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Die Debatten über das Verhältnis von Kultur und Natur finden seit der Jahrtausendwende ihren Fluchtpunkt im Begriff des Anthropozäns und in alternativen Benennungsversuchen wie Eurozän, Technozän, Kapitalozän oder Misanthropozän. Zentrum sind die Selbstbeschreibungen des Menschen und seiner Zukunft: Im Moment einer qua Wissenschaft und Technik scheinbar grenzenlosen Verfügungsgewalt über Natur ist auch das Bewusstsein über die vollständige Abhängigkeit von ihr und den Folgen ihrer Domestizierung gewachsen. Die Gleichzeitigkeiten, Wechselwirkungen und Rückkoppelungen zwischen Natur und Kultur…mehr

Produktbeschreibung
Die Debatten über das Verhältnis von Kultur und Natur finden seit der Jahrtausendwende ihren Fluchtpunkt im Begriff des Anthropozäns und in alternativen Benennungsversuchen wie Eurozän, Technozän, Kapitalozän oder Misanthropozän. Zentrum sind die Selbstbeschreibungen des Menschen und seiner Zukunft: Im Moment einer qua Wissenschaft und Technik scheinbar grenzenlosen Verfügungsgewalt über Natur ist auch das Bewusstsein über die vollständige Abhängigkeit von ihr und den Folgen ihrer Domestizierung gewachsen. Die Gleichzeitigkeiten, Wechselwirkungen und Rückkoppelungen zwischen Natur und Kultur werden in den Texten der Halbjahresschrift Dritte Natur beleuchtet. Disparates akademisches Spezialwissen - kulturwissenschaftliche Anregungen aus post- und transhumanistischen Perspektiven, aus dem literaturwissenschaftlichen Ecocriticism sowie naturwissenschaftliche Forschungen - wird hier hinterfragt, kontextualisiert, kommentiert und popularisiert.
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Autorenporträt
Steffen Richter, 1969 geboren, lehrt als Privatdozent Literatur- und Kulturwissenschaften an der TU Braunschweig. Als Journalist schreibt er u. a. für die Neue Zürcher Zeitung und den Tagesspiegel, seit 2018 ist er Wissenschaftlicher Koordinator des DFG Schwerpunktprogramms Ästhetische Eigenzeiten am Peter Szondi-Institut der FU Berlin. Bei Matthes & Seitz Berlin gibt er die Zeitschrift Dritte Natur heraus. Jürgen Goldstein, geboren 1962, lehrt als Professor für Philosophie an der Universität Koblenz-Landau. Maßgeblich von Hans Blumenberg inspiriert, widmen sich seine Studien der Genese und dem Profil der Moderne. Seine Bücher befassen sich mit der Herausbildung der neuzeitlichen Subjektivität und Rationalität, der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Geschichte der Naturwahrnehmung. Für sein Buch Georg Forster. Zwischen Freiheit und Naturgewalt erhielt er 2015 den Gleim-Literaturpreis und 2016 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch / Essayistik. Hartmut Böhme, geboren 1944 in Beeskow, ist emeritierter Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind historische Anthropologie und Psychohistorie, Kulturgeschichte seit der Antike, Kulturtheorie und die Literaturgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Birgit Schneider, 1972 geboren, arbeitete von 2000 bis 2007 in der Forschungsabteilung Das technische Bild der Humboldt-Universität zu Berlin. Heute lehrt sie als Professorin für Medienökologie am Institut für Kunst und Medien der Universität Potsdam. Seit einigen Jahren liegt ihr Forschungsschwerpunkt auf Bildern und Wahrnehmungsweisen von Umwelt und Klimawandel, insbesondere auf Diagrammen, Datengrafiken und Karten. Marion Poschmann, 1969 in Essen geboren, studierte Germanistik, Philosophie, Slawistik uns Szenisches Schreiben. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und verfasst Lyrik und Romane, die zahlreiche Auszeichnungen erhielten, u. a. 2017 den von Matthes & Seitz Berlin verliehenen Deutschen Preis für Natur Writing. Sebastian Unger, 1978 in Berlin geboren, gewann 2011 den Lyrikpreis des Open Mike. Für die Arbeit an seinen Gedichten erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste und das Berliner Arbeitsstipendium für Literatur. Er lebt in Berlin und lehrt als Dozent u. a. im asiatischen Ausland, zuletzt in Hanoi, Delhi und Schanghai. Andreas Rötzer, 1971 in München geboren, ist seit 2004 Verleger von Matthes & Seitz Berlin.