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"Sobald ein Text von ihm gedruckt war, vernichtete Schiller meist die Manuskriptseiten. Doch die Blätter, auf denen er neben-, unter- oder hintereinander, immer wieder neu ansetzend, Handlungen strukturiert, Alternativen notiert, Dialogsplitter entworfen, Szenerien konturiert hat, hob er auf - einige sogar jahrelang. Auf ihnen wird lesbar, womit der Dichter, der Historiker, der Ästhetiker nicht fertig wurde. Es sind die dramatischen Fragmente, in denen das Ungelöste hervortritt. Als materialisierten sich in den Stofffetzen und Formtrümmern die Überreste der Revolution - offene Fragen,…mehr

Produktbeschreibung
"Sobald ein Text von ihm gedruckt war, vernichtete Schiller meist die Manuskriptseiten. Doch die Blätter, auf denen er neben-, unter- oder hintereinander, immer wieder neu ansetzend, Handlungen strukturiert, Alternativen notiert, Dialogsplitter entworfen, Szenerien konturiert hat, hob er auf - einige sogar jahrelang. Auf ihnen wird lesbar, womit der Dichter, der Historiker, der Ästhetiker nicht fertig wurde. Es sind die dramatischen Fragmente, in denen das Ungelöste hervortritt. Als materialisierten sich in den Stofffetzen und Formtrümmern die Überreste der Revolution - offene Fragen, bürgerliche Traumata, die sich nicht abschütteln ließen. Der Band enthält auch Schillers letztes Drama: den Demetrius. In einer Liste mit Argumenten gegen ein Demetrius-Drama hat Schiller u. a. notiert: »die Größe und der Umfang, daß es kaum zu übersehen«. Für das Stück aber spreche: »daß es ganz Handlung ist«; »die Größe des Vorwurfs und des Ziels«. Das wollte der bürgerliche Dichter, bis zum Schluß: endlich das Größte, das Monumentalste, das Nie-Dagewesene schaffen, das Bunte, Grelle, Unbekannte präsentieren, die Weltgeschichte auf die Bretter zwingen. Die vorliegende Ausgabe bietet die jeweils letzte Stufe der Texte Schillers in der Orthographie der Handschritten und erschließt sie durch einen ausführlichen Kommentar."
Autorenporträt
Schiller, FriedrichFriedrich Schiller (1759-1805) war Dichter und Philosoph, Historiker, Arzt und Hochschulprofessor. Vor allem aber gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker. Werke wie Kabale und Liebe, Wilhelm Tell oder Die Räuber stehen auch international regelmäßig auf den Spielplänen der Theater. Zudem gilt er als wichtigster deutschsprachiger Balladendichter (u. a. Die Bürgschaft, Der Taucher). Charakteristisch für Schillers Werke ist die Macht der Sprache, die für Emotion und Freiheitsdrang zu einer Zeit absolutistischer Herrschaft steht. Prägend für das späte Werk Schillers wurde der Gedankenaustausch mit Geistesgrößen wie Goethe, Herder und Lessing während seiner letzten sechs Lebensjahre im thüringischen Weimar.