Die Erziehung einer gesunden und starken Jugend spielte in der Politik der Nationalsozialisten eine besondere Rolle. Wichtigstes Instrument zur Ertüchtigung war die Hitler-Jugend, in der 1939 etwa 85 Prozent der deutschen Jugendlichen zwischen zwölf und achtzehn Jahren organisiert waren. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand der Nutzen der Jungen und Mädchen für die Nation, der sich vorrangig in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und »wertvollen« Erbanlagen ausdrückte und mit einer Utopie vom perfekten Körper und einer hoch gezüchteten Herrenrasse einherging. Die »Gesundheitsführung« der Jugend war in ein System »totaler Erziehung« eingeordnet, in dem Jugendärzte als »Kameraden der Jugend« die Entwicklung und Ausbildung der Heranwachsenden lenken sollten. Thomas Beddies analysiert am Beispiel des Gesundheitsdienstes der Hitler-Jugend diese Programmatik und die konkreten Ausprägungen der völkischen Utopie vom »Neuen Menschen«.
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