Produktdetails
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Nicole Henneberg ist begeistert von Fatma Aydemirs Familienroman, erzählt von der zweitältesten Tochter, einer Germanistin, die ihre türkische Mutter mit Judith Butler traktiert. Es geht um die Leerstellen in der Einwanderergeschichte der Familie, erkennt Henneberg, und diese inszeniert die Autorin laut Rezensentin mitreißend und geschickt zwischen den Träumen und Traumata des Gastarbeiter-Vaters und den Erfahrungen seiner Kinder mit dem Schweigen der Eltern. Besonders die Frauenfiguren im Text scheinen Henneberg stark gezeichnet. Sprachlich überzeugt die Autorin Henneberg mit einem klaren, eleganten, aber emotionalen Ton. Wie Mutter und Tochter im Buch schließlich das Schweigen brechen, findet sie "grandios" beschrieben.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.03.2022

Wo Gespenster sprechen

Fatma Aydemir erzählt in ihrem Roman "Dschinns" von einer Familie, die glaubt, keine Geschichte zu haben.

Vielleicht ist eine Familie ja nichts anderes als ein Gebilde aus Geschichten - die immer wieder gleich oder auch neu und anders erzählt werden. In ihnen gibt es unzählige Leerstellen, die sich wie tektonische Platten verschieben, einander überlagern oder Räume neugestalten. Um diese Leerstellen geht es in Fatma Aydemirs mitreißendem Familienroman "Dschinns", und der kreist um die Frage, was sie für das Überleben dieser einen Familie bedeuten: "Sind sie die Lücken, die das ganze Konstrukt am Ende zum Einsturz bringen werden? Oder sind sie die Luft, die wir zum Atmen brauchen, weil die Wahrheit, die ganze Wahrheit, unmöglich zu ertragen wäre?"

Hier spricht die zweitälteste Tochter Perihan, genannt Peri, eine eindrucksvolle Figur: dünnhäutig und störrisch, klug, belesen und auf einem Niveau reflektierend, das die anderen Familienmitglieder ständig überfordert. Sie studiert in Frankfurt Germanistik und besucht begeistert einen feministischen Lesekreis. In einer der schönsten Szenen des Romans erklärt sie ihrer Mutter Emine beim Zwiebelschneiden die Sprachtheorie Judith Butlers, die Mutter schüttelt nur den Kopf, denn ändern wird sich durch Worte ja doch nichts.

Erzählerisch sehr geschickt, beginnt und endet der Roman in jener Wohnung in Istanbul, die Vater Hüseyin von den Ersparnissen seiner dreißig Jahre Arbeit in Deutschland gekauft hat. Diese Wohnung war sein Traum, sein ständiger Fluchtpunkt, wenn er in der Metallfabrik einer süddeutschen Kleinstadt Doppelschichten übernahm. Sein Fleiß, davon ist Peri überzeugt, sollte vor allem seinen inneren Dämon bannen, das Trauma seiner Militärzeit am Ende der Sechzigerjahre. Er, der aus einem kurdischen Bergdorf stammte, war damals im grausamen Krieg der Türkei gegen ihre kurdische Bevölkerung eingesetzt - danach zog Hüseyin überstürzt mit seiner Familie in die Stadt und verbot seiner Frau, mit den Kindern Kurdisch zu sprechen. Er sprach nie über seine Erlebnisse, doch der Schmerz blieb seinem Gesicht eingeprägt.

Diese unpersönliche Wohnung im vierten Stock ist das Einzige, was der Familie jetzt bleibt, denn sie haben ja noch nicht einmal eine Geschichte, denkt Peri. Fatma Aydemir, Redakteurin und Kolumnistin bei der "taz", lässt jedes einzelne Familienmitglied in einem eigenen Kapitel zu Wort kommen. Die beiden Söhne bleiben eher blass, das vibrierende Kraftzentrum des Romans sind die drei Frauen, die Mutter und die beiden Töchter. In der Istanbuler Wohnung, die "an Erschöpfung und Tod" erinnert und sonst an nichts, begegnen sie sich zum ersten Mal ohne alle Alltagsrituale, so, als hätten sie keine Haut. Von hier aus erzählt der Roman in Rückblenden eindringlich und mit großer Sympathie von einem Leben in der Fremde, von Angst und Einsamkeit, von unzähligen Missverständnissen und Sprachlosigkeit.

Es sind vor allem Peri und ihre ältere Schwester Sevda, die gegen das Schweigen aufbegehren, sie beginnen unter dem Schock der Ereignisse zu sprechen, betrachten die seelischen Scherben dieser Einwandererfamilie aus Not, in der nie über Existenzielles gesprochen wurde. Das Spiel mit den Leerstellen, die sich langsam mit verstörenden Geschichten füllen - wie jenen über das erste Kind, das der damals sechzehnjährigen Emine weggenommen wurde, und dessen weiteres Schicksal -, beherrscht Fatma Aydemir meisterhaft. Sie hat dafür eine klare und emotionale Sprache gefunden, geschmeidiger und eleganter als in ihrem Debüt "Ellenbogen" (2017), aber genauso emphatisch.

Vor allem die drei Frauen sind großartige Figuren, die sich einprägen, zornig, verletzlich und kämpferisch zugleich. Wie ihre Figur Peri hat die Autorin, 1986 in Karlsruhe geboren, in Frankfurt Germanistik studiert. Eher durch Zufall kam sie zur "taz", und der selbstbewusst-ironische und auch wütende Ton, der mitunter in den Sätzen ihrer Figuren anklingt, prägt auch ihre Artikel, die sich vor allem mit dem alltäglichen, auch gut gemeinten Rassismus beschäftigen. "Eure Heimat ist unser Albtraum" hieß eine Anthologie, die sie zusammen mit Hengameh Yaghoobifarah herausgab (2019), ein Satz, den auch Peri sagen könnte.

Oft kommt im Roman das Wort "Scham" vor: Scham über die Blicke der Deutschen, Scham über die eigenen, seelischen Schmerzen. Im grandiosen letzten Kapitel beginnen die Mutter und ihre älteste Tochter mühsam miteinander zu sprechen, die Tochter Sevda schleudert alle Wut aus sich heraus, Emine gleitet immer mehr in die Qualen ihrer Jugend zurück, fühlt wieder die Demütigungen der Schwiegereltern, das hilflose Schweigen ihres jungen Ehemannes. Sevdas wuchtige Sätze treffen wie Schläge - selten wurden in der neueren Literatur die Qualen einer über Generationen vererbten Entmündigung und der Befreiung aus ihr so überzeugend geschildert.

Auf diesen letzten Seiten spüren wir die giftigen Reste allen Verleugnens und Verschweigens und erleben die überraschende Verwandlung einer Person. In Emine zeigt sich unter der Fassade der ungerührten Sittenwächterin eine verstörte, tieftraurige Frau, die ihre Muttersprache verloren hatte und die Sprache des fremden Landes nicht verstand. Fatma Aydemirs ganze Kunst der psychologischen und atmosphärischen Feinarbeit zeigt sich in diesem Streitgespräch zwischen Mutter und Tochter. Vielleicht ist es ein Dschinn, der zuletzt in Emines Kopf spricht und die Bewegung des Romans beschreibt: das Abschreiten der Grenze zwischen Wollen und Sollen, wobei sich äußeres und inneres Bild der Figuren übereinanderlegen, wie bei doppelt belichteten Fotos. NICOLE HENNEBERG

Fatma Aydemir: "Dschinns". Roman.

Carl Hanser Verlag,

München 2022. 368 S., geb., 24,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.02.2022

Verdichtete Trauer
In der Hochdruckkammer der Gefühle: Fatma Aydemirs „Dschinns“
ist ein Familienroman von außerordentlicher Intensität
VON MEIKE FESSMANN
Die warme Luft, die laute Musik, das Geschrei der Möwen, Hupen, Stimmen und der Ezan – für Hüseyin Yılmaz fühlt es sich an, als wäre er endlich nach Hause gekommen. Dabei kennt er Istanbul nicht einmal besonders gut. Die „prachtvolle Stadt“, die er bald seinen vier Kindern zeigen will, war einst eine Zwischenstation, als er aus dem Dorf nahe der armenischen Grenze nach Süddeutschland ging, um den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen. Ein paar Tage hatte er hier verbracht, Anfang der 1970er Jahre, eine Atempause zwischen den Pflichten. Fast dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, die meiste Zeit am Schmelzofen einer Metallfabrik. Er hat Überstunden gemacht, Extraschichten geschoben, vier Kinder großgezogen. Sobald Ümit, der fünfzehnjährige Nachzügler, mit der Schule fertig ist, will Hüseyin mit seiner Frau Emine Deutschland verlassen, „dieses kalte, herzlose Land“, das seit der Wiedervereinigung nur noch mit sich selbst beschäftigt ist. Dann möchte er hierherziehen, nach Istanbul, in die frisch renovierte Wohnung, die er von seinen Ersparnissen gekauft hat. Nächste Woche will sich die Familie die Wohnung ansehen, bis dahin soll alles vorbereitet sein.
Doch plötzlich mischt sich Unwohlsein in die Vorfreude, seine Schulter schmerzt, die Brust wird enger. Er kann noch nach der Nachbarin rufen, bevor er zu Boden sinkt. Eine Woche vor seinem sechzigsten Geburtstag stirbt Hüseyin an einem Herzinfarkt, knapp vor der Frührente, für die es längst höchste Zeit war.
„Dschinns“ ist ein Familienroman von außerordentlicher Intensität. Hüseyins Tod wird zum Anlass, dass sich die Familie in Rekordzeit einfindet. Nach dem islamischen Ritus muss er spätestens nach achtundvierzig Stunden beerdigt sein. Und so werden alle aus ihrem Alltag gerissen, müssen Flüge buchen, Fahrten unternehmen, Vorhaben abbrechen. Sie sind in einer existentiellen Ausnahmesituation. Sie leiden, trauern, fallen in alte Rollen zurück. Sie sind seelisch nackt durch den Schmerz, aber auch durch den Druck, der durch die Plötzlichkeit des Todes entsteht.
Fatma Aydemir inszeniert diesen hoch verdichteten Trauer-Augenblick als eine Mischung aus Kammerspiel und Roadnovel. Und sie haucht ihm zugleich epischen Atem ein. Ihr deutsch-türkischer Familienroman, der kurz vor der Jahrtausendwende spielt, ist ein Wunderwerk an Präzision und Einfühlung. Er ist realistisch erzählt und soziologisch genau und lässt doch genügend Raum für die guten und die bösen Geister. Die „Dschinns“, die er (mit bewusst falschem Plural, er entstammt einer Figurenperspektive) im Titel trägt, sind körperlose Geisterwesen, die im Koran, neben den Menschen, als Adressaten fungieren. Auch in den Erzählungen aus den „Tausendundeine Nacht“ kommen sie häufig vor. Da sie längst popkulturell überschrieben sind, schadet es nicht, wenn man „Jeans“ mithört.
Der Roman ist aus sechs Perspektiven erzählt, den Perspektiven der Familienmitglieder. Neben den Eltern sind das die drei erwachsenen Kinder, Sevda, Hakan, Peri, dazu der fünfzehnjährige Ümit. Während deren Perspektive in erlebter Rede geschildert wird, wählt Aydemir bei Hüseyin und Emine die Du-Perspektive. Sie werden von inneren Stimmen angesprochen, die sich von ihnen ablösen können. Wie sonst sollte von den letzten Gedanken eines sterbenden Menschen erzählt werden, wenn nicht aus der Perspektive eines Geistes, eines Dschinn oder eines „Schattens“? So nennt sich die Stimme, die dem sterbenden Hüseyin verspricht, sie werde „hierbleiben“, in seiner Wohnung, „und ich werde über deine Familie wachen“.
Sevda trägt den Namen eines erstgeborenen Kindes, von dem die Eltern immer erzählt haben, es sei kurz nach der Geburt verstorben. Erst ganz am Schluss, im vertrauten Zwiegespräch, erfährt sie von ihrer Mutter die Wahrheit. Das Gefühl, ihr Dasein sei „geborgt“, prägt ihr Leben. Und auch die Erfahrung, von ihren Eltern eine Zeitlang wie ein „kaputter Koffer“ bei den Großeltern zurückgelassen worden zu sein, als der Vater den Rest der Familie nach Deutschland holte. Wie ein Mosaik setzt sich die spezifische und für die sogenannte erste „Gastarbeiter“-Generation doch auch typische Geschichte zusammen. Die Hoffnungen, mit denen Hüseyin aufgebrochen war, verwandelten sich bald in Einsamkeit, eine Schleife von Erinnerungen und Sehnsüchten, die ihn immer stummer werden ließ. Angst und Einsamkeit durchwehen den Roman wie böse Geister, die sich mal in dieser, mal in jener Seele niederlassen.
Es ist erstaunlich, wie wandelbar Fatma Aydemirs Erzählstimme ist. Jede Figur ist glaubhaft und stimmig und zugleich völlig verschieden von den anderen. Am aufmüpfigsten ist Peri, die das „Scheißkaff“ und ihre „Scheißfamilie“ so schnell wie möglich verlassen hat, um zum Studium nach Frankfurt zu ziehen. Dort vertieft sie sich zunächst verzweifelt in Schopenhauer und Nietzsche, um schließlich glücklich bei Judith Butler zu landen. Hinreißend das Lehrstück, das Aydemir über das grammatische Geschlecht in ihren Roman einbaut, wenn sie Peri ihrer Mutter erklären lässt, dass es im Türkischen kein Femininum und Maskulinum gibt, um im späteren Verlauf des Romans mit einem türkisch aufgemöbelten Deutsch eine gezielte Scharade durchzuführen.
Jahrzehntelang haben die Kinder nicht gewusst, dass ihre Eltern Kurden sind. Nach seiner Erfahrung beim türkischen Militär hat Hüseyin Emine verboten, Kurdisch zu sprechen. In Istanbul hört Ümit seine Mutter mit Trauergästen zum ersten Mal in einer Sprache sprechen, die ihm fremd ist. Es ist nicht zuletzt der doppelte Sprachverlust, der Emine bitter werden ließ. „Hüseyin hatte dir erst deine Muttersprache genommen und dich dann in ein Land gebracht, in dem du gar keine Sprache mehr hattest. Es fühlte sich an, als habe er dich verraten. Als verrate er dich täglich, seit ihr euch das erste Mal begegnet wart, indem er sein Innerstes vor dir verbarg.“
Nach ihrem rasanten, etwas schematischen Debütroman „Ellbogen“, der den spontanen Gewaltexzess einer Siebzehnjährigen schildert, läuft Fatma Aydemir mit ihrem zweiten Roman zu großer Form auf. Die 1986 in Karlsruhe geborene Schriftstellerin lebt Redakteurin der taz in Berlin. Zuletzt gab sie mit Hengameh Yaghoobifarah die Anthologie „Eure Heimat ist unser Albtraum“ heraus. Die Stimmenvielfalt ihres Romans ist ebenso außerordentlich wie die Nonchalance, mit der sie die gängigen Diskurse zu Herkunft, Geschlecht und Identität ins Erzählen überführt. Das Spiel mit Leitmotiven beherrscht sie genauso wie lockere Dialoge und geschickte Dramaturgie. Was für ein Einfall, den größten Teil der Handlung in einer Wohnung spielen zu lassen, die zum symbolischen Ort unterdrückter Träume wird: ein bedrängendes Setting, eine Hochdruckkammer der Gefühle, durchpulst von Imaginärem zwischen Leben und Tod. In seiner Mischung aus Nüchternheit und Poesie erinnert der Roman gelegentlich an Emine Sevgi Özdamar. In einigen Motiven an Orhan Pamuk, etwa wenn vom „Museum der Träume von Hüseyin Yılmaz“ die Rede ist. Mit „Dschinns“ hat sich Aydemir einen Erzählton erobert, der es mit der Gegenwart aufnehmen kann, ohne den Geist des Epischen verloren zu geben.
Eine Wohnung in Istanbul
wird zum symbolischen Ort
unterdrückter Träume
Fatma Aydemir:
Dschinns.
Roman.
Hanser Verlag,
München 2022.
367 Seiten, 24 Euro.
Ein Erzählton, der es diskursiv mit der Gegenwart aufnehmen kann, ohne den Geist des Epischen verloren zu geben: die Journalistin und Autorin Fatma Aydemir.
Foto: Sibylle Fendt
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
"Die ebenso berührende wie verstörende Familiengeschichte fesselt nach wenigen Seiten. Das Schweigen und Verschweigen innerhalb der Familie ist erlebbar geschildert. Beeindruckend die sprachlich unterschiedlichen Personen-Kapitel." Die Zeit, waswirlesen-Newsletter, Auf Platz 3 der 10 Bücher des Jahres 2022, 29.12.22

"Zu Aydemirs 'Dschinns' werden Literarhistoriker greifen, wenn sie 2122 beschreiben wollen, wie man vor 100 Jahren in Deutschland geschrieben hat." Olaf Przybilla, Süddeutsche Zeitung, 23.08.22

"Immer wieder erstaunlich, was man mit der guten alten Form des Familienromans erzielen kann... Eine Augen öffnende Lektüre." Denis Scheck, ARD druckfrisch, 22.05.22

"Ein sehr, sehr besonderes Buch. Aydemir erzählt nämlich einerseits hochreflektiert, analytisch, klar und auf der anderen Seite mit ganz großer Empathie für jede einzelne ihrer Figuren - da schwingt immer Distanz und Nähe mit, das ist sehr ausgewogen und sehr, sehr ausdrucksstark. Psychologischhochinteressant." Sylvia Schwab, Deutschlandfunk Büchermarkt, 02.04.22

"Ein mitreißender Familienroman ... selten wurden in der neueren Literatur die Qualen einer über Generationen vererbten Entmündigung und der Befreiung aus ihr so überzeugend geschildert." Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.03.22

"Ein wichtiger Roman über den Verlust von Wurzeln und großen Schwierigkeiten, sich in Deutschland zu Hause zu fühlen, wenn viele dort von 'Scheißtürken' reden. Zumal Aydemir nie einseitig auf dieses Dazwischen-Sein blickt." Katja Weise, NDR Kultur, 18.03.22

"Die Bilder und Situationen, die Aydemir aufruft, sind von einer beinahe unheimlichen Präzision. Jeder sparsame Dialog, jedes verstockte Gefühl, jede popkulturelle Referenz - kurz: jedes Wort - sitzt." Maryam Aras, Die Presse, 05.03.22

"Vielfalt bildet der Gesellschaftsroman nicht nur in den verschiedenen Standpunkten und Herausforderungen seiner ProtagonistInnen ab, sondern darüber hinaus in seiner stilistischen Varianz. ... Ein Buch, das politische Brisanz und Grundfragen des Menschseins mit Sentiment und Melancholie vereint." Björn Hayer, Der Freitag, 24.02.22

"Aydemir fühlt sich in fast jede ihrer Figuren meisterhaft ein - man kann ihr Buch kaum aus der Hand legen." Spiegel Bestseller Beilage, 11.03.22

"Der Einfachheit halber werden Romane gerne in Schubladen gesteckt und besonders gern und rasch werden Bücher in der Schublade Migrantenliteratur abgelegt. Nicht so hier, denn mit seinen lebensprallen Figuren, den schnellen an TV-Serien erinnernden Schnitten zwischen den Szenen und dem langsamen Aufdecken lange gehüteter Geheimnisse, schreibt sich Fatma Aydemir aus jeder Schublade heraus." Wolfgang Popp, Ö1 Morgenjournal, 16.02.22
…mehr