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Das deutsche Porträt um 1500 Porträt-Malerei gibt es in der europäischen Kunst schon seit dem Mittelalter. Herrscher wurden abgebildet, und einige Stifter ließen sich auf religiösen Darstellungen in Kirchen verewigen. Um 1500 rückt der Mensch als Ganzes ins Zentrum des künstlerischen Interesses. Das autonome Porträt entwickelt sich nach niederländischen Vorbildern in Deutschland: Das Abbild einer Person wird zum Hauptgegenstand des Bildes. Die naturnahe Darstellung und damit die Ähnlichkeit mit dem Porträtierten spielt jetzt eine entscheidende Rolle. Die Humanisten hatten erkannt, dass die…mehr

Produktbeschreibung
Das deutsche Porträt um 1500
Porträt-Malerei gibt es in der europäischen Kunst schon seit dem Mittelalter. Herrscher wurden abgebildet, und einige Stifter ließen sich auf religiösen Darstellungen in Kirchen verewigen. Um 1500 rückt der Mensch als Ganzes ins Zentrum des künstlerischen Interesses. Das autonome Porträt entwickelt sich nach niederländischen Vorbildern in Deutschland: Das Abbild einer Person wird zum Hauptgegenstand des Bildes. Die naturnahe Darstellung und damit die Ähnlichkeit mit dem Porträtierten spielt jetzt eine entscheidende Rolle. Die Humanisten hatten erkannt, dass die äußere Erscheinung und das innere Wesen eines Menschen untrennbar verbunden sind. Daher sollen die Wesensart und der Charakter einer Person auch im Bildnis zum Ausdruck kommen.

Dürer, Cranach d. Ä., Holbein d. J.
Die wichtigsten Vertreter der Porträt-Malerei in Deutschland um 1500 sind Albrecht Dürer, Lukas Cranach d. Ä. und Hans Holbein d. J. In einer einzigartigen Ausstellung, die in Wien und München zu sehen war, waren - neben anderen - zahlreiche Gemälde dieser Künstler versammelt. Der hochwertige Katalog zur Ausstellung widmet sich insbesondere dem Schaffen der drei bedeutenden Maler. Albrecht Dürers (1471-1528) Selbstbildnisse und die Porträts seiner Eltern gehören zu seinen bekanntesten Werken. Das frühe Bildnis seines Vaters von 1497 war das erste deutsche Renaissance-Porträt. Dürers Kohlezeichnungen gelten als besonders gelungene Darstellungen der menschlichen Physiognomie.
Sein Zeitgenosse, der Humanist Erasmus von Rotterdam, würdigte ihn mit den Worten: "Was malt er nicht alles, auch was man nicht malen kann [...] die Sinneswahrnehmungen, alle Gefühle, endlich die ganze Seele des Menschen, wie sie sich in der Bildung des Körpers offenbart, fast sogar die Stimme selbst".
Lukas Cranach d. Ä. (1472-1553) trug wesentlich zur Entwicklung der Bildnismalerei in Deutschland bei. Seine berühmten Humanistenporträts vereinen Bildnis und Landschaft. Den größten Teil seiner Schaffenszeit verbrachte er als Hofmaler der sächsischen Kurfürsten in Wittenberg. Lebensgroße Bildnisse von Fürsten gehören zu seinen innovativsten Leistungen. Diese Art des höfischen Porträts setzte sich für die folgenden Jahrhunderte als gültige Form in ganz Europa durch.
Hans Holbein d. J. (1497 oder 1498-1543), der jüngste der drei Künstler, entstammt einer Augsburger Künstlerfamilie. Als Porträt-Maler der deutschen Kaufleute und später als Hofmaler des englischen Königs Heinrichs VIII. widmete er sich vollständig der Bildnismalerei. Die deutsche Malerei erreicht mit seinen Porträts internationalen Rang.

Der Katalog: faszinierende Porträts und grundlegende Essays
Mehr als 200 außergewöhnliche Porträts namhafter Künstler sind in dem Katalog abgedruckt. In einer kurzen Beschreibung jeder Abbildung werden die künstlerischen Eigenheiten des Bildnisses herausgearbeitet. Hinzu kommen Informationen zu den Porträtierten, zur Entstehungsgeschichte und zum Künstler selbst. Lateinische Inschriften in den Bildnissen werden übersetzt und erläutert. Zwölf Textbeiträge ausgewiesener Experten geben Einblick in die deutsche Porträt-Kunst um 1500. Einführende Essays ergründen das Wesen des Porträts. Weitere Kapitel widmen sich ausführlich den drei Großmeistern der Porträt-Kunst: Dürer, Cranach d. Ä. und Holbein d. J. Darüber hinaus erfahren Sie etwas über das Porträt in der deutschen Skulptur, vervielfacht auf Medaillen sowie in Druckgrafiken. Ein anderer Aufsatz beschäftigt sich mit den Kostümen und Accessoires im Porträt. Blicken Sie in die lebendigen Gesichter der Menschen der Renaissance und erfahren Sie ihre Geschichten. Die Texterläuterungen werden Ihren Sinn für Details schärfen. Tauchen Sie ein in die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Gesellschaft und ihre Kunst.
Rezensionen
"Beglückt und hingerissen - anders kann man die eigenen Empfindungen bei diesen phänomenalen Malern nicht beschreiben." Münchner Merkur