Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.03.2001Große Mühe, schlichtes Herz
Rückwärts drehende Zeitmaschine: Gustave Flauberts "Drei Erzählungen" · Von Jean Rouaud
Was brachte Gustave Flaubert auf die Idee zu seinem späten Buch über die beiden komischen Enzyklopädisten Bouvard und Pécuchet? Wahrscheinlich ein Traum aus der Jugendzeit, in dem er sich seinen Lebensabend nur in einem solchen freundschaftlichen und intellektuellen Konkubinat ausmalen konnte, wie er es dreimal unterhielt: erst mit Alfred Le Poittevin, an den er, wie er dreißig Jahre nach dessen frühem Tod gestand, täglich und stündlich dachte. Dann mit Maxime Du Camp, mit dem er gemeinsam die Bretagne und die Geheimnisse Kairos erkundete, dessen Bitte um Protektion er aber barsch als Ansinnen eines literarischen Arrivisten abschmetterte. Schließlich mit Louis Bouilhet, der treuen Seele, dem er das in der Woche Geschriebene vorlas, von dem er sich Rat erhoffte, der gleich ihm selbst stundenlang nach dem richtigen Wort suchen und sich wegen einer Wortwiederholung die Haare raufen konnte, auch wenn zehn Zeilen dazwischen lagen.
Doch jetzt, wo sich die Reihen um ihn lichten - seine Freunde, seine Mutter -, jetzt, wo er sich entsetzlich allein fühlt beim endlosen Wiederkäuen seiner poetischen Prosa, muß er feststellen, daß seine beiden Prachtidioten Bouvard und Pécuchet, deren Zusammenfinden und experimentierwütiges Zusammenleben in einem kleinen Haus der Normandie er zu Papier bringt, zur geradezu sarkastischen Parodie auf das eigene bisherige Lebensideal geraten, ihm die Leere seines jetzigen Lebens vor Augen führen und ihn spüren lassen, daß die Stunden harter Arbeit und die Zuneigung der übriggebliebenen Freunde ihn nicht mehr ausfüllen können.
Als seine Nichte Caroline ihm mitteilt, sie erwarte ein Kind, schreibt er ihr: "Du machst es richtig", bevor er sein trostloses Leben als an die Satzmelodik geketteter Sklave der Feder schildert. Auch als er nach einem beglückenden Aufenthalt bei George Sand in Nohant wieder in seine Einsiedelei von Croisset zurückkehrt, gesteht er der älteren Freundin, daß er die kleine Aurore am liebsten mitgenommen hätte ("ach, hätte ich doch auch so ein kleines Mädchen, dem ich einen Kuß aufdrücken könnte") und daß deren Vater, der Sohn der Schriftstellerin, "es richtig macht". Aha, der auch? Flaubert, der wehmütig die überschrittene Halbzeit der Fünfzig betrachtet und sich "fertig", "leer" fühlt, muß sich Rechenschaft geben.
Wozu dieser Kampf mit dem Satzbau, diese Quälerei, die Wirklichkeit bis in die kleinsten Details dichterisch wiederzugeben, dieses Durchfressen ganzer Bibliotheken, um Karthago aus den Ruinen auferstehen zu lassen, dieser Raubbau an der Gesundheit, um die Mißgeschicke dieses sterilen normannischen Laurel-und-Hardy-Duos im Reich des Wissens zu erzählen, wenn jetzt, da seine Jahre gezählt sind und die am Schreibtisch verbrachte Lebenszeit zur Last wird, wenn jetzt derjenige "es richtig macht", der ganz einfach das Spiel des Lebens mitspielt? Heißt das, daß seine Bücher, obwohl er ihre Melodie in den Gängen von Croisset mit seiner gewaltigen Stimme erprobt, falsch klingen? Die Literatur, ein Pseudoleben? Es wäre die Katastrophe für den Mann, der, obwohl er selbst anderer Meinung ist (er sieht sich als alten Romantiker), allgemein als Theoretiker des Realismus gilt. Und was vermag jetzt noch der Kunst-Kult, diese Flaubertsche Religion, der er alles geopfert und die ihn bisher getragen hat, wo der Tod rings um ihn eine Ödnis schafft? Edmond de Goncourt, der drei Jahre zuvor seinen Bruder verloren hat, gesteht er folgendes: "Mir fehlt die Kraft, zwei Gedanken zusammenzubringen . . . Haltlos wende ich mich der Vergangenheit zu. Und vor der Zukunft graut mir."
Flaubert im Räderwerk einer vorproustschen Zeitsuchmaschine? Jedenfalls ist es keine genußvolle, sondern eine kritische, wehmütige, verzweifelte Suche. Er weiß es noch nicht, aber die Gestalt, die diese Reise in die Vergangenheit annehmen wird, ist die seiner "Drei Erzählungen". Erschöpft, deprimiert und nahe daran, das Schreiben aufzugeben, legt er die Arbeit an seinen beiden Doppelgängern weg und läßt sich von seinem Freund Georges Poucet nach Concarneau einladen, um sich abzulenken und zu erholen. Concarneau kennt er schon. Mit Maxime Du Camp ist er während der gemeinsamen Wanderung durch die Bretagne hier gewesen, kurz vor der Orient-Reise und dem Beginn des Abenteuers mit "Madame Bovary". Und hier, die Mauern der umschlossenen, vom Meer umzingelten Stadt vor Augen, die ihm die eigene Abgeschlossenheit und Abgeschiedenheit widerspiegelt, hier geht er sein Leben aus der Rückschau an und schreibt die erste der drei Erzählungen. Und zwar nicht "Ein schlichtes Herz", wie die heute übliche Reihenfolge der Ausgaben glauben machen könnte, sondern "Die Legende von Sankt Julian dem Gastfreien". Desaströse Bilanz eines Debakels oder: wie eine verzehrende Leidenschaft, die Jagd, zum Kahlschlag führt, indem sie den Helden in blinder Fatalität Vater und Mutter töten läßt. Das Schreiben als intellektuelle Jagd, die das Leben auffrißt? Flaubert als "Idiot" in Familiendingen, der die Eltern getötet hätte? Man erinnert sich, wie seine Mutter in Croisset ängstlich den Kopf zur Salontür hereinsteckt und fragend die Gefährten Du Camp und Bouilhet anblickt, denen ihr Sohn "Die Versuchung des heiligen Antonius" vorliest. Und? Die beiden Freunde verziehen den Mund.
Der Gedanke, drei in verschiedenen Zeitaltern handelnde Erzählungen zu schreiben, wird zum Plan, die Dreizahl zum Triptychon, das man zuklappen kann. Flaubert schließt den Flügelaltar seines Lebens. Den Mittelteil wird die zeitlich und motivisch der Bovary-Epoche zuzuordnende Erzählung "Ein schlichtes Herz" bilden. Sie schildert, wie sich eine Frau aufopfernd den Kindern anderer Leute widmet und am Ende so vereinsamt, daß sie mit einem ausgestopften Papagei redet (ach, all diese Phantomgestalten der Romane). "Das ist keineswegs ironisch, wie Sie denken möchten, sondern sehr ernst und sehr traurig", bemerkt Flaubert dazu. "Um Dokumente zu bekommen, habe ich eine kleine Reise nach Pont-l'Evêque und Honfleur unternommen! Dieser Ausflug hat mich mit Traurigkeit überschwemmt, denn er wurde unweigerlich zum Bad in Erinnerungen." Mehr noch als Madame Bovary ist die Unglückliche mit dem Namen Félicité - "Glückseligkeit" - unverkennbar Flaubert selbst.
"Wissen Sie, was ich danach schreiben möchte?" In der Logik seiner rückwärts drehenden Zeitmaschine müßten als nächstes die Jugendjahre drankommen, die Zeit vor Madame Bovary, als er sich mit seinem heiligen Antonius lyrischen Ergüssen hingab. In der Tat kündigt er einen "Johannes der Täufer" an, eine Geschichte, "die, wie ich sie verstehe, mit Religion nichts zu tun hat". Nanu? Die zwei ersten Erzählungen enden doch beide heiligmäßig, und der Autor unterzeichnet seine Briefe mit Saint Polycarpe (Polykarp, Mystiker und Märtyrer, war ein erbitterter Gegner der Gnostiker), außerdem sagt er selbst: "Nach den Heiligen Antonius und Julian, und jetzt Johannes dem Täufer, komme ich von den Heiligen nicht los." Irgendwie doch eigenartig, dieses beständige Kreisen um den Heilsbegriff. Warum Johannes der Täufer? Weil er das Wort ankündigt? Weil er in der Wüste brüllt wie Flaubert in den Gängen von Croisset beim Erproben seiner Texte? Und die Gestalt der Salome mit ihrem graziösen Tanz, bestrickend wie die Bewegung des Satzes, mit ihren runden Armen, die jemanden rufen, der "immer wieder entfloh"? Ist sie nicht das Abbild seiner Unfähigkeit, die Wirklichkeit schreibend zu fassen, sobald er spürt, daß das fleischgewordene Wort nahe ist ("ein gewisser Jesus")?
Solches Ausweichen kostet bekanntlich den Kopf. Flaubert verliert den seinen. Kaum hat er die drei Mordgeschichten beendet, nimmt er sich wieder seine beiden Doppelgänger vor. Er wird ihre Geschichte nicht vollenden. "Bouvard und Pécuchet" wirkt wie ein abgebrochener Nachtrag zum Testament. Den Abschied von der Welt unterzeichnete Flaubert, Rückschau haltend, mit den drei Erzählungen.
Aus dem Französischen von Josef Winiger.
Gustave Flaubert: "Drei Erzählungen". Aus dem Französischen übersetzt von Claus Sprick und Cornelia Hasting. Haffmans Verlag, Zürich 2001. 144 S., geb., 39,- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Rückwärts drehende Zeitmaschine: Gustave Flauberts "Drei Erzählungen" · Von Jean Rouaud
Was brachte Gustave Flaubert auf die Idee zu seinem späten Buch über die beiden komischen Enzyklopädisten Bouvard und Pécuchet? Wahrscheinlich ein Traum aus der Jugendzeit, in dem er sich seinen Lebensabend nur in einem solchen freundschaftlichen und intellektuellen Konkubinat ausmalen konnte, wie er es dreimal unterhielt: erst mit Alfred Le Poittevin, an den er, wie er dreißig Jahre nach dessen frühem Tod gestand, täglich und stündlich dachte. Dann mit Maxime Du Camp, mit dem er gemeinsam die Bretagne und die Geheimnisse Kairos erkundete, dessen Bitte um Protektion er aber barsch als Ansinnen eines literarischen Arrivisten abschmetterte. Schließlich mit Louis Bouilhet, der treuen Seele, dem er das in der Woche Geschriebene vorlas, von dem er sich Rat erhoffte, der gleich ihm selbst stundenlang nach dem richtigen Wort suchen und sich wegen einer Wortwiederholung die Haare raufen konnte, auch wenn zehn Zeilen dazwischen lagen.
Doch jetzt, wo sich die Reihen um ihn lichten - seine Freunde, seine Mutter -, jetzt, wo er sich entsetzlich allein fühlt beim endlosen Wiederkäuen seiner poetischen Prosa, muß er feststellen, daß seine beiden Prachtidioten Bouvard und Pécuchet, deren Zusammenfinden und experimentierwütiges Zusammenleben in einem kleinen Haus der Normandie er zu Papier bringt, zur geradezu sarkastischen Parodie auf das eigene bisherige Lebensideal geraten, ihm die Leere seines jetzigen Lebens vor Augen führen und ihn spüren lassen, daß die Stunden harter Arbeit und die Zuneigung der übriggebliebenen Freunde ihn nicht mehr ausfüllen können.
Als seine Nichte Caroline ihm mitteilt, sie erwarte ein Kind, schreibt er ihr: "Du machst es richtig", bevor er sein trostloses Leben als an die Satzmelodik geketteter Sklave der Feder schildert. Auch als er nach einem beglückenden Aufenthalt bei George Sand in Nohant wieder in seine Einsiedelei von Croisset zurückkehrt, gesteht er der älteren Freundin, daß er die kleine Aurore am liebsten mitgenommen hätte ("ach, hätte ich doch auch so ein kleines Mädchen, dem ich einen Kuß aufdrücken könnte") und daß deren Vater, der Sohn der Schriftstellerin, "es richtig macht". Aha, der auch? Flaubert, der wehmütig die überschrittene Halbzeit der Fünfzig betrachtet und sich "fertig", "leer" fühlt, muß sich Rechenschaft geben.
Wozu dieser Kampf mit dem Satzbau, diese Quälerei, die Wirklichkeit bis in die kleinsten Details dichterisch wiederzugeben, dieses Durchfressen ganzer Bibliotheken, um Karthago aus den Ruinen auferstehen zu lassen, dieser Raubbau an der Gesundheit, um die Mißgeschicke dieses sterilen normannischen Laurel-und-Hardy-Duos im Reich des Wissens zu erzählen, wenn jetzt, da seine Jahre gezählt sind und die am Schreibtisch verbrachte Lebenszeit zur Last wird, wenn jetzt derjenige "es richtig macht", der ganz einfach das Spiel des Lebens mitspielt? Heißt das, daß seine Bücher, obwohl er ihre Melodie in den Gängen von Croisset mit seiner gewaltigen Stimme erprobt, falsch klingen? Die Literatur, ein Pseudoleben? Es wäre die Katastrophe für den Mann, der, obwohl er selbst anderer Meinung ist (er sieht sich als alten Romantiker), allgemein als Theoretiker des Realismus gilt. Und was vermag jetzt noch der Kunst-Kult, diese Flaubertsche Religion, der er alles geopfert und die ihn bisher getragen hat, wo der Tod rings um ihn eine Ödnis schafft? Edmond de Goncourt, der drei Jahre zuvor seinen Bruder verloren hat, gesteht er folgendes: "Mir fehlt die Kraft, zwei Gedanken zusammenzubringen . . . Haltlos wende ich mich der Vergangenheit zu. Und vor der Zukunft graut mir."
Flaubert im Räderwerk einer vorproustschen Zeitsuchmaschine? Jedenfalls ist es keine genußvolle, sondern eine kritische, wehmütige, verzweifelte Suche. Er weiß es noch nicht, aber die Gestalt, die diese Reise in die Vergangenheit annehmen wird, ist die seiner "Drei Erzählungen". Erschöpft, deprimiert und nahe daran, das Schreiben aufzugeben, legt er die Arbeit an seinen beiden Doppelgängern weg und läßt sich von seinem Freund Georges Poucet nach Concarneau einladen, um sich abzulenken und zu erholen. Concarneau kennt er schon. Mit Maxime Du Camp ist er während der gemeinsamen Wanderung durch die Bretagne hier gewesen, kurz vor der Orient-Reise und dem Beginn des Abenteuers mit "Madame Bovary". Und hier, die Mauern der umschlossenen, vom Meer umzingelten Stadt vor Augen, die ihm die eigene Abgeschlossenheit und Abgeschiedenheit widerspiegelt, hier geht er sein Leben aus der Rückschau an und schreibt die erste der drei Erzählungen. Und zwar nicht "Ein schlichtes Herz", wie die heute übliche Reihenfolge der Ausgaben glauben machen könnte, sondern "Die Legende von Sankt Julian dem Gastfreien". Desaströse Bilanz eines Debakels oder: wie eine verzehrende Leidenschaft, die Jagd, zum Kahlschlag führt, indem sie den Helden in blinder Fatalität Vater und Mutter töten läßt. Das Schreiben als intellektuelle Jagd, die das Leben auffrißt? Flaubert als "Idiot" in Familiendingen, der die Eltern getötet hätte? Man erinnert sich, wie seine Mutter in Croisset ängstlich den Kopf zur Salontür hereinsteckt und fragend die Gefährten Du Camp und Bouilhet anblickt, denen ihr Sohn "Die Versuchung des heiligen Antonius" vorliest. Und? Die beiden Freunde verziehen den Mund.
Der Gedanke, drei in verschiedenen Zeitaltern handelnde Erzählungen zu schreiben, wird zum Plan, die Dreizahl zum Triptychon, das man zuklappen kann. Flaubert schließt den Flügelaltar seines Lebens. Den Mittelteil wird die zeitlich und motivisch der Bovary-Epoche zuzuordnende Erzählung "Ein schlichtes Herz" bilden. Sie schildert, wie sich eine Frau aufopfernd den Kindern anderer Leute widmet und am Ende so vereinsamt, daß sie mit einem ausgestopften Papagei redet (ach, all diese Phantomgestalten der Romane). "Das ist keineswegs ironisch, wie Sie denken möchten, sondern sehr ernst und sehr traurig", bemerkt Flaubert dazu. "Um Dokumente zu bekommen, habe ich eine kleine Reise nach Pont-l'Evêque und Honfleur unternommen! Dieser Ausflug hat mich mit Traurigkeit überschwemmt, denn er wurde unweigerlich zum Bad in Erinnerungen." Mehr noch als Madame Bovary ist die Unglückliche mit dem Namen Félicité - "Glückseligkeit" - unverkennbar Flaubert selbst.
"Wissen Sie, was ich danach schreiben möchte?" In der Logik seiner rückwärts drehenden Zeitmaschine müßten als nächstes die Jugendjahre drankommen, die Zeit vor Madame Bovary, als er sich mit seinem heiligen Antonius lyrischen Ergüssen hingab. In der Tat kündigt er einen "Johannes der Täufer" an, eine Geschichte, "die, wie ich sie verstehe, mit Religion nichts zu tun hat". Nanu? Die zwei ersten Erzählungen enden doch beide heiligmäßig, und der Autor unterzeichnet seine Briefe mit Saint Polycarpe (Polykarp, Mystiker und Märtyrer, war ein erbitterter Gegner der Gnostiker), außerdem sagt er selbst: "Nach den Heiligen Antonius und Julian, und jetzt Johannes dem Täufer, komme ich von den Heiligen nicht los." Irgendwie doch eigenartig, dieses beständige Kreisen um den Heilsbegriff. Warum Johannes der Täufer? Weil er das Wort ankündigt? Weil er in der Wüste brüllt wie Flaubert in den Gängen von Croisset beim Erproben seiner Texte? Und die Gestalt der Salome mit ihrem graziösen Tanz, bestrickend wie die Bewegung des Satzes, mit ihren runden Armen, die jemanden rufen, der "immer wieder entfloh"? Ist sie nicht das Abbild seiner Unfähigkeit, die Wirklichkeit schreibend zu fassen, sobald er spürt, daß das fleischgewordene Wort nahe ist ("ein gewisser Jesus")?
Solches Ausweichen kostet bekanntlich den Kopf. Flaubert verliert den seinen. Kaum hat er die drei Mordgeschichten beendet, nimmt er sich wieder seine beiden Doppelgänger vor. Er wird ihre Geschichte nicht vollenden. "Bouvard und Pécuchet" wirkt wie ein abgebrochener Nachtrag zum Testament. Den Abschied von der Welt unterzeichnete Flaubert, Rückschau haltend, mit den drei Erzählungen.
Aus dem Französischen von Josef Winiger.
Gustave Flaubert: "Drei Erzählungen". Aus dem Französischen übersetzt von Claus Sprick und Cornelia Hasting. Haffmans Verlag, Zürich 2001. 144 S., geb., 39,- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Drei wunderbare Erzählungen, vielleicht die drei schönsten überhaupt, die alles verraten über die Facetten Flauberts und alles über die Facetten der Menschen. Fuldaer Zeitung