Rilke ist Anfang 40, homosexuell und angestellt bei Bowery Auctions, einem Auktionshaus in Glasgow. Ein Herrenhaus, voll mit antiken Möbeln, wertvollen Teppichen und Kunstgegenständen, muss innerhalb einer Woche geräumt werden. Eine Bedingung ist mit diesem Auftrag verbunden: Das Arbeitszimmer des Verstorbenen muss von Rilke persönlich geräumt, der Inhalt restlos vernichtet werden. In diesem Raum entdeckt Rilke eine exquisite pornographische Bibliothek, seltene Erstausgaben, und alles in ihm sträubt sich gegen die Zerstörung. Schließlich stößt er auf eine Sammlung von brutalen und hochgradig verstörenden Fotos. Und was er auf diesen Fotos sieht, kann er nicht mehr vergessen. Nur noch ein Gedanke beherrscht ihn: Sind diese Fotos echt? Oder gestellt? Und welche Rolle spielte der Verstorbene? Rilke begibt sich auf die Suche, die ihn in die schäbigen Viertel Glasgows führt, in die Drogen- und Transvestitenszene, in ein internationales Netzwerk von Menschenhändlern.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Als Story nicht totzukriegen, doch der Triftigkeit beraubt", lautet Hubert Winkels lakonisches Urteil zu Louise Welshs Roman über die sexuelle Übermächtigkeit. Dort findet der schwule Auktionator Rilke in einer fremdem Wohnung Fotos von sexueller Folter und Ritualmord. Zu einer nicht ungewöhnlichen Wendung in der Populärliteratur komme es, so der Rezensent, wenn dieser "instabile Schnellsexliebhaber" zu einem tüftelnde Kommissar wird und auf der Spur seine amerikanische Detektivmoral und seine Bereitschaft zum Selbstopfer entdecke. In dem Roman sieht der Rezensent eine Antwort auf die Frage, was nach dem 20. Jahrhundert- dem Jahrhundert der Sexualität- noch kommen kann: "Nach dem Sex kommt der Rückblick auf den Sex". Dennoch scheint er mit dieser Antwort nicht ganz zufrieden zu sein, wenn er etwas ermüdet urteilt: "Eigentlich amüsieren wir uns nur über die Schreckensgestalt des fernen Säkulums von gestern. Und gruseln uns höflich vor dem Einschlafen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Kaum zu glauben, dass das ein erster Roman ist, der Louise Welsh auf direktem Weg in die Superstar Liga katapultiert und den Protagonisten Rilke als Klassiker etabliert hat." (The Times)
"Dieses elegische, elegante und atmosphärische Buch ist ein origineller und mitreißender Erstling. Selten wurde ein so abgründiger Stoff mit solcher Finesse behandelt." (Daily Telegraph)
"Dieses elegische, elegante und atmosphärische Buch ist ein origineller und mitreißender Erstling. Selten wurde ein so abgründiger Stoff mit solcher Finesse behandelt." (Daily Telegraph)