Ein weiteres Mal beweist G.A. Aiken hier ein Gespür für eine spannende und witzige Geschichte mit einen Teil Erotik. Dagmar ist eine sehr interessante Persönlichkeit, so passiert es dem Leser am Anfang genauso wie Gwenvael, dass man diese kleine, unscheinbare Frau vollkommen unterschätzt. Nur
langsam merkt man, dass hinter den Augengläsern (wie eine Brille in dieser mittelalterlichen Szenerie…mehrEin weiteres Mal beweist G.A. Aiken hier ein Gespür für eine spannende und witzige Geschichte mit einen Teil Erotik. Dagmar ist eine sehr interessante Persönlichkeit, so passiert es dem Leser am Anfang genauso wie Gwenvael, dass man diese kleine, unscheinbare Frau vollkommen unterschätzt. Nur langsam merkt man, dass hinter den Augengläsern (wie eine Brille in dieser mittelalterlichen Szenerie umschrieben wird) und den schmucklosen Kleidern ein brilliantes Politikerhirn und eine unterdrückte Leidenschaft für Wissen und Macht liegen. Im Heim ihres Vaters kann sie diese Persönlichkeit allerdings nicht ausleben, denn in ihrer Kultur zählen Frauen nicht viel, Krieg und Politik ist ausschließlich Männersache. Trotzdem hat es Dagmar geschafft, mit subtilen Hinweisen und gespielter Unterwürfigkeit die Männer ihrer Familie immer in die Richtung zu manipulieren, die sie für richtig hält. Als Gwenvael sie jedoch mit an den Hof seiner Familie nimmt, blüht sie auf und kann offen ihren Intellekt für die Verteidigung Garbháns einsetzen. Man merkt, dass sie sich innerhalb der verrückten Drachensippe schnell heimisch fühlt und hofft für Gwenvael, dass sie bleiben wird.
Von dieser verrückten Drachensippe gibt es natürlich auch wieder in diesem Buch sehr viel zu sehen. Nicht nur verfolgen wir weiterhin die Geschicke von Annwyl und ihrem Drachen-Gefährten Fearghus, die wir aus dem ersten Band kennen, sondern auch Morfyd, Talaith, Briec und alle anderen, die wir in den Vorgängern von Dragon Touch kennenlernen durften, haben einige Auftritte. Interessant fand ich die Entwicklung von Izzy, die Tochter von Talaith und Briec. War sie in Dragon Dream noch ein naives Mädchen mit einem besonderen Sinn für Fröhlichkeit, wird sie in diesem Band zu einer tödlichen Kämpferin, die aber ihre Fröhlichkeiten mitnichten verliert. Das, und die Tatsache, dass Éibhear immer noch nicht einsieht, dass Izzy und er zusammengehören, lässt mich auf eine schöne Weiterführung dieses Erzählstrangs hoffen. :)
Doch ein bisschen muss ich mich hier auch beschweren: So interessant ich den Plot auch in diesem Teil finde, war ich doch etwas enttäuscht von der vergleichsweise wenigen Erotik-Anteile. Da ich Band 2 gerade erst gelesen habe, kann ich den direkten Vergleich ziehen: In Dragon Dream ist diese Ausgewogenheit von Plot und Erotik perfekt, in Dragon Touch allerdings kommt meines Erachtens die Erotik leider etwas zu kurz. Und das, obwohl es um Gwenvael den Schönen, den Verderber, den Schänder, die Schlampe (wie seine Familie ihn manchmal sehr liebevoll nennt ^^), geht. Dieser hatte anscheinend in den vorherigen Bänden deutlich mehr Spaß als hier. Schade, schade, schade!
Dennoch hat mich der dritte Teil der Dragon Kin-Reihe wieder einmal sehr gut unterhalten, und ich freue mich auf die Weiterführung im November, denn dann erscheint Dragon Fire, in welchem Keita, die jüngste Tochter der Drachenkönigin Rhiannon die Hauptrolle spielen wird. Von ihr wissen wir noch sehr wenig, da sie in den ersten zwei Bänden sehr selten auftrat, in Dragon Touch bekommen wir jedoch einen Vorgeschmack von ihr und auch von Ragnar, der der männliche Gegenpart in Dragon Fire sein wird. Ich glaube, das könnte sehr interessant werden, denn das erste Mal sind beide Hauptpersonen Drachen (wenn man von der kurzen Geschichte mit Bercelak und Rhiannon im ersten Band absieht), was eine feurige Begegnung verspricht. :)
Ich vergebe für eine solide Fortsetzung mit leichten Schwächen an der Erotik-Front ^^ 4 von 5 Sternen.