Dieser Band dokumentiert mit dem "Toten Tag" den Beginn des dramatischen Schaffens von Ernst Barlach. Sämtliche Schritte der Erarbeitung dieses Bühnenwerks werden von den ersten flüchtigen Notizen über Skizzen, Entwürfe und Niederschriften zugänglich. Es wird ferner ein nur skizzenhaft vorhandenes Florentiner Dramenprojekt, "Das Drama von d König" (1909), vorgestellt. Der Band enthält damit auch bisher völlig unbekanntes Material. Die Edition unterscheidet sich von allen bisherigen Barlach-Ausgaben dadurch, dass sie einen gänzlich neu erarbeiteten Text bietet. Die zahlreichen offensichtlichen und versteckten Fehler der bisherigen Drucke sind beseitigt. Die Werke erscheinen somit erstmalig in authentischer Gestalt, so dass ein unverstellter Blick auf die Barlachsche Schreibkunst ermöglicht wird.
ZUNFTORGANE. Sein dreißigstes Lebensjahr hatte Ernst Barlach bereits überschritten, als er sich kurz nach 1900 mit künstlerischen Drucktechniken auseinanderzusetzen begann, zunächst noch unter dem Einfluß des Jugendstils. Lithographie und Holzschnitt gewannen in den folgenden Jahrzehnten enorme Bedeutung in einem künstlerischen Werk, das einen Höhepunkt der expressionistischen Buchkunst des frühen zwanzigsten Jahrhunderts darstellt. Barlach sprach von den "Zunftorganen", zu denen die Augen bei der "Holzschneiderei" werden müßten. Im Rahmen der Kritischen Ausgabe seiner Werke ist nun Barlachs Druckgraphik neu erschlossen und umfassend dokumentiert worden. (Ernst Barlach: "Sämtliche Werke". Kritische Ausgabe. Bd. 10: "Werkverzeichnis I". Die Druckgraphik. Hrsg. von Volker Probst. Bearbeitet von Elisabeth Laur. Verlag E.A. Seemann, Leipzig 2001. 192 S., Abb., geb., 248,- DM.)
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