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Der Ex-Polizist und Privatdetektiv Duffy hat es mit einem eigenartigen Fall zu tun. Ein Klient wendet sich an ihn, weil er angeblich erpresst wird; vor kurzem erst sei seine Frau zu Hause Opfer einer bizarren Attacke gworden, bei der sie ein Unbekannter gefesselt und mit einem Messer verletzt habe. Duffys Suche nach dem Erpresser führt ihn in die kriminelle Szene Londons ...

Produktbeschreibung
Der Ex-Polizist und Privatdetektiv Duffy hat es mit einem eigenartigen Fall zu tun. Ein Klient wendet sich an ihn, weil er angeblich erpresst wird; vor kurzem erst sei seine Frau zu Hause Opfer einer bizarren Attacke gworden, bei der sie ein Unbekannter gefesselt und mit einem Messer verletzt habe. Duffys Suche nach dem Erpresser führt ihn in die kriminelle Szene Londons ...
Autorenporträt
Dan Kavanagh was born in County Sligo in 1946. Having devoted his adolescence to truancy, venery and petty theft, he left home at 17 and signed on as a deckhand on a Liberian tanker. After jumping ship at Montevideo, he roamed across the Americas taking a variety of jobs: he was a steer-wrestler, a waiter-on-roller-skates at a drive-in eatery in Tucson, and a bouncer in a gay bar in San Francisco. He is currently working in London at jobs he declines to specify, and lives in north Islington.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.10.2006

Band 40
Maulfaule Helden
Dan Kavanaghs „Duffy”
Duffy ist wahrscheinlich der erste bi-sexuelle „Ex-Bulle” in der Welt der Kriminalliteratur. Jedenfalls ist er wohl der erste, der es von Anfang an zugibt. Hätte er es doch für sich behalten! Aber so war es für einen der Mafia-Bosse von Soho leicht, dem Polizisten einen gedungenen Stricher ins Bett zu schmuggeln und ihn dann bloßzustellen. Duffy muss den Dienst quittieren und wird einer der trostlosen Schnüffler in einem trostlosen Milieu, in dem es um den Handel mit Pornoheften und Rauschgift, um Prostitution und Immobilien, um Peepshows und Massage-Salons geht.
Der schweigsame, sein Schicksal mit bemerkenswerter Gleichmut ertragende Duffy kann mit der Mafia nicht konkurrieren, zumal diese – natürlich – mit der Polizei unter einer Decke steckt. Aber am Ende, nach zahllosen Demütigungen der übelsten Art, hat Duffy doch noch Glück. Aus den Flammen, die das Lagerhaus für Schmutz und Schund in Schutt und Asche legen, kann er das Dossier über den korrupten Polizisten retten, der ihn einst zur Aufgabe seines Beamtenjobs gezwungen hat.
Duffy ist die exzentrische Erfindung des englischen Schriftstellers Dan Kavanagh. „Kavanagh” wiederum ist jedoch lediglich ein Pseudonym des englischen Autors Julian Barnes, der unter seinem richtigen Namen seit einiger Zeit eine seriöse Größe der englischen Literatur der Gegenwart ist – unter anderem wurde sein postmodernistischer Roman „Flauberts Papagei” von 1984 für den renommierten Booker-Preis nominiert, und auch seine anderen Bücher, wie etwa „Eine Geschichte der Welt in 10 1/2 Kapiteln” (1989) oder „England, England” (1998) waren überaus erfolgreich.
Doch bereits „Duffy”, diesem frühen, unter Pseudonym geschriebenen Roman, merkt man an, mit welcher Liebe zum authentischen Detail er verfasst wurde. Die Genauigkeit, mit der hier die schrägen und schäbigen Praktiken der Menschenverachtung geschildert werden, bewundert man ebenso wie die Ironie, mit der das schreckliche Geschehen neutralisiert wird. Mag der maulfaule Duffy auch noch so schwer unter den perfiden Attacken des sinistren Big Eddy leiden, wir nehmen es mit einem herzlichen Lachen zur Kenntnis: Wahrscheinlich ist „Duffy” einer der komischsten Romane in einem eher tristen Genre.
MICHAEL KRÜGER
Ist das Dan Kavanagh alias Julian Barnes?
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