Neville Lister, der sein Studium abgebrochen hat, begleitet den berühmten Fotografen Saul Auerbach für einen Tag, um eine Lektion fürs Leben zu lernen. Sie spielen ein Spiel: auf einem Hügel über Johannesburg wählen sie sich drei Häuser aus und beschließen, auf der Suche nach einer Geschichte an ihre Türen zu klopfen, aber schon bald schwindet das Licht. Auerbachs Bilder der ersten beiden werden klassische Portraits.
Erst Jahre später kommt nur Lister zum dritten Haus, als er zurückkehrt in das Post-Apartheid-Südafrika. Johannesburg hat sich fast bis zur Unkenntlichkeit verändert. Wie soll man leben, wenn man sich seinem Geburtsort entfremdet hat?
"Double Negative" ist ein subtiles Triptychon, das das gewöhnliche Leben von Neville Lister während der außergewöhnlichen Revolution Südafrikas einfängt. Ivan Vladislavic ist ein äußerst genauer Erzähler der Wirklichkeit, die ihn umgibt, und weiß diese jenseits von Effekthascherei und Manieriertheit differenziert und mit höchster sprachlicher Eleganz in poetische Bilder umzusetzen. Er legt Momente wie Fotografien auf einem Tisch nebeneinander.
Entstanden ist ein großartiger Roman, eine Charakterstudie, die die ersten Jahre der Post-Apartheid im Brennglas seiner Hauptfigur zusammenfasst und literarisch gültig verortet.
Erst Jahre später kommt nur Lister zum dritten Haus, als er zurückkehrt in das Post-Apartheid-Südafrika. Johannesburg hat sich fast bis zur Unkenntlichkeit verändert. Wie soll man leben, wenn man sich seinem Geburtsort entfremdet hat?
"Double Negative" ist ein subtiles Triptychon, das das gewöhnliche Leben von Neville Lister während der außergewöhnlichen Revolution Südafrikas einfängt. Ivan Vladislavic ist ein äußerst genauer Erzähler der Wirklichkeit, die ihn umgibt, und weiß diese jenseits von Effekthascherei und Manieriertheit differenziert und mit höchster sprachlicher Eleganz in poetische Bilder umzusetzen. Er legt Momente wie Fotografien auf einem Tisch nebeneinander.
Entstanden ist ein großartiger Roman, eine Charakterstudie, die die ersten Jahre der Post-Apartheid im Brennglas seiner Hauptfigur zusammenfasst und literarisch gültig verortet.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Als Bruder im Geiste des Fotografen David Goldblatt bezeichnet Alex Rühle den Johannesburger Autor Ivan Vladislavić. Dass der Goldblatt mit seinem Roman eine Hommage widmet, ist also kein Zufall. Wie er das macht, in unvergesslichen Bildern Johannesburgs in den frühen 80ern, hat Rühle schwer beeindruckt. Elegant findet er, wie es Vladislavić gelingt, ein Panorama über 30 Jahre Südafrika und die Apartheid zu schreiben und zugleich eine ganz persönliche Huldigung. In seiner melancholischen Essayistik erinnert Rühle der Roman an Teju Cole. Manche Sätze und Bilder möchte er sofort notieren. Dass Vladislavić ein magischer Erzähler ist, liegt für ihn auf der Hand, auch wenn der Autor es nicht auf jeder Seite eigens herausstellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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