Die Amateure kommenFür immer mehr Frauen und Männer ist Pornografie ein Freizeitabenteuer geworden, eine neue Variante, sich zu zeigen und sexuell auszuleben. Amateurplattformen dienen als Kontaktbörse, Verkaufsfläche und Werbeplattform. Aus den Profis einer noch vor wenigen Jahren boomenden Branche sind Verlierer und aus ganz normalen Menschen Mini-Pornoproduzenten und Amateurdarsteller geworden, die man virtuell treffen und mit denen man auch real Sex haben kann. Philip Siegel geht mit seinem Buch "Drei Zimmer, Küche, Porno" auf eine einzigartige Entdeckungsreise in einen Kosmos, in dem Normalität und Exzentrik oft nur eine Wohnungstür voneinander entfernt liegen. Er blickt hinter die Kulissen einer verborgenen Branche, die unser Verhältnis zur Sexualität sowohl spiegelt als auch immer stärker beeinflusst.
buecher-magazin.deSchmuddelecken gibt's nicht mehr. Das ist eine der Erkenntnisse, die sich dem Leser unweigerlich aufdrängen. Stattdessen zeigt der Autor, wie das Verruchte und Schmuddelige vom Pornografiebegriff gewichen ist, dabei gleichzeitig aber auch das Geheimnis der Sexualität an sich entzaubert wird. Siegel guckt in Küchen, in Wohnzimmer, in Studios und auf Sexmessen, überall dahin, wo Amateure und Halbprofis heute Sex produzieren und verkaufen und damit längst einen Markt übernommen haben, der früher wenigen professionellen Porno-Produzenten einen riesigen Reibach garantierte. Wie nicht anders zu erwarten, schwankt man bei der Lektüre häufig zwischen Schmunzeln und Gruseln, ihren Reiz beziehen die Schilderungen nicht zuletzt auch daraus, dass die beschriebenen Personen jederzeit ganz ähnlich auch im Nachbarhaus oder in der eigenen Familie auftauchen könnten. Siegel erzählt flüssig, hat breit recherchiert und schafft es mit professioneller Distanz, seinen Gegenstand seriös und trotzdem mit dem unvermeidlichen Guckloch-Effekt zu präsentieren. Eine hochkarätige Peepshow des privaten Pornomarktes, nicht zuletzt aber auch ein hochinteressanter Beitrag zur Alltagsgeschichte der Deutschen.
© BÜCHERmagazin, Carsten Tergast (ct)
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»Erfreulich unverklemmt und unverblümt.« Alf Mayer, Culturmag, 15.04.2017»Die Sex-Branche war fest in der Hand etablierter Firmen, durch das Internet hat sich das geändert. (...) Beamte, Lehrer, Mütter, Großmütter, Studenten. Hausgemachte Breitenpornografie ist der Aufreger für Beteiligte und Zuschauer. (...) Philip Siegel durfte dabei sein.« Roland Mischke, Neue Osnabrücker Zeitung, 10.03.2017»Sehr interessant und sehr lesenswert.« Markus Lanz, ZDF Markus Lanz, 16.03.2017»Was Sie schon immer über die deutsche Sex-Branche 2017 wissen wollten, doch nie zu fragten wagten: Hier erfahren Sie es!« Ralph Krüger, kulturbuchtipps.de, 03.05.2017»Ein sehr interessanter Einblick in die Welt der Amateurpornografie.« Jens-Uwe Krause, Radio Bremen Vier, 05.03.2017»Siegel erzählt flüssig, hat breit recherchiert und schafft es mit professioneller Distanz, seinen Gegenstand seriös und trotzdem mit dem unvermeidlichen Guckloch-Effekt zu präsentieren. Eine hochkarätige Peepshow des privaten Pornomarktes, nicht zuletzt aber auch ein hochinteressanter Beitrag zur Alltagsgeschichte der Deutschen.« Carsten Tergast, BÜCHERMagazin, 20.03.2017»Die Amateure erobern die Pornografie. Sie filmen sich beim Sex und stellen ihre Clips ins Internet. Warum? Das erklärt der Kölner Autor Philip Siegel, der monatelang in der Szene recherchiert hat.« Andreas Fasel, Welt am Sonntag NRW, 02.04.2017»Philip Siegel widmet sich dem Siegeszug kommerzialisierter Privatpornos und zeigt den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruch, den die Digitalisierung brachte, am Beispiel der Pornoszene von nebenan.« Sylvia Margret Steinitz, Stern, 06.04.2017»Die Menschen, die Siegel besucht hat, sind nicht eingebildet. Sie verstehen sich nicht als sittensprengende Avantgarde oder als Kunstschaffende, sondern tun ihr Bestes, zwischen Selbstverwirklichung und Ökonomie zu manövrieren und dabei, wenn möglich, auch noch Momente zu erwischen, in denen sie sich selbst gefallen und genießen können. Dass Siegel sich darüber nie erhebt, dass er sie dafür nicht denunziert, ist eine Wohltat und hoch verdienstvoll [...].« Dietmar Dath, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.02.2017