In "Dry" begleiten wir Alyssa, ihren Bruder und den Nachbars-Jungen durch die Zeit des sog. "Tap Out" - ein Name, den die Regierung und die Medien für diese Katastrophe auserkoren hatten. Da der Klappentext nicht all zu viel verrät, möchte ich auch gar nicht so sehr auf die Geschichte eingehen. Fakt
ist, dass sie mir gewaltig unter die Haut ging. Als ich das Buch las befand ich mich gerade auf…mehrIn "Dry" begleiten wir Alyssa, ihren Bruder und den Nachbars-Jungen durch die Zeit des sog. "Tap Out" - ein Name, den die Regierung und die Medien für diese Katastrophe auserkoren hatten. Da der Klappentext nicht all zu viel verrät, möchte ich auch gar nicht so sehr auf die Geschichte eingehen. Fakt ist, dass sie mir gewaltig unter die Haut ging. Als ich das Buch las befand ich mich gerade auf Korsika im Urlaub. So war ich quasi permanent von Wasser umgeben. Zudem merkte ich, wie mich das Buch noch wachsamer machte. Ob dieser Zustand anhält weiß ich nicht, aber ich hoffe es. Denn man überlegt sich immer zwei Mal ob man einen Schluck aus seiner Wasserflasche nimmt. Man fragt sich ob nicht auch ein feuchtes Tuch reicht um mal schnell die Hände vom Staub zu befreien, statt direkt den Wasserhahn voll aufzudrehen. Ich fing an Geschirr nur noch einmal am Tag zu spülen, denn so sparte ich mir einmal Spülwasser. Mein liebstes Beispiel ist wohl der eine Tag unter der Dusche. Wer schon campen war, der weiß, dass die Intervalle in den Duschen oft eine mittlere Katastrophe sind. An einem Tag erwischten wir einen Platz, der einfach genial war; optimal. Als Frau mit mittellangen Haaren reichten tatsächlich zwei Intervalle um komplett geduscht zu sein. Scheinbar duschte neben mir ein Tier, denn er/ sie/ es betätigte die Dusche mindestens 4-5 Mal, wenn nicht sogar öfter. Die Dusche lief als ich rein ging und lief als ich mich schon wieder fertig machte. Ich will gar kein Moralapostel sein und dieses Buch hat mich sicher noch sensibler werden lassen, aber da hätte ich doch wirklich gern was gesagt - nur leider war die Wahrscheinlichkeit der selben Sprache gering.
Doch ich schweife ab! Die Geschichte wurde immer wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was ich recht interessant fand, da man so immer die jeweilige Gefühlslage der Personen mit bekam. Wie jeder Einzelne mit der Situation umging, sich wünschte oder hoffte. Zwischendurch hatte ich sogar das Gefühl Unterschiede im Stil zu bemerken, was ich auf der Autorenduo von Vater und Sohn zurückführte. Es waren keine gravierenden Unterschiede. Einfach kleine Auffälligkeiten. Das machte das Leseerlebnis für mich noch unterhaltsamer, da man noch mehr in der Situation war und die Personen auch mehr als eigenständige Individuen sehen konnte. Ich habe oftmals mit gelitten.....
Froh war ich ja tatsächlich darum, dass es ein Jugendbuch ist. Warum? Wie schon gesagt, ich habe mit gelitten. Und jetzt sind wir mal ehrlich: Was wäre ein Jugendbuch ohne Happy End? Das war oftmals mein einziger Trost. Ich hatte solche Horror-Szenarien im Kopf. Vor allem als sich alles immer mehr zuspitze. Aber bitte nicht falsch verstehen, denn solch einen "Schaden" kann man nicht einfach beheben - außer man heißt vielleicht Noah und ist mit der Arche unterwegs, wobei das auch kein so richtiges Happy End ist, außer eben für Noah. Es ist ein passendes Ende, welches mit unter aufzeigt, dass man zwar mit einem Flicken noch irgendwo hinkommt, aber auf lange Sicht braucht man eben doch einen neuen Reifen.
Ich weiß gar nicht groß was ich zu dem Buch noch sagen soll, außer das man es unbedingt lesen sollte, wenn man sich für die Thematik und etwaige Folgen interessiert. Die Autoren zeigen auf gelungene Art auf wie sich verzweifelte Menschen verhalten können; der Drang nach Überleben aus einem macht. Was ich mir vielleicht sogar wünschen würde, wäre eine Art Vorgeschichte zu dem Buch, denn man erfährt, dass es wohl schon zuvor diverse "Probleme" gab, aber die wirkliche Erklärung sowie warum es nur in dieser bestimmten Region zu diesem extremen Notstand kam fehlte mir. Man kann das wohl so hinnehmen wie es ist, aber hier würden mir wirklich die Gedanken der Autoren interessieren; die Hintergründe.
Fazit:
Ein packendes Buch über eine Thematik, die man nicht einfach unter den Teppich kehren sollte.