Dostojewski war Deutschland zeitlebens eng verbunden; Reisen führten ihn nach Wiesbaden, Baden-Baden, Dresden, Bad Homburg und Bad Ems. Seine teils mehrmonatigen Aufenthalte fanden Niederschlag in seinen Romanen, Tagebüchern und Briefen. In Wiesbaden schrieb er Schuld und Sühne und ernährte sich zeitweise fast nur von Tee; in Dresden war er begeistert von der Gemäldegalerie, und in den Casinos von Baden-Baden und Bad Homburg verspielte er sein letztes Geld. Wir erleben den großen russischen Autor als erholungssuchenden Kurgast, als leidenschaftlich Liebenden und als in seiner Spielsucht gefangenen Menschen. Und ganz nebenbei entsteht eine Art Kulturgeschichte des glanzvollen Bade- und Vergnügungsbetriebs im Deutschland des 19. Jahrhunderts.