1525 vollzieht sich der Übertritt Nürnbergs zum neuen Glauben früh und relativ reibungslos. Auch Albrecht Dürer (1471-1528), Deutschlands bedeutendster Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker, saß bei diesem folgenschweren Beschluss im Großen Rat seiner Vaterstadt. Obwohl zunächst begeisterter Anhänger Martin Luthers, waren für den Künstler die bilderfeindlichen Tendenzen mancher Reformatoren existenzbedrohend. Auch war es nicht Luther selbst, den Dürer persönlich kennenlernte und porträtierte, sondern dessen Mitstreiter Philipp Melanchthon.Wie also positionierte sich das Nürnberger Universalgenie in diesen schwierigen, unübersichtlichen Zeiten? Und vor allem: Spiegelt seine Kunst die großen Umbrüche dieser Zeit tatsächlich wider? Diesen spannenden Fragen gehen Ausstellung und Katalog mit einem genauen Blick auf die Details nach und stoßen dabei auf manch Überraschendes.