Jonathan Stroud kennen viele wahrscheinlich hauptsächlich von seiner Bartimäus-Reihe. Der britische Autor hat jedoch auch einiges mehr auf Lager, mitunter auch mit ernsterem Ton. Sein Roman »Drachenglut« ist so ein Fall.
Während auf dem Kirchhof eines verschlafenen Nests ein sonderbares
Steinkreuz gefunden wird, schläft der Junge Michael irgendwo in den umliegenden Hügeln ein. In seinem Schlaf…mehrJonathan Stroud kennen viele wahrscheinlich hauptsächlich von seiner Bartimäus-Reihe. Der britische Autor hat jedoch auch einiges mehr auf Lager, mitunter auch mit ernsterem Ton. Sein Roman »Drachenglut« ist so ein Fall.
Während auf dem Kirchhof eines verschlafenen Nests ein sonderbares Steinkreuz gefunden wird, schläft der Junge Michael irgendwo in den umliegenden Hügeln ein. In seinem Schlaf wird er von einer boshaften Macht heimgesucht, die von ihm Besitz ergreift. Er ahnt zunächst nichts von den teuflischen Absichten des tief unter den Hügeln begrabenen Drachen, der ihm etwas von seiner Macht lieh, und will auch seinen Bruder ins Vertrauen ziehen. Seine Schwester und der Pfarrer ahnen jedoch, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht, und wollen ihn retten. Doch Michael wehrt sich mit allen ihm nun zur Verfügung stehenden Mitteln.
Nun, wenn man gerade nichts Besseres zur Hand hat, kann man durchaus zu diesem Roman greifen. Es als verschwendete Lebenszeit zu bezeichnen, würde dem wirklich nicht gerecht werden. Der allertollste Roman ist es dennoch nicht.
Es sollte natürlich klar sein, dass man hier keinen zweiten Bartimäus erwarten kann; »Drachenglut« schlägt eine völlig andere Richtung ein. Der Grundton ist bedeutend ernster, mitunter auch unheimlicher. Sollte es jedenfalls. Wirklich viel von der düsteren Spannung kommt beim Leser nicht an.
Das liegt vor allem an den Charakteren. Michael ist eher nervig, seine Schwester eigentlich nur am Weinen, und auch sein Bruder ist sehr schnell mit den Fäusten bei der Hand, sodass auch dieser eher unsympathisch erscheint. Auch der Rest der Charaktere bleibt eher blass oder direkt unzugänglich für den Leser.
Auch die Dialoge schwächeln. Mitunter wirken sie sehr steif und wenig dynamisch oder natürlich, was natürlich auch etwas von der Lesefreude nimmt. Was auch etwas davon nimmt, ist das offensichtlich schlampige Lektorat. Man findet im Buch immer wieder Rechtschreibfehler, manchmal fehlen sogar ganze Worte im Satz. Das darf nicht vorkommen!
Viel passiert im Roman nicht. Es ist zwar durchaus spannend, Pfarrer Tom dabei zu folgen, wie er die alten örtlichen Legenden erforscht und dabei der Bedeutung des Kreuzes auf die Schliche kommt. Aber im Großen und Ganzen sind es viele Worte und wenig Handlung, die irgendwie wirklich von Interesse gewesen wäre.
Alles in allem: Der Roman ist nicht direkt schlecht, seine Umsetzung ist lediglich nicht die Herausragendste. Sagen wir mal das Weiße vom Ei statt das Gelbe. Kann man machen, aber etwas fad und hätte intensiver im Geschmack sein können. Das Salz fehlt eben.