folgende Themen behandelt: \n(1) Konzeption des "Dostoevskij-Wörterbuchs", das als eine Reihe von aufeinander abgestimmten Wörterbüchern konzipiert wurde, von denen jedes einzelne sich mit einem bestimmten Aspekt der spezifischen Sprachverwendung des Autors befasst und die in Summe eine Art von Hypertext bilden; \n(2) Erarbeitung operationeller linguistischer Kriterien für den Begriff des Idioms, darunter des Autorenidioms; dies ist die Voraussetzung für die lexikographische Beschreibung des Idiomatik eines Autors; \n(3) Besonderheiten des Idiomgebrauchs in den Werken von Dostoevskij; \n(4) Phraseologie in Puökins Prosa; die Funktion dieses Beitrags in der Gesamtdarstellung besteht vor allem darin, eine Vergleichsbasis für die Untersuchung der Phraseologie von Dostoevskij zu liefern; \n(6) Aufbau des Basiswörterbuchs zur Sprache Dostoevskijs.\n\nDer Band ist mit verschiedenen Indices versehen. Er richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, eben nicht nur an ein Fachpublikum von Slawisten, Germanisten, Lexikographen, Phraseologieforschern, Literaturwissenschaftlern u. a., sondern auch an eine allgemein kulturell interessierte Leserschaft. Die vorliegende Publikation erscheint zweisprachig, um die interessierten Leser sowohl im deutsch- als auch im russischsprachigen Raum zu erreichen und um eine der akademischen Tradition beider Länder entsprechende, adäquate Vorstellung von den erzielten Ergebnissen zu vermitteln.\n\nBesonderheiten der Buchgestaltung\nAusgangspunkt und Hauptschwierigkeit für die graphische Gestaltung des Buches war die schwierige Darstellung der deutschen Übersetzungsvarianten literarischer Zitate. Während im russischen Fachtext die Beispieltexte die jeweiligen Thesen "belegen" und das Verständnis für den Leser erleichtern, belegen diese Zitate in der deutschen Übersetzung primär die Problematik der literarischen Übersetzung und erschweren gerade dadurch das Verständnis der linguistischen Argumentation. Die philologisch notwendige Angabe verschiedener Varianten von Übersetzungen der Zitate aus den Texten Dostoevskijs machte den deutschen Fachtext beinahe unlesbar. \nDie graphischen Gestalter des Bandes, Ursula Aichwalder und Hermann Strobl (a_u_s), haben die deutschen Zitatvarianten und Fußnoten jeweils auf die rechten Seiten im Buch ausgelagert und durch Verbindungslinien mit Verweisziffern eine übersichtliche, seitenübergreifende Textarchitektur geschaffen. Der durch die Vorgaben der Wissenschaftler graphisch gesehen völlig unruhige Textfluss (ausufernde Gliederungssysteme und Text-Hierarchisierungen, Absatzinflation, Texteinzüge, Tabellen, Sonderzeichen u.a.) wurde von den Graphikern reguliert und stabilisiert, indem der Text für den Satz linksbündig eingerichtet wurde, oft unter Einbeziehung unorthodoxer typographischer Maßnahmen, so etwa die fortlaufende vertikale Setzung von Klammern und Punkten bei Aufzählungen oder die Absatzmarkierung durch Links-Dehnung des ersten Buchstaben des ersten Wortes im Absatz mit Underscore (zB "D__ie" oder "B__eide"). \nIm Registerteil wird diese Linksbündigkeit des Satzes bewusst aufgehoben, die alphabetische Struktur wird räumlich betont, es entstehen eigenwillige Textlandschaften, die das Nachschlagen operativ nicht behindern, jedoch die visuelle Routine der Register-Wahrnehmung durchbrechen. Jeder Beitrag im Buch beginnt mit der Legende der Schriftauszeichnungen für den jeweiligen Beitrag. Die in wissenschaftlichen Sammelbänden üblichen Kopfzeilen mit der Angabe des jeweiligen Beitragstitels werden zitathaft beibehalten: Auf den rechten Buchseiten finden sich jeweils der erste Buchstabe des ersten Wortes und die Oberlängen der Buchstaben aus den Titelwörtern des Beitrages. Auf diese Weise entsteht eine auffällige Codierung der Seiten, die minimalistisch jedoch die Funktion der Kopfzeilen erfüllt. \n\nDas Buch hat einen russischen (122 Seiten) und einen deutschen (218 Seiten) Textbereich mit jeweils eigener Seitenzählung. Die beiden Buchblöcke sind an ihren Rückseiten (U4), zusammengeklebt, ein Buchblock ist dabei um 180? gedreht; dadurch hat das Buch im Prinzip zwei Vorderseiten (U1) zum Aufblättern, die gemeinsame Rückseite (U4) liegt etwa in der Mitte des Buches. Der Band wurde in der Buchbinderei Gutmann in Graz als Schweizer Broschur gebunden, wobei der fadengeheftete "Buchblock" im russischen Textbereich nur auf einer Seite in den Einband eingehängt wurde, dieser Teil des Buchrückens trägt den Rückentitel "Dostoevskij in Focus". Der Buchrücken im deutschen Textbereich liegt ohne Umschlag "offen": Bogensignatur und die türkisfarbene Fadenheftung bleiben gewollt sichtbar, das Buch lässt sich durch diese Bindetechnik flach aufschlagen (180?), um so die Verbindungslinien zwischen Text und "rechtsseitig" ausgelagerten Textstellen darstellen zu können. Durch beide Buchblöcke und die russische Vorderseite ist mittig ein 3mm Loch gebohrt, das den Focus gestalterisch visualisiert, der Band hat einen dunkelroten Farbschnitt. \nDer Buchumschlag zeigt einen Ausschnitt der in Wiener U-Bahn-Stationen typisch schwarzgrauen Wände mit den Kalkablagerungen des Regenwassers, die mitunter auch als Fäkalablagerungen der Tauben interpretiert werden. In der Station "Schottenring" der Linie U4 lag in der Arbeitswirklichkeit des Jahres 2004 die Station zum Umsteigen für Buchherausgeber und Buchgestalter, oft hat man sich zufällig dort getroffen. Für die Entstehung des Bandes symbolisiert dieses Bild das Umsteigen von wissenschaftlicher und künstlerischer Praxis, aber auch den Kontrast und den plötzlichen, unmotivierten "Umstieg, den Dostoevskij mit seinen Texten der Weltliteratur eingeschrieben hat. Der Übersetzerin Svetlana Geier ist es gelungen, diesen für deutschsprachige Leser unbekannten Dostoevskij zu fokussieren.
Diese Publikation im 'Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften' ist das Ergebnis einer mehrjährigen Kooperation im Bereich der Text- und Autorenlexikographie zwischen der 'Österreichischen Akademie der Wissenschaften' (ÖAW) in Wien und der 'Russischen Akademie der Wissenschaften' (RAW) in Moskau. \nDer wissenschaftliche Sammelband vermittelt in sechs Original-Beiträgen in russischer Sprache innovative linguistische Einsichten, die im Rahmen der Arbeit am Dostoevskij-Wörterbuch" am 'Institut für russische Sprache' der RAW und im Austausch mit der "Kommission zur Herausgabe eines Textwörterbuches der Fackel (FACKELLEX)" an der ÖAW gewonnen wurden. Der Band enthält die deutschen Übersetzungen aller Beiträge. Der Themenkreis des Sammelbandes ist jedoch insbesondere auch für die Literaturwissenschaft von Interesse, weil die Analyse literarischer Texte mit linguistischen Methoden für die Dostoevskij-Forschung neue Möglichkeiten eröffnen kann.\n\nDer inhaltliche Zusammenhang der einzelnen Beiträge des Sammelbandes wird durch eine gemeinsame Zielsetzung gewährleistet, nämlich die Erarbeitung linguistischer Grundlagen für die lexikographische Darstellung verschiedener Facetten literarischer Texte. In den einzelnen Beiträgen werden folgende Themen behandelt: \n(1) Konzeption des "Dostoevskij-Wörterbuchs", das als eine Reihe von aufeinander abgestimmten Wörterbüchern konzipiert wurde, von denen jedes einzelne sich mit einem bestimmten Aspekt der spezifischen Sprachverwendung des Autors befasst und die in Summe eine Art von Hypertext bilden; \n(2) Erarbeitung operationeller linguistischer Kriterien für den Begriff des Idioms, darunter des Autorenidioms; dies ist die Voraussetzung für die lexikographische Beschreibung des Idiomatik eines Autors; \n(3) Besonderheiten des Idiomgebrauchs in den Werken von Dostoevskij; \n(4) Phraseologie in Puökins Prosa; die Funktion dieses Beitrags in der Gesamtdarstellung besteht vor allem darin, eine Vergleichsbasis für die Untersuchung der Phraseologie von Dostoevskij zu liefern; \n(6) Aufbau des Basiswörterbuchs zur Sprache Dostoevskijs.\n\nDer Band ist mit verschiedenen Indices versehen. Er richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, eben nicht nur an ein Fachpublikum von Slawisten, Germanisten, Lexikographen, Phraseologieforschern, Literaturwissenschaftlern u. a., sondern auch an eine allgemein kulturell interessierte Leserschaft. Die vorliegende Publikation erscheint zweisprachig, um die interessierten Leser sowohl im deutsch- als auch im russischsprachigen Raum zu erreichen und um eine der akademischen Tradition beider Länder entsprechende, adäquate Vorstellung von den erzielten Ergebnissen zu vermitteln.\n\nBesonderheiten der Buchgestaltung\nAusgangspunkt und Hauptschwierigkeit für die graphische Gestaltung des Buches war die schwierige Darstellung der deutschen Übersetzungsvarianten literarischer Zitate. Während im russischen Fachtext die Beispieltexte die jeweiligen Thesen "belegen" und das Verständnis für den Leser erleichtern, belegen diese Zitate in der deutschen Übersetzung primär die Problematik der literarischen Übersetzung und erschweren gerade dadurch das Verständnis der linguistischen Argumentation. Die philologisch notwendige Angabe verschiedener Varianten von Übersetzungen der Zitate aus den Texten Dostoevskijs machte den deutschen Fachtext beinahe unlesbar. \nDie graphischen Gestalter des Bandes, Ursula Aichwalder und Hermann Strobl (a_u_s), haben die deutschen Zitatvarianten und Fußnoten jeweils auf die rechten Seiten im Buch ausgelagert und durch Verbindungslinien mit Verweisziffern eine übersichtliche, seitenübergreifende Textarchitektur geschaffen. Der durch die Vorgaben der Wissenschaftler graphisch gesehen völlig unruhige Textfluss (ausufernde Gliederungssysteme und Text-Hierarchisierungen, Absatzinflation, Texteinzüge, Tabellen, Sonderzeichen u.a.) wurde von den Graphikern reguliert und stabilisiert, indem der Text für den Satz linksbündig eingerichtet wurde, oft unter Einbeziehung unorthodoxer typographischer Maßnahmen, so etwa die fortlaufende vertikale Setzung von Klammern und Punkten bei Aufzählungen oder die Absatzmarkierung durch Links-Dehnung des ersten Buchstaben des ersten Wortes im Absatz mit Underscore (zB "D__ie" oder "B__eide"). \nIm Registerteil wird diese Linksbündigkeit des Satzes bewusst aufgehoben, die alphabetische Struktur wird räumlich betont, es entstehen eigenwillige Textlandschaften, die das Nachschlagen operativ nicht behindern, jedoch die visuelle Routine der Register-Wahrnehmung durchbrechen. Jeder Beitrag im Buch beginnt mit der Legende der Schriftauszeichnungen für den jeweiligen Beitrag. Die in wissenschaftlichen Sammelbänden üblichen Kopfzeilen mit der Angabe des jeweiligen Beitragstitels werden zitathaft beibehalten: Auf den rechten Buchseiten finden sich jeweils der erste Buchstabe des ersten Wortes und die Oberlängen der Buchstaben aus den Titelwörtern des Beitrages. Auf diese Weise entsteht eine auffällige Codierung der Seiten, die minimalistisch jedoch die Funktion der Kopfzeilen erfüllt. \n\nDas Buch hat einen russischen (122 Seiten) und einen deutschen (218 Seiten) Textbereich mit jeweils eigener Seitenzählung. Die beiden Buchblöcke sind an ihren Rückseiten (U4), zusammengeklebt, ein Buchblock ist dabei um 180? gedreht; dadurch hat das Buch im Prinzip zwei Vorderseiten (U1) zum Aufblättern, die gemeinsame Rückseite (U4) liegt etwa in der Mitte des Buches. Der Band wurde in der Buchbinderei Gutmann in Graz als Schweizer Broschur gebunden, wobei der fadengeheftete "Buchblock" im russischen Textbereich nur auf einer Seite in den Einband eingehängt wurde, dieser Teil des Buchrückens trägt den Rückentitel "Dostoevskij in Focus". Der Buchrücken im deutschen Textbereich liegt ohne Umschlag "offen": Bogensignatur und die türkisfarbene Fadenheftung bleiben gewollt sichtbar, das Buch lässt sich durch diese Bindetechnik flach aufschlagen (180?), um so die Verbindungslinien zwischen Text und "rechtsseitig" ausgelagerten Textstellen darstellen zu können. Durch beide Buchblöcke und die russische Vorderseite ist mittig ein 3mm Loch gebohrt, das den Focus gestalterisch visualisiert, der Band hat einen dunkelroten Farbschnitt. \nDer Buchumschlag zeigt einen Ausschnitt der in Wiener U-Bahn-Stationen typisch schwarzgrauen Wände mit den Kalkablagerungen des Regenwassers, die mitunter auch als Fäkalablagerungen der Tauben interpretiert werden. In der Station "Schottenring" der Linie U4 lag in der Arbeitswirklichkeit des Jahres 2004 die Station zum Umsteigen für Buchherausgeber und Buchgestalter, oft hat man sich zufällig dort getroffen. Für die Entstehung des Bandes symbolisiert dieses Bild das Umsteigen von wissenschaftlicher und künstlerischer Praxis, aber auch den Kontrast und den plötzlichen, unmotivierten "Umstieg, den Dostoevskij mit seinen Texten der Weltliteratur eingeschrieben hat. Der Übersetzerin Svetlana Geier ist es gelungen, diesen für deutschsprachige Leser unbekannten Dostoevskij zu fokussieren.
Diese Publikation im 'Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften' ist das Ergebnis einer mehrjährigen Kooperation im Bereich der Text- und Autorenlexikographie zwischen der 'Österreichischen Akademie der Wissenschaften' (ÖAW) in Wien und der 'Russischen Akademie der Wissenschaften' (RAW) in Moskau. \nDer wissenschaftliche Sammelband vermittelt in sechs Original-Beiträgen in russischer Sprache innovative linguistische Einsichten, die im Rahmen der Arbeit am Dostoevskij-Wörterbuch" am 'Institut für russische Sprache' der RAW und im Austausch mit der "Kommission zur Herausgabe eines Textwörterbuches der Fackel (FACKELLEX)" an der ÖAW gewonnen wurden. Der Band enthält die deutschen Übersetzungen aller Beiträge. Der Themenkreis des Sammelbandes ist jedoch insbesondere auch für die Literaturwissenschaft von Interesse, weil die Analyse literarischer Texte mit linguistischen Methoden für die Dostoevskij-Forschung neue Möglichkeiten eröffnen kann.\n\nDer inhaltliche Zusammenhang der einzelnen Beiträge des Sammelbandes wird durch eine gemeinsame Zielsetzung gewährleistet, nämlich die Erarbeitung linguistischer Grundlagen für die lexikographische Darstellung verschiedener Facetten literarischer Texte. In den einzelnen Beiträgen werden folgende Themen behandelt: \n(1) Konzeption des "Dostoevskij-Wörterbuchs", das als eine Reihe von aufeinander abgestimmten Wörterbüchern konzipiert wurde, von denen jedes einzelne sich mit einem bestimmten Aspekt der spezifischen Sprachverwendung des Autors befasst und die in Summe eine Art von Hypertext bilden; \n(2) Erarbeitung operationeller linguistischer Kriterien für den Begriff des Idioms, darunter des Autorenidioms; dies ist die Voraussetzung für die lexikographische Beschreibung des Idiomatik eines Autors; \n(3) Besonderheiten des Idiomgebrauchs in den Werken von Dostoevskij; \n(4) Phraseologie in Puökins Prosa; die Funktion dieses Beitrags in der Gesamtdarstellung besteht vor allem darin, eine Vergleichsbasis für die Untersuchung der Phraseologie von Dostoevskij zu liefern; \n(6) Aufbau des Basiswörterbuchs zur Sprache Dostoevskijs.\n\nDer Band ist mit verschiedenen Indices versehen. Er richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, eben nicht nur an ein Fachpublikum von Slawisten, Germanisten, Lexikographen, Phraseologieforschern, Literaturwissenschaftlern u. a., sondern auch an eine allgemein kulturell interessierte Leserschaft. Die vorliegende Publikation erscheint zweisprachig, um die interessierten Leser sowohl im deutsch- als auch im russischsprachigen Raum zu erreichen und um eine der akademischen Tradition beider Länder entsprechende, adäquate Vorstellung von den erzielten Ergebnissen zu vermitteln.\n\nBesonderheiten der Buchgestaltung\nAusgangspunkt und Hauptschwierigkeit für die graphische Gestaltung des Buches war die schwierige Darstellung der deutschen Übersetzungsvarianten literarischer Zitate. Während im russischen Fachtext die Beispieltexte die jeweiligen Thesen "belegen" und das Verständnis für den Leser erleichtern, belegen diese Zitate in der deutschen Übersetzung primär die Problematik der literarischen Übersetzung und erschweren gerade dadurch das Verständnis der linguistischen Argumentation. Die philologisch notwendige Angabe verschiedener Varianten von Übersetzungen der Zitate aus den Texten Dostoevskijs machte den deutschen Fachtext beinahe unlesbar. \nDie graphischen Gestalter des Bandes, Ursula Aichwalder und Hermann Strobl (a_u_s), haben die deutschen Zitatvarianten und Fußnoten jeweils auf die rechten Seiten im Buch ausgelagert und durch Verbindungslinien mit Verweisziffern eine übersichtliche, seitenübergreifende Textarchitektur geschaffen. Der durch die Vorgaben der Wissenschaftler graphisch gesehen völlig unruhige Textfluss (ausufernde Gliederungssysteme und Text-Hierarchisierungen, Absatzinflation, Texteinzüge, Tabellen, Sonderzeichen u.a.) wurde von den Graphikern reguliert und stabilisiert, indem der Text für den Satz linksbündig eingerichtet wurde, oft unter Einbeziehung unorthodoxer typographischer Maßnahmen, so etwa die fortlaufende vertikale Setzung von Klammern und Punkten bei Aufzählungen oder die Absatzmarkierung durch Links-Dehnung des ersten Buchstaben des ersten Wortes im Absatz mit Underscore (zB "D__ie" oder "B__eide"). \nIm Registerteil wird diese Linksbündigkeit des Satzes bewusst aufgehoben, die alphabetische Struktur wird räumlich betont, es entstehen eigenwillige Textlandschaften, die das Nachschlagen operativ nicht behindern, jedoch die visuelle Routine der Register-Wahrnehmung durchbrechen. Jeder Beitrag im Buch beginnt mit der Legende der Schriftauszeichnungen für den jeweiligen Beitrag. Die in wissenschaftlichen Sammelbänden üblichen Kopfzeilen mit der Angabe des jeweiligen Beitragstitels werden zitathaft beibehalten: Auf den rechten Buchseiten finden sich jeweils der erste Buchstabe des ersten Wortes und die Oberlängen der Buchstaben aus den Titelwörtern des Beitrages. Auf diese Weise entsteht eine auffällige Codierung der Seiten, die minimalistisch jedoch die Funktion der Kopfzeilen erfüllt. \n\nDas Buch hat einen russischen (122 Seiten) und einen deutschen (218 Seiten) Textbereich mit jeweils eigener Seitenzählung. Die beiden Buchblöcke sind an ihren Rückseiten (U4), zusammengeklebt, ein Buchblock ist dabei um 180? gedreht; dadurch hat das Buch im Prinzip zwei Vorderseiten (U1) zum Aufblättern, die gemeinsame Rückseite (U4) liegt etwa in der Mitte des Buches. Der Band wurde in der Buchbinderei Gutmann in Graz als Schweizer Broschur gebunden, wobei der fadengeheftete "Buchblock" im russischen Textbereich nur auf einer Seite in den Einband eingehängt wurde, dieser Teil des Buchrückens trägt den Rückentitel "Dostoevskij in Focus". Der Buchrücken im deutschen Textbereich liegt ohne Umschlag "offen": Bogensignatur und die türkisfarbene Fadenheftung bleiben gewollt sichtbar, das Buch lässt sich durch diese Bindetechnik flach aufschlagen (180?), um so die Verbindungslinien zwischen Text und "rechtsseitig" ausgelagerten Textstellen darstellen zu können. Durch beide Buchblöcke und die russische Vorderseite ist mittig ein 3mm Loch gebohrt, das den Focus gestalterisch visualisiert, der Band hat einen dunkelroten Farbschnitt. \nDer Buchumschlag zeigt einen Ausschnitt der in Wiener U-Bahn-Stationen typisch schwarzgrauen Wände mit den Kalkablagerungen des Regenwassers, die mitunter auch als Fäkalablagerungen der Tauben interpretiert werden. In der Station "Schottenring" der Linie U4 lag in der Arbeitswirklichkeit des Jahres 2004 die Station zum Umsteigen für Buchherausgeber und Buchgestalter, oft hat man sich zufällig dort getroffen. Für die Entstehung des Bandes symbolisiert dieses Bild das Umsteigen von wissenschaftlicher und künstlerischer Praxis, aber auch den Kontrast und den plötzlichen, unmotivierten "Umstieg, den Dostoevskij mit seinen Texten der Weltliteratur eingeschrieben hat. Der Übersetzerin Svetlana Geier ist es gelungen, diesen für deutschsprachige Leser unbekannten Dostoevskij zu fokussieren.