Dimitri und Viktor wachsen in Miroslaw auf, wo Pferdemistinseln die schlammige Hauptstraße zieren. Das kyrillische Abc lernen sie beim alten Diakon, Dimitri hat gern Metaphern, während Viktor Linien in sein Notizbuch kritzelt. Nach ihrer Studienzeit in Moskau hocken sie, nun Lehrer und Ingenieur und beide Nachwuchs erwartend, im Abstellraum des Schulhauses und gönnen sich täglich eine Partie Schach. Nur über die Revolution sind sie geteilter Meinung, und als Dimitri eines Tages das Leninporträt in hohem Bogen aus dem Fenster des Klassenzimmers wirft, wird sein Freund gegen ihn aussagen.
Dieses Verhängnis können die Kinder, Kirill und Sascha, die später wie Brüder sind und reden und sich kleiden wie ihr Lieblingsdichter Puschkin, nur erahnen. Aber einem von ihnen, schließlich in die Jahre gekommen und »Buchstabenhüter« an der Solschenizyn-Bibliothek, verdanken wir die Geschichte: Er erschafft mit dieser ironischen wie geistreichen doppelten Familiensaga, die spielerisch zwischen der Zarenzeit, der russischen Revolution und dem »grauen Niedergang der großen Ideale« hin- und herspringt, ein neues literarisches Genre - und kann so doch noch die Hoffnung auf einen Dichter aus Miroslaw erfüllen.
Ehrengast Georgien Frankfurter Buchmesse 2018
Georgia Made by Characters
Dieses Verhängnis können die Kinder, Kirill und Sascha, die später wie Brüder sind und reden und sich kleiden wie ihr Lieblingsdichter Puschkin, nur erahnen. Aber einem von ihnen, schließlich in die Jahre gekommen und »Buchstabenhüter« an der Solschenizyn-Bibliothek, verdanken wir die Geschichte: Er erschafft mit dieser ironischen wie geistreichen doppelten Familiensaga, die spielerisch zwischen der Zarenzeit, der russischen Revolution und dem »grauen Niedergang der großen Ideale« hin- und herspringt, ein neues literarisches Genre - und kann so doch noch die Hoffnung auf einen Dichter aus Miroslaw erfüllen.
Ehrengast Georgien Frankfurter Buchmesse 2018
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
In Ruska Jorjolianis Debütroman "Du bist in einer Luft mit mir" verrät Viktor seinen Freund Dimitri, weil dieser ein Lenin-Porträt vor einer gesamten Schulklasse aus dem Fenster geworfen hat, weiß Rezensentin Swantje Kubillus. Jorjoliani schildere die Auswirkungen dieser Tat - Arbeitslager für Dimitri, Schuldgefühle für Viktor, Überwachung durch die Revolutionäre und Elend für Dimitris Familie - und verwebe dabei Geschichts- und Familienpanorama gekonnt ineinander, so Kubillus. Auch der poetische Ton und der melancholische Witz des Romans haben der Rezensentin gut gefallen. Sie fühlt sich an die große russische Literatur, "vor allem Puschkin", erinnert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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