Komisch, tragisch und anrührend
Lorenzo, Sohn wohlhabender Eltern, wächst behütet auf. Die Eltern wünschen sich, dass er sich zu einem ganz normalen Jungen entwickelt, dass er Freunde findet. Lorenzo jedoch ist ein Einzelgänger. So bemüht er sich nach besten Kräften ' besonders in der Schule -
nicht aufzufallen, sich quasi unsichtbar zu machen. Sollte ihm doch jemand zu nahe treten, neigt er zu…mehrKomisch, tragisch und anrührend
Lorenzo, Sohn wohlhabender Eltern, wächst behütet auf. Die Eltern wünschen sich, dass er sich zu einem ganz normalen Jungen entwickelt, dass er Freunde findet. Lorenzo jedoch ist ein Einzelgänger. So bemüht er sich nach besten Kräften ' besonders in der Schule - nicht aufzufallen, sich quasi unsichtbar zu machen. Sollte ihm doch jemand zu nahe treten, neigt er zu Wutausbrüchen. Seine Eltern machen sich große Sorgen um ihn, schicken ihn sogar zum Psychiater. Um seinen Eltern eine Freude zu machen, gaukelt Lorenzo seinen Eltern schließlich im Alter von 14 Jahren vor, er wäre von einer Klassenkameradin zu einem Skiurlaub eingeladen worden. Die Eltern sind glücklich, die Abreise wird vorbereitet. Nur was sie nicht wissen, ihr Sohn spielt ihnen etwas vor. Die Einladung gibt es nicht. Lorenzo hat alles bestens organisiert und verbringt die Urlaubszeit in Wirklichkeit in den ungenutzten Kellerräumen des Hauses. Er hat ausreichend Lebensmittel besorgt, Computer, Fernseher, ein paar Bücher etc. sind auch vorhanden. So freut er sich auf eine ruhige, freie Zeit, in der er quasi tun und lassen kann, was er will. Nur erwischen lassen darf er sich natürlich nicht. Alles läuft gut, bis eines Tages seine ältere Halbschwester Olivia, Tochter des Vaters aus erster Ehe, die er kaum kennt bei ihm auftaucht. Sie wirkt ziemlich abgerissen und braucht dringend Hilfe. Lorenzo ist zunächst wütend, befürchtet er doch, dass sein Versteckspiel auffliegt. Doch andererseits bringt er auch Mitgefühl für die Schwester auf und schwankt zwischen dem Wunsch zu helfen und dem Bedürfnis der eigenen Sicherheit und Ruhe. Kann er über seinen eigenen Schatten springen?
Mein Eindruck :
Dieses kleine, kurze, schnell zu lesende Buch ist komisch und tragisch zugleich und zudem sehr anrührend. In einfachen, schlichten Worten erzählt Lorenzo rückblickend von seinem Leben und natürlich von seiner Zeit im Keller und seinem Dilemma, in dem er seinerzeit gesteckt hat. Man kann sich in die Gefühle und Gedankengänge des pubertierenden Jungen sehr gut hineinversetzen und wünscht ihm von Herzen, dass er eine adäquate Lösung findet. Eine schöne, gut erzählte Geschichte über das Erwachsenwerden, über Verantwortung und Familienbindungen, die sich sicher auch für Jugendliche eignet.