Origineller Erfahrungsbericht über einen einzigartigen Selbstversuch, 40 Tage lang die Wahrheit zu sagen
Lügen haben kurze Beine. Wenn dieser Kindheitsspruch stimmen würde, liefen wir auf Stummelbeinen durch die Welt. Denn wir lügen, sagt die Wissenschaft, bis zu 200-mal - am Tag. Aus Höflichkeit, aus Diplomatie oder weil es einfacher ist. Jürgen Schmieder sagt in einem Selbstversuch vierzig Tage lang nichts als die Wahrheit. Das Ergebnis: blaue Flecken, Nächte auf der Couch, diverse Beleidigungen, ein verlorener Freund. Manchmal fühlt er sich befreit und mutig, manchmal deprimiert und verunsichert. Privat ("Findest du meinen Hintern fett?") und beruflich ("Mach doch deinen Scheiß alleine!") gerät er in ungemütliche, aber auch witzig-erhellende Situationen.
Ein amüsant-nachdenkliches Buch über das - kein bisschen eindeutige - Verhältnis von Wahrheit und Lüge.
Lügen haben kurze Beine. Wenn dieser Kindheitsspruch stimmen würde, liefen wir auf Stummelbeinen durch die Welt. Denn wir lügen, sagt die Wissenschaft, bis zu 200-mal - am Tag. Aus Höflichkeit, aus Diplomatie oder weil es einfacher ist. Jürgen Schmieder sagt in einem Selbstversuch vierzig Tage lang nichts als die Wahrheit. Das Ergebnis: blaue Flecken, Nächte auf der Couch, diverse Beleidigungen, ein verlorener Freund. Manchmal fühlt er sich befreit und mutig, manchmal deprimiert und verunsichert. Privat ("Findest du meinen Hintern fett?") und beruflich ("Mach doch deinen Scheiß alleine!") gerät er in ungemütliche, aber auch witzig-erhellende Situationen.
Ein amüsant-nachdenkliches Buch über das - kein bisschen eindeutige - Verhältnis von Wahrheit und Lüge.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.04.2010Risiko Wahrheit
Von SZ-Autoren: Jürgen Schmieder versucht, konsequent ehrlich zu sein
Immanuel Kant wählte den drastischen Weg: Der Philosoph hielt Ehrlichkeit für die wichtigste aller Tugenden und behauptete gar, er würde seinen besten Freund lieber an dessen Mörder ausliefern, als sich einer Notlüge zu bedienen. Friedrich Nietzsche dagegen stellte fest, dass Betrug und Flunkereien die Evolution vorantreiben würden und somit das Schmiermittel der Gesellschaft seien. Kann ein Mensch in einer Welt, die Lügen nicht nur toleriert, sondern in den meisten Fällen auch noch belohnt, überhaupt überleben, wenn er nur noch die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagt? Verträgt eine Gesellschaft, in der täglich vertuscht, geheuchelt und betrogen wird, überhaupt noch die Wahrheit?
Jürgen Schmieder, Sport-Redakteur bei sueddeutsche.de, hat vierzig Tage lang versucht, konsequent ehrlich zu sein: im Ehebett, bei der Steuererklärung, im Büro. Dabei riskiert der Autor zwar Freunde, Geld und die Gesundheit – gewinnt am Ende jedoch die Erkenntnis, dass die Welt eine bessere wäre, wenn die Menschen ehrlicher miteinander umgehen würden. Herausgekommen ist ein Buch, über das der Schriftsteller Albert Ostermaier schreibt: „Es liest sich, als hätte man Woody Allen an einen Lügendetektor angeschlossen.”SZ
JÜRGEN SCHMIEDER: Du sollst nicht lügen. C. Bertelsmann Verlag, München 2010. 336 Seiten, 14,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Von SZ-Autoren: Jürgen Schmieder versucht, konsequent ehrlich zu sein
Immanuel Kant wählte den drastischen Weg: Der Philosoph hielt Ehrlichkeit für die wichtigste aller Tugenden und behauptete gar, er würde seinen besten Freund lieber an dessen Mörder ausliefern, als sich einer Notlüge zu bedienen. Friedrich Nietzsche dagegen stellte fest, dass Betrug und Flunkereien die Evolution vorantreiben würden und somit das Schmiermittel der Gesellschaft seien. Kann ein Mensch in einer Welt, die Lügen nicht nur toleriert, sondern in den meisten Fällen auch noch belohnt, überhaupt überleben, wenn er nur noch die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagt? Verträgt eine Gesellschaft, in der täglich vertuscht, geheuchelt und betrogen wird, überhaupt noch die Wahrheit?
Jürgen Schmieder, Sport-Redakteur bei sueddeutsche.de, hat vierzig Tage lang versucht, konsequent ehrlich zu sein: im Ehebett, bei der Steuererklärung, im Büro. Dabei riskiert der Autor zwar Freunde, Geld und die Gesundheit – gewinnt am Ende jedoch die Erkenntnis, dass die Welt eine bessere wäre, wenn die Menschen ehrlicher miteinander umgehen würden. Herausgekommen ist ein Buch, über das der Schriftsteller Albert Ostermaier schreibt: „Es liest sich, als hätte man Woody Allen an einen Lügendetektor angeschlossen.”SZ
JÜRGEN SCHMIEDER: Du sollst nicht lügen. C. Bertelsmann Verlag, München 2010. 336 Seiten, 14,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de