Das Buch geht der Frage nach, ob und wie sich Dramaturgie im Tanz von Schauspieldramaturgie unterscheidet und ob sich dadurch für den/ die Tanzdramaturgen/in andere Anforderungen ergeben. Wissenschaftliche Erkenntnisse fließen ebenso ein wie Einschätzungen von Praktikern. Die Autorin verfolgt im zweiten Schritt ihre eigene These von der Dramaturgie der Bewegung. Sie begleitete dazu eine Produktion des Münchener Choreographen Micha Purucker, der den Choreographen als Experten körperlicher Prozesse versteht. Dem folgend gewinnt die Autorin ihre Erkenntnisse u.a. aus der Neurowissenschaft. Da Bewegung und Beobachtung von Bewegung die gleichen neuronalen Areale stimulieren, müsste man von der Bewegungsstruktur auf das Erleben des Zuschauers schließen können. Damit rückt ein neuer Aspekt der Tanz- und Bewegungsdramaturgie ins Licht. "wir erfahren uns nur im erlebnis... wir fühlen uns lebendig, wenn wir begegnungen haben, die uns reagieren lassen und eine reaktion herausfordern. bei passiver anspruchnahme ist kunst vielleicht ein bereich, der den genuss von aktiver positionierung - wie auch immer - herausfordert. für solches verhalten sind wir physisch prädestiniert." (Micha Purucker)