Rainer Maria Rilke: Duineser Elegien. Die Hymnen der Vögel der Seele Lesefreundlicher Großdruck in 16-pt-Schrift Großformat, 210 x 297 mm Berliner Ausgabe, 2021, 2. Auflage Durchgesehener Neusatz bearbeitet und eingerichtet von Theodor Borken Erstdruck: Leipzig (Insel) 1923. Textgrundlage ist die Ausgabe: Rainer Maria Rilke: Sämtliche Werke. Herausgegeben vom Rilke-Archiv in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke, besorgt von Ernst Zinn, Band 1¿6, Wiesbaden und Frankfurt a.M.: Insel, 1955¿1966. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Heida Al Assiri, Der Engel, 2019. Gesetzt aus der Minion Pro, 16 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1875 im damals österreichisch-ungarischen Prag als Sohn eines Bahnbeamten geboren, studiert René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke zunächst Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie, später zieht er nach München und studiert Jura. 1897 verliebt er sich in die deutlich ältere ¿ und verheiratete ¿ Lou Andreas-Salomé. Die welterfahrene Intellektuelle bleibt ihm zeit seines Lebens eng verbundene Freundin und Beraterin, sie ist ihm »zugleich Muse und sorgsame Mutter«, wie Sigmund Freud 1937 im Gedenken an sie feststellt. René nennt sich Rainer, weil Lou das für einen männlichen Schriftsteller angemessener findet. Rilke reist umher, gerne nach Italien, und macht zahlreiche Bekanntschaften anderer Künstler. Nachdem Lou die erotische Beziehung mit ihm beendet, heiratet er Clara Westhoff, die er nach der Geburt der gemeinsame Tochter zurücklässt, um nach Paris zu gehen. Den Ersten Weltkrieg überlebt er als Wehrpflichtiger, der auf einflussreiche Fürsprache hin Innendienst in Archiv- und Pressestellen leistet. Ab 1923 schwindet seine Gesundheit zusehends, lange Aufenthalte in verschiedenen Sanatorien folgen. Verstörend wirken seine Lobpreisungen auf Mussolinis Faschismus, seine Absage an Freiheit und Humanität: widersprüchlich dazu die intensiven lyrischen Beobachtungen intimen menschlichen Gefühlslebens. Sein alles verbindender »Weltinnenraum«, die späteren symbolistischen »Dinggedichte« schließen seinen Kreis einer allumfassenden Welterfahrung. Am 29. Dezember 1926 stirbt mit Rainer Maria Rilke in Montreux ein so facettenreicher wie widersprüchlicher Lyriker, der vielleicht gerade deshalb bis heute eine so große Faszination ausübt.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Paul Jandl verspricht mit dem Auftakt der geplanten sechsundzwanzigbändigen historisch-kritischen Rilke-Ausgabe, den Dichter neu kennenlernen zu können. Denn die Duineser Elegien und deren historische und biografische Kontextualisierung in diesem ersten Band geben schillernde Einblicke in das Leben Rilkes, wie Jandl vermittelt: als ein ziellos umhertreibender Idealist trete er hier hervor, der mit der Differenz zwischen lyrischer Transzendenz und "prosaischer" Realität - auch einer des Ersten Weltkriegs - zu kämpfen hatte; mit einem Mutter-Komplex und einer Tochter, um die er sich nicht kümmerte, und eben einem großdimensional angelegten Schreibprojekt, durchaus auch etwas "verblasen" im Ton, so Jandl, das er jahrelang nicht fertigstellte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine( ) der schönsten Dichtungen des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal mit allen Entwürfen und Vorstufen« (Iris Radisch, ZEIT, 16.11.2023) »Wer sich (...) auf Rilkes poetische Hochsprache einlässt, erfährt regelrechte Gänsehaut-Momente.« (Hartmut Horstmann, Westfalen-Blatt, 15.12.2023) »Die zurzeit aufsehenerregendste Frucht der Rilke-Forschung« (Iris Radisch, ZEIT, 20.12.2023) »Feinste Poesie in sehr schöner Verpackung.« (Glaube und Leben/Der Sonntag/Bonifatiusbote, 17.12.2023) »Für Rilke-Fans ist dieser Band ein Muss« (Glaube und Leben/Der Sonntag/Bonifatiusbote, 17.12.2023) »zweifellos das maßgebliche und unverzichtbare Referenzwerk zu Rilkes 'Duineser Elegien' (...) - und dies zu einem erstaunlich günstigen Preis« (Ulrich Hohoff, IfB, 2024) »Rilke's innovative poetry continues to inspire new generations of editors and artists.« (Judith Ryan, The Times Literary Supplement, 15.03.2024) »eine unverzichtbare Grundlage für jede künftige Beschäftigung mit den Duineser Elegien« (Jörg Schuster, literaturkritik.de, 21.03.2024)