Auf dem Campusgelände des örtlichen Colleges wird die Leiche eines Studenten gefunden und Sara Linton, die Pathologin für den Distrikt Grant County wird an den Tatort gerufen. Alles deutet auf Selbstmord hin, daher denkt sich Sara auch nichts dabei, ihre hochschwangere Schwester Tessa im Auto warten
zu lassen. Doch das erweist sich als fataler Fehler, denn geraume Zeit später wird Tessa…mehrAuf dem Campusgelände des örtlichen Colleges wird die Leiche eines Studenten gefunden und Sara Linton, die Pathologin für den Distrikt Grant County wird an den Tatort gerufen. Alles deutet auf Selbstmord hin, daher denkt sich Sara auch nichts dabei, ihre hochschwangere Schwester Tessa im Auto warten zu lassen. Doch das erweist sich als fataler Fehler, denn geraume Zeit später wird Tessa niedergestochen und schwer verletzt in einem nahen Wäldchen gefunden. Während Tessa im Krankenhaus um ihr Leben kämpft, versuchen Sara und ihr Ex Mann Jeffrey Tolliver, der Polizeichef Licht ins Dunkel zu bringen, denn auch der vermeintliche Selbstmord entpuppt sich bald als Mord.
Wer schon andere Bücher der Autorin kennt, weiß was ihn erwartet, nämlich reichlich viele, blutige und brutale Details und das gleich auf den ersten Seiten.
Inhaltlich geht es dafür weniger strukturiert zu. Natürlich nimmt Sara Linton, ihre Familie, die Sorge um Tessa und die Beziehung zu Jeffrey viel Raum ein. Auch Lenas Entwicklung die man ja schon in den vorherigen Teilen teils recht verwundert mitverfolgt hat, geht hier weiter und gewährt recht tiefe Einblicke in deren Psyche, was zwar schon recht interessant ist, aber vom eigentlichen Krimifall ablenkt und diesen irgendwie an den Rand drängen.
Die Ermittlungen im Krimifall kommen dann hingegen auch kaum voran und basieren mehr auf Vermutungen und dem Gefühl, das etwas nicht stimmen könnte, als auf richtigen Beweisen und echte Ermittlungsarbeit ist in dieser Folge auch ziemlich dünn gesät. Es gibt weitere Todesfälle, die zunächst wie Selbstmorde erscheinen und auch hier stolpern Sara und Jeffrey eher unstrukturiert umher als souverän zu ermitteln. Es gibt Hinweise auf Rassismus und auch die Nazi Thematik wird mal wieder bemüht, allerdings hat das dann überhaupt nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun, so dass auch dieser Handlungsstrang eher vom Krimifall ablenkt als ihn weiter zu bringen und so wirkt das Ganze etwas zusammengewürfelt. Die endgültige Auflösung wirkt dann auch wie "aus dem Hut gezaubert" und wird zudem auch noch sehr abrupt abgehandelt.
Karin Slaughters Schreibstil ist leicht zu lesen und so kann man das Buch flott lesen trotz der inhaltlichen Defizite.
FaziT: wie erwartet ein anspruchsloser Thriller zum flott weglesen, leider ersetzten blutige Details keine spannend konstruierte Handlung und in diesem Teil gibt es wirklich nur wenig Ermittlungsarbeit. Die Autorin geht zwar stark auf ihre Hauptfiguren ein und gewährt teils tiefe Einblicke in deren Psyche, aber von einem Thriller erwarte ich eben auch einen spannenden Krimifall, der gut konstruiert ist.