'Am Ostseestrand sitzt, den Blick aufs Meer gerichtet, der 40jährige Robertas. Am äußersten Rand des untergegangenen Sowjetreichs, in den riesigen Dünen der kurischen Nehrung, die vor seinem inneren Auge die Mondlandschaft eines Truppenübungsplatzes heraufbeschwören, lässt er die wichtigsten Stationen seines Militärdienstes in der DDR an sich vorbeiziehen: die Einberufung zur Eliteeinheit der Fallschirmjäger, die brutale Ausbildung in einer sowjetische Garnison bei Cottbus, der soldatische Alltag, geprägt von skurrilen Konflikten und berührenden Begegnungen mit Kameraden, Vorgesetzen und der ostdeutschen Bevölkerung. Zwischendurch schweift Robertas ab in eine unglückliche Liebesgeschichte, die ihn ebenso wenig loslässt wie der Wehrdienst. Dabei bringt er ein existentielles Grundgefühl zum Ausdruck: Wie der Springer in den drei Sekunden, bevor er den Fallschirm öffnen darf, schwebt hier eine ganze Generation über dem Boden der Wirklichkeit, verloren zwischen traumatischem Gestern und ungewissem Morgen.