Jordan Crandall gehört zu den herausragenden Vertretern einer neuen Generation von Medienkünstlern und -theoretikern, die bewusst wahrnehmen und thematisieren, in welchem Umfang heute Körper und Körperbewegungen nicht mehr länger repräsentiert, sondern durch Prozessierung von Daten hergestellt werden.
Der Band bietet eine Dokumentation sowie Essays zu seiner siebenteiligen Videoinstallation "Drive", die traditionelle Filmtechnologien mit militärischen computerisierten Erkennungs- und Zielbearbeitungstechnologien verbindet. Letztere folgen in der Darstellung von Bewegung nicht mehr den Konventionen des Kinos, sondern sammeln und verarbeiten etwa bei Wärmebildkameras oder Video-Nachtsichtgeräten Computerdaten und zeigen diese dann auf Bildschirmen als Bewegung an. Bewegungen werden also weniger dargestellt als vielmehr verfolgt. Mit dieser Übertragung der militarisierten Zielbearbeitungstechnologie auf Subjekte werden diese auch zu Zielkörpern eines im letzten Sinne erotischen Begehrens. "Drive" betrachtet die neuen menschlichen Bezüge und Beziehungen, die sich innerhalb einer Struktur auftun, die ansonsten lediglich als Beobachtungstechnik zwischen Jäger und Opfer angesehen werden kann.
Zum Künstler:
Jordan Crandall *1958 in Detroit, Michigan. Herausgeber des Kunstforums "Blast", Direktor der X Art Foundation in New York. Gastprofessor an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts und der Architekturfakultät der Columbia University NYC. Teilnahme an der Documenta X, 1997.
Der Band bietet eine Dokumentation sowie Essays zu seiner siebenteiligen Videoinstallation "Drive", die traditionelle Filmtechnologien mit militärischen computerisierten Erkennungs- und Zielbearbeitungstechnologien verbindet. Letztere folgen in der Darstellung von Bewegung nicht mehr den Konventionen des Kinos, sondern sammeln und verarbeiten etwa bei Wärmebildkameras oder Video-Nachtsichtgeräten Computerdaten und zeigen diese dann auf Bildschirmen als Bewegung an. Bewegungen werden also weniger dargestellt als vielmehr verfolgt. Mit dieser Übertragung der militarisierten Zielbearbeitungstechnologie auf Subjekte werden diese auch zu Zielkörpern eines im letzten Sinne erotischen Begehrens. "Drive" betrachtet die neuen menschlichen Bezüge und Beziehungen, die sich innerhalb einer Struktur auftun, die ansonsten lediglich als Beobachtungstechnik zwischen Jäger und Opfer angesehen werden kann.
Zum Künstler:
Jordan Crandall *1958 in Detroit, Michigan. Herausgeber des Kunstforums "Blast", Direktor der X Art Foundation in New York. Gastprofessor an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts und der Architekturfakultät der Columbia University NYC. Teilnahme an der Documenta X, 1997.