Noch heute gilt Dürrenmatts Justiz als Werk in der Nachfolge seiner Krimis der 1950er Jahre, obwohl der Autor sich explizit gegen diese Einreihung gewehrt hat. Anhand einer Analyse der Figur des Gangsters lässt sich aufzeigen, dass im Justizroman eine von Grund auf veränderte Thematik vorliegt, dass Justiz kein Kriminalroman ist, sondern ein philosophisches Werk, in dem es um die Problematik der Erzeugung von Glauben und Macht geht.
Justiz reiht sich dadurch in das noch wenig gewürdigte, gewaltige Werk der Stoffe-Zeit ein, in der der Autor sich von einem ideenzentrierten Denken abwendet und ein systemkritisch analytisches Denken praktiziert. Was Friedrich Dürrenmatt «philosophisch» nennt, sind paradoxe Gleichnisse, welche die Ordnungsmuster des bürgerlichen Kriminalromans kritisch hinterfragen.
Justiz reiht sich dadurch in das noch wenig gewürdigte, gewaltige Werk der Stoffe-Zeit ein, in der der Autor sich von einem ideenzentrierten Denken abwendet und ein systemkritisch analytisches Denken praktiziert. Was Friedrich Dürrenmatt «philosophisch» nennt, sind paradoxe Gleichnisse, welche die Ordnungsmuster des bürgerlichen Kriminalromans kritisch hinterfragen.