Das neue Jahrbuch - mit 352 Seiten umfangreicher denn je - enthält ausschließlich Textbeiträge, die eigens fürs Jahrbuch geschrieben wurden. Auch die beliebte Bibliographie mit den präzisen Daten zu jedem einzelnen Buch hat kräftig zugelegt, waren es 1997 gerade mal 499, so sind es jetzt exakt 639 Bücher - und einige wenige CDs. Hilfreich ist dabei das ausführliche Verlags-, Autoren-, Orts- und Sachregister. Und noch zwei weitere Register: Ein Verzeichnis aller 152 Textbeiträge in den Jahrbüchern 1984 bis 1997 und ein Verzeichnis aller 218 Rezensionen in den Jahrbüchern 1985 bis 1997. (Weitere 30 ausführliche Rezensionen finden sich auf 60 Seiten in der aktuellen 15. Ausgabe.) Auch die Autorenliste kann sich sehen lassen: Joachim Seyferth beschreibt mit der gebotenen Zurückhaltung "Die Zäsur von Eschede", selbstverständlich ohne Fotos von der Unglücksstelle. Dumjahn feiert Anfang 1999 "Silberjubiläum", für Alfred Gottwaldt Grund genug, "meine Gedanken über die Welt der Eisenbahnbücher von 1973" zu Papier zu bringen. Über den Verleger Horst-Werner Dumjahn, und damit über den Verlag, das Antiquariat und die Versandbuchhandlung schreibt der Mainzer Journalist Michael Bermeitinger, Redaktionsmitglied der "Allgemeinen Zeitung", der die "Eisenbahnszene" und die vielen Namen und Bücher mal kritisch von außen beleuchtet. Vom "Reisen und Lesen im 19. Jahrhundert" berichtet Christine Haug (Institut für Buchwissenschaft, Uni Mainz), während Rolf Neustädt fragt, ob es nun auch eine "(N)Ostalgie im Verlagswesen" gibt? Ihm geht es natürlich um den "hohen Standard der DDR- Verlage", dargestellt am transpress-Beispiel. Manfred Weisbrod erzählt, "wie die Dampflok-Archive entstanden". Mit Erich Preuß können Sie "mit der Inlandsbahn durch eine fremde Welt" über den Polarkreis fahren, während sich Jan-Henrik Peters "Die Gefangenenwagen der Deutschen Reichsbahn" einmal näher angesehen hat. Schließlich geht es bei "Mehr Lust als Frust?", im zweiten Beitrag von Joachim Seyferth, wie könnte es anders sein, nochmals um die Deutsche Bahn AG. Mit einem Wort: Das neue Jahrbuch bringt wieder "Lesefutter pur". (Übrigens: Die Jahrbuch-Ausgabe 1998 ist nicht erschienen. Warum? Über die Hintergründe wird im aktuellen Jahrbuch berichtet.)
"25 Jahre Dumjahn, Mainz - und dazu gibt es jetzt dieses 15. Dumjahn-Jahrbuch, um einiges dicker als das vom Vor-Vorjahr (der Band 1998 war nicht erschienen), auch etwas höher im Preis, ansonsten weitgehend wie bekannt. Horst-Werner Dumjahn kann gut verkaufen, sich selbst, seine eigenen Bücher und die anderer Verlage. Zum Jubiläum schaut Dumjahn noch einmal zurück (besser: läßt zurückschauen), berichtet dem Leser z. B. vom 'Kampf David gegen Goliath' (S. 102) in Gestalt des kurzlebigen ELV anno 1986 und von der 'Erfolgsgeschichte' des Furka-Oberalp-Buches vier Jahre zuvor. Daß dabei der Streit mit dessen Autor, Dr. Kurt Seidel, noch einmal genüßlich breitgetreten wird (triumphierender Schlußsatz von Seite 95: 'Und seitdem ist Seidel auch von der Bildfläche verschwunden'), verleiht diesem 'Erfolg' eine besondere Note. Weitere Beiträge unterschiedlichen Niveaus ranken sich rund um das Thema Eisenbahn, hervorzuheben hier vor allem der Artikel über die solide Arbeit der ehemalige n DDR-Verlage. Wer die in den bisherigen Jahrbüchern erschienenen Beiträge oder ausführlichen Rezensionen noch einmal nachlesen will, findet eine entsprechende Auflistung aller Titel. Vielleicht wird der Leser auch bei den 30 diesjährigen Buchbesprechungen zum Kauf motiviert. Und dann ist da ja noch - ab Seite 255 - die bibliographisch exakte Auflistung vieler (beileibe nicht aller) derzeit erhältlichen Eisenbahnbücher, ergänzt um Auszüge aus Rezensionstexten (übrigens auch einige aus dem 'eisenbahn magazin' und Verlagsankündigungen." (Rolf Löttgers im "eisenbahn magazin" 37 (1999) Nr. 6, S. 49)