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Kann man an der Zimmerdecke schlafen? Kann man unter die Tapete gehen? Nur Gedichte können so etwas, denke ich. Mich hier und zugleich dort sein lassen. Die Sprache dehnen, ohne daß es auch nur im mindesten gedehnt aussehen würde. Mich anregen, vorbehaltlos in die Verse einzutauchen, von mir abzusehen, für Momente jedenfalls. Selbstvergessenheit. Nachdenken. Die Lust des Staunens.
Manchmal genügt der eigene Schreibtisch. Ein Blick auf Zettel, Stifte, die Maserung des Holzes - und schon nehmen die Assoziationen ihren Lauf. Nico Bleutge tastet der Bedeutung von Wörtern und historischen
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Produktbeschreibung
Kann man an der Zimmerdecke schlafen? Kann man unter die Tapete gehen? Nur Gedichte können so etwas, denke ich. Mich hier und zugleich dort sein lassen. Die Sprache dehnen, ohne daß es auch nur im mindesten gedehnt aussehen würde. Mich anregen, vorbehaltlos in die Verse einzutauchen, von mir abzusehen, für Momente jedenfalls. Selbstvergessenheit. Nachdenken. Die Lust des Staunens.

Manchmal genügt der eigene Schreibtisch. Ein Blick auf Zettel, Stifte, die Maserung des Holzes - und schon nehmen die Assoziationen ihren Lauf. Nico Bleutge tastet der Bedeutung von Wörtern und historischen Schichten nach. Seine Sätze schenken uns überraschende Verbindungen und machen etwas spürbar von der Lust der Wiederholung. Ob es sich um ein Gedicht von Elizabeth Bishop handelt, ein Bild des niederländischen Malers Jacques de Gheyn II. oder einen Gedächtnissplitter aus der Kindheit - stets verknüpft er den genauen Leseblick des Dichters mit autobiografischen Erkundungen und Reflexionen über Erinnerung und Sprache. In seinen Essays und Skizzen taucht Bleutge in die Sprachwelten anderer Dichterinnen und Dichter ein und bringt dabei zugleich Gedanken über das eigene Schreiben an die Oberfläche. Hier lauscht er den morgendlichen Fliegen am Fenster, vertraut der Kraft der Imagination und wird am Ende selbst zur Fliege. Dort versucht er dem Staunen der Tiere auf die Spur zu kommen. So wie Tiere immer ein Moment des Anderen, des Ungleichen an sich haben, suchen diese Texte nach dem Geheimnis der Phänomene, drehen das scheinbar Bekannte, um es uns neu sehen zu lassen.
Autorenporträt
Nico Bleutge, 1972 in München geboren, lebt in Berlin. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Erich-Fried-Preis (2012), dem Christian-Wagner-Preis (2014), dem Stipendium der Kulturakademie Tarabya, Istanbul (2013/2014), dem Alfred-Kerr-Preis (2016), dem Kranichsteiner Literaturpreis (2017) und dem Stipendium der Villa Massimo Rom (2018/19).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Christoph Bartmann ist geteilter Meinung über Nico Bleutges Texte über Dichtung und Dichterkollegen und -kolleginnen. So schön der Autor eigene poetische Initiationsmomente beschreiben kann, so sehr es ihm gelingt, den Zauber des von Konventionen befreiten Schreibens einzufangen, so wenig ist sein eigenes Schreiben in den versammelten Texten mitunter frei von Verallgemeinerungen und sogar "schiefen Bildern", erkennt Bartmann. Auch der "Andachts-Furor", mit dem der Autor eigene Hausgötter von Mayröcker bis Poschmann bedenkt, ist dem Rezensenten nicht immer angenehm, und er fragt sich, ob es nicht auch noch eine andere Lyrik zu entdecken gibt als jene, die Bleutge hier so freundlich umarmt, eine, die weniger "subkutan" ist vielleicht und eher humoristisch.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Einfühlsame und konzentrierte Lektüren."
Süddeutsche Zeitung

"Ein zutiefst offenes Bekenntnis, so dass Nico Bleutges Buch zum bewegenden Entwicklungsroman eines Dichterlebens wird."
WDR 3, Insa Wilke

"Ein hellwacher, präzise beobachtender Augen-Mensch."
Der Tagesspiegel, Michael Braun

"Nico Bleutges Essays über Gedichte sind voller Überraschungen, bieten weite Aus- und kluge Einsichten. Dabei sind sie bescheiden im Ton und reich in der Wirkung, nie auftrumpfend, aber immer anregend."
SWR 2, Jörg Magenau

"Von Anfang an ist Nico Bleutge aufgefallen als feinsinniger, behutsamer Autor, der sehr individuell über Natur, über Stimmungen und Erinnerungen schreiben kann."
NDR Kultur

"Wunderbares Buch (...) Bleutge schreibt nicht nur ungeheuer sinnliche (...) Verse, sondern macht auch in seinen essayistischen Texten eindringlich spürbar, dass dieses Verseschmieden mehr als nur ein Handwerk ist." Wiener Zeitung, Andreas Wirthensohn

"'Drei Fliegen' ist voller Epiphanien, die ansteckend wirken können."
Berliner Zeitung, Judith von Sternburg

"Nico Bleutge ist einer der bedeutendsten gegenwärtigen Lyriker deutscher Sprache und zugleich der vermittelndste Rezensent von Gedichtbänden in vielen wichtigen Zeitungen. (...) da wir nicht alle dichten können, tut es wohl, sich von einem wie ihm, der es wahrlich kann, zur Welt- und Literaturwahrnehmung begleiten zu lassen."
Die Presse

"Ein Buch, in dem man denkend unterwegs sein kann mit Nico Bleutge."
rbb, Jörg Magenau
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