In dem Buch „Das Dschungelkind“ erzählt Sabine Kuegler von ihrer Kindheit und ihren Abenteuern, die sie im Dschungel von West-Papua erlebt hat und wie schwierig es auch heute noch für sie ist, sich in der Zivilisation zurechtzufinden. Sie selbst beschreibt ihre Geschichte als die Geschichte eines
Mädchens, das in einem anderen Zeitalter aufwuchs; als eine Geschichte von Liebe, Hass, Vergebung,…mehrIn dem Buch „Das Dschungelkind“ erzählt Sabine Kuegler von ihrer Kindheit und ihren Abenteuern, die sie im Dschungel von West-Papua erlebt hat und wie schwierig es auch heute noch für sie ist, sich in der Zivilisation zurechtzufinden. Sie selbst beschreibt ihre Geschichte als die Geschichte eines Mädchens, das in einem anderen Zeitalter aufwuchs; als eine Geschichte von Liebe, Hass, Vergebung, Brutalität und von der Schönheit des Lebens. Im Januar 1980 begibt sich Sabines Familie, die zuvor etwa ein Jahr in einer Dschungelbasis in West Papua, dem westlichen Teil der Insel Neuginea, gelebt hat, auf eine Reise, die ihr Leben für immer verändern soll: Sabines Vater, einem Sprachforscher und Entwicklungshelfer, war es auf einer seiner Expeditionen gelungen einen bis dahin unbekannten Stamm, die Fayu, zu entdecken und von ihnen die Erlaubnis zu bekommen mit seiner Familie bei ihnen zu leben, um ihre Sprache und ihre Traditionen kennen zu lernen. An eben diesem Tag im Januar 1980 flogen Sabines Mutter, die gelernte Krankenschwester war, Judith, Sabines 2 Jahre ältere Schwester, die damals siebenjährige Sabine und der fünfjährige Christian mit dem Hubschrauber zu ihrem Vater in das Dorf der Fayu, um von nun an dort zu leben. Langsam gewöhnt sich die Familie an das tägliche Überleben bzw. ihr Dasein im Urwald, das sich grundlegend von dem Leben in Europa unterscheidet. Für Sabine begann die aufregendste und schönste Zeit ihres Lebens: Jeden Tag spielte sie draußen im Fluss, lernte mit Pfeil und Bogen zu schießen, lernte die wichtigsten Regeln der Natur und vor allem lernte sie den Urwald schätzen und lieben. Die tierliebe Sabine fühlte sich dort wie im Zoo, nur dass die Tiere frei herumliefen. Doch leider muss sie auch die schlechten Seiten des Dschungellebens kennenlernen wie z.B. die Krankheit Malaria, die durch die vielen Mücken ein großes Problem darstellte und sie
einmal fast das Leben kostete. Sie erlebte Kriege der Fayu und merkte schnell, dass die Lebenseinstellung der Fayu ganz anders war als sie es kannnte: Sie kannten nämlich keine Liebe, keine Vergebung, keinen Frieden und keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Wenn dort Jemand etwas Falsches getan hatte, dann wurde er einfach getötet, was zur Folge hatte, dass die Lebenserwartung der Erwachsenen dort nur etwa 30-35 Jahre betrug. Als Sabine 12 Jahre alt war, kehrte die Familie nach Deutschland zurück, wo Sabine eine aufregende Zeit erlebte, aber großes Heimweh nach dem Dschungel hatte und dieses Gefühl der Sehnsucht wurde in ihr übermächtig als ihre Familie kurze Zeit später in die USA reiste. Doch auch als die Familie in den Urwald zurückkehrte war Sabine nicht glücklich, fühlte sich hin- und hergerissen zwischen zwei Welten, wußte nicht, wo sie hingehört. Schließlich gelang es ihr in Deutschland Fuß zu fassen, doch auch heute noch hat sie Probleme, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Mir hat dieses Buch deshalb so gut gefallen, weil es einen einfach nicht mehr los lässt. Man wird von Sabine Kuegler mitgenommen auf eine magische Reise in die unglaubliche Welt ihrer Kindheit und hat das Gefühl alles selbst mitzuerleben. Man ist die ganze Zeit zwischen den verschiedensten Emotionen hin- und hergerissen, denn zum Einen ist dies eine traurige Geschichte vom Abschiednehmen und auch vom Tod, aber andererseits ist es eine schöne Geschichte von einer wunderbaren und behüteten Kindheit. Ich fand dieses Buch auch sehr interessant, weil man sehr viel über das Überleben im Urwald und Lebensweise der Fayu erfährt. Ich kann "Das Dschungelkind" auf jeden Fall weiterempfehlen, denn es ist so eine fantastische Geschichte, dass sie einem Abenteuerroman gleicht und man gar nicht glauben kann, dass sich das alles wirklich so zugetragen hat.