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Von größter Bedeutung für Walsers schriftstellerische Entwicklung in der 2. Hälfte der 1920er Jahre war seine Verbindung zur Feuilletonredaktion der "Prager Presse ". Über 200 Beiträge, weit mehr als in irgend einer anderen Zeitung, sind dort erschienen. Diese hohe Präsenz hatte ihren Grund im besonderen kulturpolitischen Auftrag dieses Feuilletons. Der Kulturteil der nach Gründung der tschechischen Republik ins Leben gerufenen, mit staatlichen Mitteln finanzierten Zeitung sollte einerseits die Bindung der deutschsprachigen Minderheit an den tschechischen Staat befördern, andererseits im…mehr

Produktbeschreibung
Von größter Bedeutung für Walsers schriftstellerische
Entwicklung in der 2. Hälfte der 1920er Jahre war seine
Verbindung zur Feuilletonredaktion der "Prager Presse
". Über 200 Beiträge, weit mehr als in irgend einer
anderen Zeitung, sind dort erschienen. Diese hohe
Präsenz hatte ihren Grund im besonderen kulturpolitischen
Auftrag dieses Feuilletons. Der Kulturteil der
nach Gründung der tschechischen Republik ins Leben
gerufenen, mit staatlichen Mitteln finanzierten Zeitung
sollte einerseits die Bindung der deutschsprachigen
Minderheit an den tschechischen Staat befördern, andererseits
im Ausland das hohe Niveau des tschechischdeutschen
Kulturlebens repräsentieren. Die Redaktion
war daher mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet
und um namhafte Beiträger bemüht. Ein breites Spektrum
der literarischen Moderne von Peter Altenberg bis
Stefan Zweig war hier vertreten.
Die Lektüre im Kontext dieser Zeitung eröffnet neue
Perspektiven auf Walsers späte Berner Prosa, etwa auf
die besondere Nähe ihrer "poetologischen Modernität"
zu den avantgardistischen Bestrebungen der Prager Literatur-
und Kunstszene nach 1918. Auch genrespezifische
Fragen und Beobachtungen lassen sich mit Walsers
Prager Veröffentlichungen verbinden. So sind die
zahlreichen Gedichte, die (fast) nur hier zu lesen waren
und die eine neue Periode der lyrischen Produktion in
Walsers Spätwerk hörbar werden lassen, eine Besonderheit
der Veröffentlichungen in der "Prager Presse".
Aber auch die übrigen Publikationen in der "Prager
Presse" bilden innerhalb von Walsers Spätwerk ein eigenes
Corpus, das sich beispielsweise von den Publikationen
in der "NZZ" oder im "Berliner Tageblatt" signifikant
unterscheidet.
Da ein großer Teil der Druckmanuskripte in der Sammlung
des Chefredakteurs Arne Laurin überliefert ist, ist
hier ein analytischer Vergleich von Zeitungsdrucken
und Manuskripten (die in KWA V 2 ediert werden) in
einzigartiger Weise möglich.
Das Editorische Nachwort charakterisiert die Zeitung
und Walsers Beziehung zu ihr. Der Dokumentarische
Anhang versammelt die zahlreichen Briefe an den
Feuilletonredaktor Otto Pick und weitere Zeugnisse,
die über diese Beziehung Aufschluss geben können
oder Aussagen zu bestimmten Texten enthalten.
Die elektronische Edition enthält die Faksimiles der
originalen Zeitungsdrucke.
Bei diesem Produkt handelt es sich um ein Bundle, bestehend aus einem Buch und einem digitalen Mehrwert.
Deshalb wird dieses Produkt auf der Rechnung mit 19% MwSt ausgewiesen.