Das 'Droste-Jahrbuch 8' versammelt aktuelle wissenschaftliche Beiträge zu Annette von Droste-Hülshoff, ihrem literarischen Werk und seiner Rezeption. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet die Beschäftigung mit der Judenbuche. Während Uta Treder die spezifische Verwendung von Jahresangaben und ihr brisantes Potential fokussiert, perspektiviert Sylvia Schmitz-Burgard den Text auf rechtshistorischer Basis als ein ›Unsittengemälde‹ von Gewalt und Gesetzes-wirkungslosigkeit. Dem Vorspruch der Judenbuche widmen sich die Beiträge von Winfried Woesler und Heinz Rölleke. Gattungsübergreifend untersucht Cornelia Blasberg Rahmungen als Strukturform bei Droste, und Ernst Ribbat blickt auf Die Schlacht im Loener Bruch. 1623 als ein Schreckensbild westfälischer Geschichte. Cornelia Ilbrig fokussiert das Romanfragment Ledwina mit einem Seitenblick auf das Gedicht Im Grase, und Thomas Wortmann liest die Westphälischen Schilderungen als 'durchkreuzten Hermannmythos'. Eine vergleichende Analyse der Lyrik Drostes und Eduard Mörikes leistet der Beitrag von Gert Sautermeister, und Rainer Godel untersucht 'Elemente der Weltanschauungsliteratur' in Hans Francks Romanbiographie 'Annette' von 1937. Jochen Grywatsch schließlich stellt neue Aufschlüsse zur Lektürepraxis der Autorin dar und dokumentiert Nachweise bisher nicht identifizierter Lektürenotizen im Nachlass der Droste. Abgerundet wird der Band durch Rezensionen und Vorstellungen neuer Bücher zu der Autorin.