Ein literarisches Ereignis zum zehnten Todestag des großen deutschen Schriftstellers aus Hamburg
Entdeckungen im literarischen Nachlass von Siegfried Lenz haben mehrfach für Furore gesorgt: 2016 erschien mit mehr als 60 Jahren Verspätung sein zweiter Roman Der Überläufer und 2021 das Märchen Florian, der Karpfen. Dringende Durchsage versammelt nun unbekannte Erzählungen. Sie bieten Einblicke in Lenz' literarische Werkstatt und zeigen ihn als experimentellen und humorvollen jungen Schriftsteller am Beginn einer großen Karriere.
Entdeckungen im literarischen Nachlass von Siegfried Lenz haben mehrfach für Furore gesorgt: 2016 erschien mit mehr als 60 Jahren Verspätung sein zweiter Roman Der Überläufer und 2021 das Märchen Florian, der Karpfen. Dringende Durchsage versammelt nun unbekannte Erzählungen. Sie bieten Einblicke in Lenz' literarische Werkstatt und zeigen ihn als experimentellen und humorvollen jungen Schriftsteller am Beginn einer großen Karriere.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Insgesamt ist diese Sammlung bisher unveröffentlichter Erzählungen Siegfried Lenz' eher etwas für besonders treue Fans des Autors, findet Rezensent Volker Weidermann. Viele der hier versammelten Texte wurden aus gutem Grund bisher zurückgehalten, mutmaßt er, das trifft auch auf Texte zu, in denen Lenz Biografisches verarbeitet. Eine Erzählung allerdings sticht laut Wiedermann positiv heraus. Sie heißt "Wie Radikalität entsteht" und handelt von jungen Aktivisten, die eine Podiumsdiskussion zum Thema Umweltschutz an der Nordsee zum Entgleisen bringen. Weidermann liest diesen Text als eine Art heimliches Gründungsdokument der Letzten Generation, es geht um die Frage, wann Gewalt gegen falsches Regierungshandeln als Notwehr legitim ist. Weidermann ist beeindruckt davon, wie klar Lenz sich auf die Seite der Jugend schlägt - vielleicht auch eine Botschaft an Lenz' Freund Helmut Schmidt, mutmaßt der nicht vom Buch insgesamt, aber doch von dieser einen Erzählung beeindruckte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In jeder Geschichte scheint ein Moment des Widerstands zu stecken, gegen die Spießer, gegen das Gewohnte, gegen das satte Vergessen.« Peter Helling NDR Kultur