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Leo, ein kleiner Junge, spielt gerne zu Hause. Dort wohnt aber auch das Dunkel, vor dem sich Leo fürchtet. Bis jetzt hat das Dunkel Leo in Ruhe gelassen. Eines Tages besucht es ihn aber in seinem Zimmer. Und lädt ihn ein, mit in den Keller zu kommen. Leo zögert, schließlich ist es das Dunkel, das ihn da einlädt. Bis er merkt: Es ist nett, richtig nett. Es schenkt ihm sogar eine Glühbirne! Und je mehr er das Dunkel kennenlernt, desto mehr schwindet auch Leos Angst vor ihm.

Produktbeschreibung
Leo, ein kleiner Junge, spielt gerne zu Hause. Dort wohnt aber auch das Dunkel, vor dem sich Leo fürchtet. Bis jetzt hat das Dunkel Leo in Ruhe gelassen. Eines Tages besucht es ihn aber in seinem Zimmer. Und lädt ihn ein, mit in den Keller zu kommen. Leo zögert, schließlich ist es das Dunkel, das ihn da einlädt. Bis er merkt: Es ist nett, richtig nett. Es schenkt ihm sogar eine Glühbirne! Und je mehr er das Dunkel kennenlernt, desto mehr schwindet auch Leos Angst vor ihm.
Autorenporträt
Jon Klassen stammt aus Ontario, Kanada. Sein Bilderbuch 'Wo ist mein Hut' wurde bereits in siebzehn Sprachen übersetzt und gewann 2013 den deutschen Kinder- und Jugendliteraturpreis. Mit dem Bilderbuch 'Das ist nicht mein Hut' gewann Klassen ebenfalls in 2013 die Caldecott-Medal, die wichtigste Auszeichnung für Bilderbücher in den USA. Jon Klassen lebt in Los Angeles und tüftelt dort an seinen neuesten Geniestreichen.Lemony Snicket wurde 1970 in San Francisco geboren. Er heißt eigentlich Daniel Handler und ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Zudem ist er Musiker und zeitweises Mitglied der New Yorker Band Magnetic Fields. Er schrieb die erfolgreiche Kinderbuchreihe 'Eine Reihe betrüblicher Ereignisse'. Bei öffentlichen Auftritten gibt sich Handler oft als Repräsentant oder Assistent von Lemony Snicket aus und erfindet teilweise bizarre Ausreden für das Ausbleiben seines 'Chefs'.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2014

Denn was man Weiß auf Schwarz besitzt

Jon Klassen ist ein Star im internationalen Bilderbuchgeschäft. Mit "Dunkel" beweist der junge Kanadier einmal mehr sein Ausnahmetalent.

Von Andreas Platthaus

Wenn man dieses Bilderbuch aufschlägt, riecht es dunkel. Nach Druckerschwärze. Denn alle Seiten sind erst einmal pechschwarz. Dann wirft ein kleiner Junge mit seiner Taschenlampe einen Lichtkegel ins Dunkel, und fortan gibt es auch Helligkeit im Buch. Aber an den Rändern lauert immer noch das Grundschwarz der Seiten, und der kleine Junge - er heißt Leo - hat Angst vor dem Dunkel. Deshalb brennt nachts eine kleine Glühbirne in Leos Schlafzimmer. Das Dunkel muss am Himmel und im Keller bleiben. Aber es ist der eigentliche Held dieses Bilderbuchs, das denn auch "Dunkel" heißt.

Plötzlich ist das Dunkel dann doch in Leos Zimmer, und es spricht: Weiß auf Schwarz, während die Textpassagen, die von Leo erzählen, stets in den hellen Teilen von Jon Klassens Bildern stehen. Das ist der erste Geniestreich des zweiunddreißigjährigen kanadischen Illustrators, dessen Stern vor drei Jahren mit "Wo ist mein Hut" aufging (F.A.Z. vom 24. November 2012), das die Geschichte eines bestohlenen Bären erzählte und zu einem weltweiten Erfolg wurde wie seit Maurice Sendaks "Wo die wilden Kerle wohnen" kein anderes Bilderbuch mehr. Ein Jahr danach schob Klassen "Das ist nicht mein Hut" nach, in dem er das Grundmuster des Vorgängers subtil variierte und damit das Kunststück vollbrachte, dass Leser, die "Wo ist mein Hut" kannten, genauso begeistert waren wie diejenigen, für die das nicht galt.

Der zweite Geniestreich bei "Dunkel" ist die Wahl des Autors. Die beiden "Hut"-Geschichten hat Klassen selbst geschrieben, doch es gibt noch andere Bilderbücher von ihm, und die sind auch wunderschön anzusehen, jedoch nicht ganz so schön zu lesen. Vielleicht hat der NordSüd Verlag, der das Glück hat, Klassen im Programm zu haben, sie deshalb noch nicht übersetzen lassen. Für den Text von "House Held Up by Trees" zeichnet der Lyriker Ted Kooser verantwortlich, und er ist arg moralisch. Und für "Extra Yarn" hat Mac Barnett, ein etablierter Bilderbuchautor, den Stoff geliefert, doch ohne Klassens Zeichnungen in deren typischem Sechziger-Jahre-Stil wäre diese Geschichte von einem nie versiegenden Wollknäuel wenig reizvoll.

Der Text zu "Dunkel" aber stammt von Lemony Snicket. Dem ist in Deutschland mit seiner amerikanischen Kinderbuchserie "Eine Reihe betrüblicher Ereignisse" zwar immer noch nicht der überfällige Durchbruch geglückt, doch dass Daniel Handler (wie Snicket wirklich heißt) schreiben kann, das ist bekannt. Für "Dunkel" hat er den richtigen Zwischenton gefunden, der das Dunkel erst bedrohlich und dann fürsorglich macht.

Die deutsche Ausgabe ist großformatiger als die englischsprachige. Das tut Klassens reduzierter Grafik mit ihren wunderbar transparenten Aquarellfarben sehr gut. Allerdings sind die Objekte in "Dunkel" weniger farbintensiv als im Original gedruckt. Das ergibt interessante Effekte, weil sich etwa die für die Handlung zentrale Kommode im Keller kaum mehr von der dortigen Finsternis abhebt. Dadurch bekommt das Dunkel aber noch mehr Geheimnis. Wo der Irrtum liegt, ob im Original zu farbig oder in der Übersetzung zu schwach gedruckt wurde, das würde man gern wissen. Aber wer liest normalerweise schon beide Versionen nebeneinander?

Warum allerdings aus Laszlo, wie Lemony Snicket seinen kleinen Jungen genannt hat, im Deutschen Leo werden musste, ist rätselhaft. Als wäre Laszlo ein gängiger amerikanischer Name! Und in den im Buch enthaltenen Biographien der beiden Autoren vermisst man zwei bezeichnende Sätze, die hier übersetzt nachgetragen seien: "Jon Klassen wurde in Winnipeg geboren, wo das Dunkel die größte Zeit des Jahres früher ankommt." Und der andere: "Lemony Snicket wird gern vorgeworfen, seine Leser im Dunkeln zu lassen." Beide zusammen aber haben ein Glanzstück geschaffen.

Lemony Snicket, Jon Klassen: "Dunkel".

Aus dem Englischen von Thomas Bodmer. NordSüd Verlag, Zürich 2014. 43 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Von wegen dunkel, eine Glanzstück ist dieses Buch, findet Rezensent Andreas Platthaus. Die Angst des kleinen Leo vor dem Dunkel lässt sich anhand des Textes und der Bilder prima nachvollziehen, meint er. Die Bilder von Jon Klasen riechen förmlich danach, nach Druckerschwärze nämlich, erläutert Platthaus. Im Spiel mit Hell und Dunkel sieht er das Geniale an diesem Bilderbuch, genial auch, da es sich in der Zwischentonseligkeit des Texters Lemony Snicket wiederholt. Dass die deutsche Ausgabe größer ist als die englische, findet er da natürlich wunderbar.

© Perlentaucher Medien GmbH