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Das tragische Werk eines komischen Genies.
Die Werkausgabe des grandiosen Sprachartisten, neu übersetzt und angereichert mit viel bislang nicht auf Deutsch veröffentlichtem Material.
Beinahe wäre Charms' Werk ins Räderwerk der Geschichte geraten: Bis in die späten 80 er Jahre hinein waren die Texte dieses Genies des Komischen und Absurden in der Sowjetunion verboten. Der Autor selbst verhungerte 1942 in stalinistischer Gefangenschaft, nach Jahren politischer Verfolgung. Nur durch Glück und den Einsatz eines Freundes wurden seine Kurzgeschichten, Gedichte, Theaterstücke und Notizen vor…mehr

Produktbeschreibung
Das tragische Werk eines komischen Genies.

Die Werkausgabe des grandiosen Sprachartisten, neu übersetzt und angereichert mit viel bislang nicht auf Deutsch veröffentlichtem Material.

Beinahe wäre Charms' Werk ins Räderwerk der Geschichte geraten: Bis in die späten 80 er Jahre hinein waren die Texte dieses Genies des Komischen und Absurden in der Sowjetunion verboten. Der Autor selbst verhungerte 1942 in stalinistischer Gefangenschaft, nach Jahren politischer Verfolgung. Nur durch Glück und den Einsatz eines Freundes wurden seine Kurzgeschichten, Gedichte, Theaterstücke und Notizen vor dem stalinistischen Terror-Regime gerettet. Über die letzten Jahrzehnte konnte so sein Nachlass aufgearbeitet werden. Auf dieser Grundlage basiert die erste deutsche Werkausgabe, die in der Übersetzung von Beate Rausch und Alexander Nitzberg Charms nicht nur als Meister des Satirisch-Grotesken und Absurden, sondern auch als großartigen Sprachartisten und urkomischen Nonsens-Künstler neu entdeckt, ein russisches Gegenstück zu Ringelnatz. Charms' Figuren stolpern durch die Idiotie ihres Alltags, fallen oder lösen sich gar auf. Dabei trifft der kafkaeske Nonsens, der in der Diktatur als ein verzerrtes Abbild der Wirklichkeit gelesen wurde, mitten hinein in das allgemein Menschliche.

Die vorliegende Werkausgabe ist die bei Weitem umfassendste Sammlung von Charms' Texten in deutscher Sprache und bietet vieles erstmals in deutscher Übersetzung.
Autorenporträt
Daniil Charms wurde 1905 als Daniil Iwanowitsch Juwatschow in St. Petersburg geboren. Er war Gründungsmitglied der avantgardistischen Künstlergruppe OBERIU, die nach zwei Jahren 1930 verboten wurde. Um der Zensur zu entgehen, schrieb er Literatur für Kinder, wodurch er seinen Lebensunterhalt nur notdürftig bestreiten konnte. Charms wurde mehrfach verhaftet und aus St. Petersburg (Leningrad) verbannt. Er starb 1942 im Gefängnis. Alexander Nitzberg gehört zu den wichtigsten Übersetzern u.a. aus dem Russischen. Er hat mit seinen Gedichten und Übertragungen russischer und englischer Klassiker wie Daniil Charms und Edmund Spenser auf sich aufmerksam gemacht und sorgte zuletzt mit seinen Neuübersetzungen von Bulgakows Meister und Margarita und Das hündische Herz sowie Sawinkows Das fahle Pferd und Das schwarze Pferd für Furore. 2019 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für literarisches Übersetzen. Zuletzt erschien Bulgakows Die weiße Garde in einer Neuübersetzung Nitzbergs bei Galiani Berlin (2018). Beate Rausch, geboren 1955, studierte Slawistik und Germanistik und ist Übersetzerin von Viktor Jerofejew, Wladimir Schinkarjow, Anton Tschechow und anderen. Sie lebt in Berlin und Sankt Petersburg.
Rezensionen
"Tragischer ist Komik derzeit nicht zu haben." Harald Staun, FAS "Die nun erscheinende Neuübersetzung von Charms' Werken ist eine Revolution." Wiener Zeitung "Rauschs und Nitzbergs Charms liest sich frisch, zupackend und so effekthascherisch, wie es zu seiner glassprengenden Wirkungsästhetik eben passt." Frank Schäfer, Rolling Stone "Die Prosa ... von Daniil Charms in der Übersetzung von Beate Rausch ist ein einziges schaurig-schönes Vergnügen." FAZ "Wer zwei Paar Hosen hat, mache eins zu Geld und schaffe sich diese Bücher an!" Bonaventura Blog

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Uwe Stolzmann weiß diese vierbändige Werkausgabe des russischen Avantgardisten Daniil Charms (1905-1942) zu schätzen. Die von Vladimir Glozer und Alexander Nitzberg herausgegebene deutsche Ausgabe erschließt für ihn das breite Oeuvre des Schriftstellers und verdeutlicht, dass Charms nicht nur ein "Meister grotesker Prosa" war, sondern auch Lyriker, Dramatiker und Performance-Künstler. Zahlreiche Texte waren nach Auskunft des Rezensenten bisher nicht ins Deutsche übertragen oder nur in weniger überzeugenden Übersetzungen zu lesen. Nicht immer scheint Stolzmann die Lektüre der vier Bände die reine Freude zu sein, finden sich unter den Texten doch auch einige Belanglosigkeiten. Auf der anderen Seite hat er immer wieder Überraschendes entdeckt. Die Ausgabe ermöglicht in seinen Augen jedenfalls einen neuen, umfassenderen Blick auf Charms sowohl im Blick auf die Breite seines Oeuvres als auch im Blick auf die Abgründe des Schriftstellers.

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