Als Partner eines an Morbus Crohn erkrankten Mannes hat mich das Buch „Dr. Food für Magen, Darm und Verdauung“ von Bernhard Hobelsberger, Prof. Dr. med. Martin Storr und Ira König natürlich besonders interessiert. Zwar ist es nicht speziell auf diese Art chronisch entzündlicher Darmerkrankung
ausgerichtet, aber dennoch sehr informativ. Es bietet einiges an Hilfe für den Alltag, der oft durch…mehrAls Partner eines an Morbus Crohn erkrankten Mannes hat mich das Buch „Dr. Food für Magen, Darm und Verdauung“ von Bernhard Hobelsberger, Prof. Dr. med. Martin Storr und Ira König natürlich besonders interessiert. Zwar ist es nicht speziell auf diese Art chronisch entzündlicher Darmerkrankung ausgerichtet, aber dennoch sehr informativ. Es bietet einiges an Hilfe für den Alltag, der oft durch Verdauungsbeschwerden bestimmt wird.
Insgesamt ist das Buch gut aufgemacht und gut strukturiert. Ein Theorie-Teil über die Verdauung, die beteiligten Organe, ihre Aufgaben und die verschiedenen Erkrankungen (von Magen-Darm-Infekt über Reizmagen bis CED und Magengeschwüre), ein Teil über die verschiedenen Nahrungsbestandteile und die Wirkungen, die sie haben können und gekrönt wird alles von einem gut bebilderten Rezept-Teil. Eine Liste mit hilfreichen Adressen zum Beispiel von Selbsthilfeverbänden und Bücher zur weiterführenden Lektüre dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Alles in allem ist das Buch wirklich gut und hilfreich. Vor allem ist es auch für den Laien gut verständlich und durch die Bilder ist alles sehr anschaulich und nachvollziehbar erklärt. Die Rezepte scheinen gut und leicht umsetzbar und bei den meisten stehen mögliche Varianten/Ab- und Umwandlungen dabei, da ist vermutlich für jeden etwas dabei.
Manche Aussagen, die im Buch getroffen werden, fand ich allerdings zu pauschal.
Die Aussage „Bitte meiden“ für Antibiotika zu treffen, finde ich fatal. Kaum jemand wird Antibiotika zum Vergnügen einnehmen und bei potenziell lebensbedrohlichen Krankheiten sind sie schlicht nicht zu vermeiden! „Als Folge bekommen bis zu 25 Prozent der behandelten Patienten Durchfall. Zwar erholt sich die Darmflora wieder, das dauert aber ein paar Monate“ – das nimmt man doch zur Heilung schwerer, eventuell potenziell tödlicher Krankheiten in Kauf! Mit solchen pauschalisierten Aussagen schüren die Autoren die Angst der Leser vor Antibiotika doch geradezu, was schwerwiegende Folgen haben kann.
Auch die Aussage „Lieber fein geschrotetes Vollkornbrot, Vollkornreis oder Quinoa statt Weizenprodukten, grobem Vollkorn oder Kartoffeln“ liest man immer wieder, dabei gibt es doch auch Weizen-Vollkorn! Vollkorn ist nicht nur Dinkel und Co! Dafür steht Hafer ohne Einschränkung auf der Liste der glutenfreien Lebensmittel. Das ist so zwar richtig, denn Hafer hat von Natur aus KEIN Gluten, allerdings sind Haferflocken/Haferkleie/Haferschrot und Lebensmittel, in denen das verarbeitet wird, oft durch Kreuzkontamination doch nicht glutenfrei. Daher hätte ich mir auf jeden Fall den Hinweis gewünscht, dass auch da nur Produkte zu empfehlen sind, die explizit als glutenfrei deklariert sind.
Für die hervorragende Verständlichkeit, die (zum Teil eher flapsige, aber dennoch professionellen) Erklärungen und die Rezepte von mir 4 Sterne.