An einem heißen Sommertag in Barbarswila begegnet ein Schriftsteller der stadtbekannten Mademoiselle Hoggh, die ihn nötigt, sie nach Hause zu begleiten, denn sie habe ihm eine exklusive Story zu erzählen. Im Salon des herrschaftlichen Altstadthauses 'Allhier Zum Blühenden Rosenbusch' beginnt MarieRose, ein Puzzle verschiedenster Episoden aus einer sehr eigenwilligen, weitverzweigten Familiengeschichte vor ihm auszubreiten. Fasziniert folgt der Autor ihren Ausführungen und wird zusehends selbst in das Geschehen einbezogen. So besucht er an sechs Nachmittagen die gastfreundliche Mademoiselle und notiert die höchst unterhaltsame und spannende Saga der Handwerkerfamilie Hoggh, die sich über vier Generationen erstreckt. Im Zentrum der Geschehnisse steht Ernst, der Bruder der Mademoiselle. Der ehemalige Lehrling von Sprengmeister Steinfels hegt wegen verschiedener bitterer Erfahrungen großen Groll gegen politische Gremien, Behörden und Beamte seines Landes. Er träumt den 'verrückten Traum mit der Riesenexplosion' und möchte auf seine Weise wieder allgemein Respekt herstellen. Gerold Späth hat eine facettenreiche, unterhaltsame und phantasievolle Geschichte voller Überraschungen und eigenwilliger Figuren komponiert. In seiner unverwechselbaren reichen Sprache entsteht in knapper, kunstvoller Form eine sehr anregende, vergnügliche und spannende Story.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Beatrice von Matt ist ganz hingerissen von Gerold Späths neuer Erzählung über eine ältere Dame - einem wahren Paradiesvogel -, die einem Schriftsteller ihre Familiengeschichte erzählt. Trotz der äußeren Knappheit des Bandes von 136 Seiten gelingt es dem Autor zu ihrer Freude eine bunte, lebendige Familiengeschichte über mehrere Generationen zu entfalten, in der besonders der Bruder der älteren Dame, ein Sprengmeister, eine wichtige Rolle spielt. Die Protagonisten des Bandes scheinen ihr liebenswert und manchmal verschroben. Sie hebt in diesem Zusammenhang Späts gekonnt lakonische Figurenzeichnung hervor. Überhaupt bewundert die Rezensentin die "Sprachmusik" des Autors, die er in "Drei Vögel im Rosenbusch" einmal mehr zum Klingen bringt. Ihr Fazit: ein "Kabinettstück".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"So erzählt nur einer: Gerold Späth. ... Ein Figurenreigen tritt auf, sich wiegend und hoffend oder unsicher und verschroben. In wenigen Strichen ist solch eine Figur skizziert und zum Leben erweckt. Die Lakonie der Menschenzeichnung macht diesem Autor keiner nach." (Neue Zürcher Zeitung)