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Du weißt nicht, ob es sie gibt. Du weißt nicht, ob sie dich beobachten. Du glaubst, sie zu hören, hältst nach ihnen Ausschau. Damit sie sich wieder zeigen.
Val erwacht in einer geschlossenen Anstalt. Nichts ist mehr wie zuvor. Sie hat Dinge gesehen, die sie nicht hätte sehen dürfen. Eine Welt, verborgen in unserer. Die Welt der Schnellen. Val stellt Nachforschungen an, denn sie glaubt, den Schnellen auf die Spur zu kommen. Bis mit Blut auf ihrem Spiegel steht: "Wo bist du gewesen?!" Wer sind die Schnellen, die Val, Marek und Theo mit brutalen Morden und klaren Zeichen daran hindern wollen,…mehr

Produktbeschreibung
Du weißt nicht, ob es sie gibt. Du weißt nicht, ob sie dich beobachten. Du glaubst, sie zu hören, hältst nach ihnen Ausschau. Damit sie sich wieder zeigen.

Val erwacht in einer geschlossenen Anstalt. Nichts ist mehr wie zuvor. Sie hat Dinge gesehen, die sie nicht hätte sehen dürfen. Eine Welt, verborgen in unserer. Die Welt der Schnellen. Val stellt Nachforschungen an, denn sie glaubt, den Schnellen auf die Spur zu kommen. Bis mit Blut auf ihrem Spiegel steht: "Wo bist du gewesen?!"
Wer sind die Schnellen, die Val, Marek und Theo mit brutalen Morden und klaren Zeichen daran hindern wollen, die Tür zu ihrer Welt zu öffnen? Warum müssen alle dafür bezahlen, die hinter das Geheimnis der Schnellen kommen wollen? Die drei machen sich auf die Suche nach ihnen. Ihre Verfolgung führt sie aber auch immer mehr zu sich selbst, zu gegenseitigen Verdächtigungen und dem Verlust von Vertrauen.
Abwechselnd erzählen die drei ihre Geschichte. Eine Geschichte, die auch mit unserer Suche nach Nähe und Liebe zu tun hat. - Und mit der Bedrohung, denen diese ausgesetzt ist.

Ein rasanter Thriller, der meisterhaft die Verletzlichkeit und Zärtlichkeit einer gefährdeten Frauenpsyche auslotet - böse und erschreckend menschlich.
Autorenporträt
Zoran Drvenkar wurde 1967 in Krizevci, Kroatien, geboren und zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit 1989 arbeitet er als freier Schriftsteller. Für seine Romane, Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten wurde Zoran Drvenkar mit zahlreichen Literaturstipendien und Preisen ausgezeichnet: Unter anderem erhielt er 1998 für seinen ersten Roman den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis und 2001 den Würth-Literaturpreis. 2003 wurde ihm der Hansjörg-Martin-Kinder- und Jugendkrimipreis verliehen. Zoran Drvenkar lebt zur Zeit in Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.01.2004

Geisterfahrt
On Speed: Zoran Drvenkars Roman „Du bist zu schnell”
An der Grenze von Wahn und Wirklichkeit flanieren interessante Charaktere: Neurotiker, Künstler, Konsumenten populärer und geheimer Rauschmittel, Grundlagenforscher, Traumtänzer, Mathematiker...Während es dem Psychiater ein Anliegen ist, seine Patienten tunlich auf der einen Seite der Grenze zu halten, ist es künstlerisch mitunter ergiebiger, sie aufzuheben oder als imaginäre, willkürliche kenntlich zu machen. Unentwegt an dieser Grenze unterwegs ist in seinem neuen Roman der 1967 in Kroatien geborene, in Deutschland aufgewachsene Zoran Drvenkar, ein Autor, der sich bisher vor allem mit Jugendbüchern einen guten Namen gemacht hat. „Du bist zu schnell” ist ein Roman für Erwachsene, wiewohl sich Jugendliche über den Gleichmut, mit dem der Autor den Horror regieren lässt, womöglich weniger wundern werden als ihre Eltern.
Wundern kann man sich über diesen Psychothriller jedenfalls immer wieder. Denn die Geschichte, die er erzählt, ist so haarsträubend, dass es keineswegs selbstverständlich ist, ihr bereitwillig bis zur letzten von fast 300 Seiten zu folgen. An der Story selber kann es nicht liegen, die ist zu unglaubwürdig, überspannt, konstruiert; eher hat es mit der Form zu tun, die Drvenkar glücklich gefunden hat und bei der er diszipliniert geblieben ist. Im Wechselspiel dreier Ich-Erzähler, die sich die Dinge jeweils anders erklären, erzeugt der Autor nicht nur Spannung, sondern findet auch immer dann, wenn die Geschichte nach der einen oder anderen Seite über die Grenze zu kippen droht, wieder die rechte Balance, um sie nach beiden Seiten, dem Wahn und der Wirklichkeit hin offen zu halten.
Die Götter und die Zeitlupe
Marek hat eine Lebensgefährtin namens Val und ein Problem. Er rast mit dem Wagen nächtens nach Berlin, die schlafende Val hinten am Rücksitz und deren beste Freundin als Leiche im Kofferraum. Nicht unbegründet verdächtigt er die habituell mit Drogen und Psychopharmaka voll gepumpte Val, die Freundin erstochen, nein, regelrecht abgeschlachtet zu haben. Vor einigen Jahren war sie das erste Mal in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie gelandet. Damals hatte sie die Welt plötzlich in extremer Zeitlupe wahrgenommen und in der Masse „träge vor sich hinschleichender Menschen” jene „Schnellen” erkannt, die seither hinter ihr her sind. Wie es Val gelingt, Marek in den Bannkreis ihrer Wahnvorstellung zu ziehen und schließlich auch noch Theo, den Freund der von ihr – oder den Schnellen? – Getöteten für den Kampf gegen diese zu rekrutieren, das ist einerseits extrem unglaubwürdig, andrerseits ziemlich raffiniert gestaltet: ein spannender Roman, bei dem man sich gelegentlich fragt, warum man ihn eigentlich liest.
Für alles, was in ihm geschieht, gibt es eine wissenschaftliche Erklärung. Im psychotischen Schub fokussiert die junge Frau ihre Wahrnehmung auf wenige Dinge, die sich in rasender Schnelligkeit zu bewegen scheinen, während sich ihr das, was am Rande ihres Sehfelds geschieht, in äußerster Verlangsamung darbietet. Für alles, was als Wahn zu erklären ist, hat Val freilich auch genügend überzeugende Argumente zur Hand, so dass Marek und Theo an die Wirklichkeit der „Schnellen” zu glauben beginnen.
„Wer einmal die Tür zur Psychose aufgestoßen hat, hungert danach, sie offen zu halten. Dahinter liegt ein Land der Phantasie, und die Schnellen sind Götter in diesem Land”, weiß die zuständige Psychiaterin. Aber es könnte auch ganz anders sein und die Medizin wieder einmal gar nichts vom Menschen wissen. Eine Warnung: Wer die Tür in die Welt dieses Romans einmal aufgestoßen hat, wird sie erst wieder schließen, wenn er mit dem ungemein blutigen Horror-Trip bis ans Ende gekommen ist.
KARL-MARKUS GAUSS
ZORAN DRVENKAR: Du bist zu schnell. Roman. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2003. 287 Seiten, 22,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ein echter Höllenritt ist dieses Buch, findet Rezensent Karl-Markus Gauß, "ein spannender Roman, bei dem man sich gelegentlich fragt, warum man ihn eigentlich liest". Der Autor Zoran Drvenkar hat bislang vor allem Jugendbücher geschrieben, doch mit diesem Psychothriller laviert er laut Gauß elegant an der Grenze zwischen "Wahn und Wirklichkeit". Dass die Geschichte nicht auf die eine oder andere Seite kippt und man ihr "bereitwillig" folgt, liegt für Gauß an der Erzählform, einem "Wechselspiel dreier Ich-Erzähler", an das sich der Autor diszipliniert gehalten habe. Dank dieser Erzählperspektive sei auch die Konstruiertheit und Überspanntheit der Geschichte zu verkraften, denn sie ist, so Gauß, "einerseits extrem unglaubwürdig, andrerseits ziemlich raffiniert gestaltet".

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