Dieses Buch vertritt die These, dass der Drache eine magische Kreation ist, die in die Welt der Magie, der Fantasie und des Schamanismus gehört. Seinen Anhalt hat er in den Reptilien, Schlangen und Raubtieren, die bis heute die Erde bevölkern. Als Bild und Symbol repräsentiert er beispiellose Aggressivität. Diese finden wir vor allem in der Menschen- und kaum in der Tierwelt. Deshalb ist er in erster Linie ein Spiegel unserer selbst, unserer Möglichkeiten. Wie wir weltweit sehen, können wir Menschen sehr zerstörerisch sein, aber eben auch sehr kreativ und förderlich.Doch auch im Kosmos und in der Natur finden sich verheerende Gewalten. Auch auf sie kann man das Bild des Drachen legen. Gewitter oder Fluten überschwemmen das Land, bringen aber auch das ersehnte Wasser und wässern die trockene Erde. So wurde der Drache ist Ostasien sogar zum Bringer von Fruchtbarkeit, Glück und Reichtum.Weil der Drache uns selbst spiegelt, finden wir ihn in unterschiedlichen Gestalten auf der ganzen Erde. Ob Fafnir in den Nibelungen oder Fuchur bei Michael Ende, ob die mittelamerikanische gefiederte Schlange Quetzalcoatl oder die germanische Weltenschlange Jörmungandr, ob der chinesische Long oder der griechische Ladon, ob der biblische Leviathan oder die vielköpfige griechische Hydra, ob Smaug, Tabaluga oder Frau Mahlzahn: Drachen begleiten Jung und Alt bis heute. Wir gehen in diesem Buch ihren Spuren in Märchen und Mythen nach und zeigen, wie es möglich ist, dass der Mensch sein eigenes ungeheures Potential finden, es zum Wohl aller nutzen und daran wachsen und reifen kann.