Die Tragwerke des Brückenbaus sind in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert worden. Neue Bauelemente wurden entwickelt, von denen besonders Spannbetonträger und -platte, Verbundträger und Stahlfahrbahntafel zu nennen sind. Diese ermöglichten es, die Fahrbahnplatten der Brücken fugenlos auszubilden und mit den sie unterstützenden Trägern fest zu verbinden. Durch das Zusammenwirken aller tragenden Teile einer Brücke wurden in wirtschaftlicher und konstruktiver Hinsicht große Vorteile erzielt. Die bewußte Ausnutzung der Drehsteifigkeit von Traggliedern und deren Erhöhung durch Ausbildung von ein- und mehrzelligen Hohlstäben und Hohlplatten bewirkte eine weitere Gütesteigerung. Der wachsende Verkehr verlangt heute immer breitere Straßen und entsprechend breitere Brücken; dies führte dazu, daß auch bei großen Stützweiten das Haupttragwerk nur selten noch als Balken angesehen werden darf, sondern fast immer als Flächentragwerk berechnet werden muß. Es handelt sich wegen der Mannigfaltigkeit der Tragglieder und der Diskonti nuität in der Anordnung der Träger um gegliederte Flächentragwerke. Je nach Art ihrer Gliederung und vVirkungsweise werden diese als KTeuzwerke, Platten kreuzwerke, Plattenrippenwerke, Zellwerke und orthotrope Platten bezeichnet. Eine genaue Berechnung der gegliederten Flächentragwerke des Brückenbaus ist nur nach der Kreuzwerktheorie möglich, die allein von allen bekannten Verfahren in der Lage ist, den sowohl diskontinuierlichen wie auch kontinuierlichen Charakter solcher Tragwerke zu erfassen.
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