Wo der wilde Kaukasus am schönsten ist: Ein grandios illustriertes Buch über eine der unberührtesten und sagenumwobensten Bergregionen Europas.
In diese abgelegene Hochgebirgsregion kamen jahrtausendelang kaum Fremde. Völlig abgeschieden von der Welt lebten die Swanen in einer der schönsten Gegenden der Erde.
Hunderte Kilometer artenreichster Blumenteppiche ziehen an Berghängen von atemberaubender Schönheit entlang, weit über hundert Gletscher strecken ihre eisigen Zungen von den bis über 5000 Meter hohen Gipfeln des Hohen Kaukasus in die Täler. Zum Beispiel der Uschba ("der Schreckliche"), ein sagenumwobenes doppelgipfliges Bergungetüm; ihn will Gottfried Merzbacher, einer der ersten Alpinisten und Entdecker, die in den 1880igern in diese unberührten Regionen vorstoßen, besteigen. Merzbacher ist zudem einer der großartigsten frühen Nature-Writer deutscher Zunge - sein Versuch, den Berg zu besteigen, allerdings gerät zum Desaster. Die österreichische Bergsteigerin Cenzi von Ficker dagegen bekommt nach einem dramatischen Besteigungsversuch für ihren Mut vom Fürsten Dadeschkeliani kurzerhand den ganzen Berg geschenkt.
Extra für diesen Band geschriebene Geschichten der preisgekrönten Autorin Anna Kordsaia-Samadaschwili über ihre Jugend in der verwunschenen Sagenwelt Swanetiens und des ebenfalls preisgekrönten Autors Abo Iaschaghaschwili über das Leben der Swanen zwischen Archaik und Moderne beschließen den Band, der - grandios illustriert von Kat Menschik - Geschichten aus 150 Jahre Swanetien vor die geistigen Augen bringt.
In diese abgelegene Hochgebirgsregion kamen jahrtausendelang kaum Fremde. Völlig abgeschieden von der Welt lebten die Swanen in einer der schönsten Gegenden der Erde.
Hunderte Kilometer artenreichster Blumenteppiche ziehen an Berghängen von atemberaubender Schönheit entlang, weit über hundert Gletscher strecken ihre eisigen Zungen von den bis über 5000 Meter hohen Gipfeln des Hohen Kaukasus in die Täler. Zum Beispiel der Uschba ("der Schreckliche"), ein sagenumwobenes doppelgipfliges Bergungetüm; ihn will Gottfried Merzbacher, einer der ersten Alpinisten und Entdecker, die in den 1880igern in diese unberührten Regionen vorstoßen, besteigen. Merzbacher ist zudem einer der großartigsten frühen Nature-Writer deutscher Zunge - sein Versuch, den Berg zu besteigen, allerdings gerät zum Desaster. Die österreichische Bergsteigerin Cenzi von Ficker dagegen bekommt nach einem dramatischen Besteigungsversuch für ihren Mut vom Fürsten Dadeschkeliani kurzerhand den ganzen Berg geschenkt.
Extra für diesen Band geschriebene Geschichten der preisgekrönten Autorin Anna Kordsaia-Samadaschwili über ihre Jugend in der verwunschenen Sagenwelt Swanetiens und des ebenfalls preisgekrönten Autors Abo Iaschaghaschwili über das Leben der Swanen zwischen Archaik und Moderne beschließen den Band, der - grandios illustriert von Kat Menschik - Geschichten aus 150 Jahre Swanetien vor die geistigen Augen bringt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.08.2021Im bunten Kaukasus
Die Illustratorin Kat Menschik hat die Reihe ihrer "Lieblingsbücher" um eine Hommage an die Natur in ihrem Lieblingsreiseland erweitert.
Nach einem Raubüberfall soll der Polizeichef von Mestia, dem Hauptort der sagenhaften Region Swanetien, mit einer Ikone über die Dörfer gezogen sein, auf die er die Bewohner ihre Unschuld schwören ließ. In Zeiten, da der Tourismus im nordwestlichen Georgien mit Macht Einzug hält und längst erste Skigebiete entstanden sind, gehören derlei kriminalistische Methoden wohl für immer der Vergangenheit an - ebenso wie Gebirgsflecken, in denen Zucker in der Apotheke verkauft wird, Ochsen am Dreschbrett die Hauptstraße blockieren und die Dorfhunde noch "echt böse" sind. Gleichwohl hat Kat Menschik hier ihr Paradies gefunden: 2017 - damals war Georgien Gastland der Frankfurter Buchmesse, und sie illustrierte Tilman Spreckelsens Nacherzählung des georgischen Nationalepos "Der Held im Pardelfell" - war sie erstmals nach Tiflis gereist. 2019 kehrte sie mit Freunden zurück und entdeckte den "hohen Kaukasus", das wilde Swanetien - in ihren staunenden Augen ein großer Gebirgsgarten mit hüfthohen Blumenfeldern, türkisgrünen Bergseen und schneebedeckten Fünftausendern.
Die Eindrücke, die Pracht sollten zwischen Buchdeckel. Und da Kat Menschik für die bei Galiani erscheinende Reihe "Lieblingsbücher" vom Verlagsleiter Wolfgang Hörner Carte Blanche hat, (zwei Bände erscheinen pro Jahr), können nun auch wir Couch-Potatoes durch den wilden Kaukasus reisen. Menschik, die sonst mit Feder und Tusche arbeitet und dann am Computer koloriert, hat zum ersten Mal gemalt, Acryl auf Karton. Mehr als ein Jahr hielt sie die Farbgewitter der hochalpinen Flora auf großformatigen Pappen fest, von der Kaukasus-Anemone bis zu Knabenkraut und Breitglocken-Schachblume. Im Kopf hatte sie Farbtafeln aus alten Lexika oder Schul-Wandkarten, in ihrer schwarzen Umrandung und der Beschriftung in Jugendstil-Typographie lassen die ganzseitigen Illustrationen aber auch an historische Touristik-Reklameplakate aus den Schweizer Alpen denken. Dazu gibt es, quer übers Buch verstreut, an die fünfzig vignettenartige Zeichnungen.
"Durch den wilden Kaukasus" ist ein Gemeinschaftsprojekt im besten Sinn; die Texte des Bandes wählte die Reisegruppe Menschik - die sich, welch Fügung, fast komplett aus Angehörigen der Buchbranche zusammensetzte - gemeinsam aus. Der längste stammt aus dem 1901 in Leipzig erschienenen Großwerk "Aus den Hochregionen des Kaukasus" des Forschungsreisenden und Bergsteigers Gottfried Merzbacher (1843 bis 1926). Die Galiani-Reklame adelt diesen Alpinisten, der vor 140 Jahren ins unberührte Swanetien vorstieß, zu einem der "großartigsten frühen Nature-Writer deutscher Zunge". Merzbachers Einblicke in die Ethnologie der Region sind allerdings nicht durchweg gut gealtert und lesen sich stellenweise wie ein Gerhard-Polt-Sketch: "Der angenehmste Zug im Wesen des Swaneten ist seine Neigung zur Heiterkeit, wie man dies übrigens bei den meisten Naturvölkern wahrnehmen kann." Ob bei der Zerstörung eines swanetischen Dorfes im Zuge einer russischen "Strafexpedition", die Merzbacher ein paar Halbsätze später erwähnt, ausgiebig gescherzt wurde, verschweigt uns der schreibende Kletterer. Nicht jeder weiß, dass Russland im neunzehnten Jahrhundert sukzessive das ganze georgische Territorium annektierte und die heutigen Spannungen nicht ohne die damals geschlagenen Wunden zu verstehen sind - ein einordnendes Nachwort hätte hier gutgetan.
Spannend liest sich Merzbachers Bericht vom nach einundzwanzig Stunden erfolglos abgebrochenen Bezwingungsversuch des 4700 Meter hohen Uschbas (zu Deutsch "Der Schreckliche"). Der Berg machte seinem Namen offenbar alle Ehre: "Die Stufen waren von dem inzwischen gefallenen Schnee und Graupel so gefüllt, dass man sie nur finden konnte, wenn man, an die eingeschlagene Axt sich klammernd, mit der Fußspitze am Eishang tastete. An dem Halt der Axt allein hing das Leben. 'Bua, steh' fest', rief Kehrer dem Unterweger zu, und nie war solche Mahnung mehr am Platze . . ." Erst 1903 wurde der Südgipfel des Uschbas, der damals als einer der schwierigsten der Welt galt, erstmals bestiegen. Die Innsbrucker Bergpionierin Cenzi von Ficker (1878 bis 1956) war damals mit von der Partie, musste aber auf den Gipfel verzichten, um zwei verletzte Kameraden zu bergen. Der swanetische Fürst Dadeschkeliani war vom Schneid des "Uschba-Mädels" so beeindruckt, dass er ihr formell den ganzen Berg vermachte - die Schenkungsurkunde, im Buch von Menschik gezeichnet, liegt heute im Alpinen Museum in München.
Was den Band reizvoll macht, ist sein Ausgriff in die Gegenwart: Die Autorin, Übersetzerin und Kulturjournalistin Anna Kordsaia-Samadaschwili (geboren 1968) steuert eine exklusive Kurzgeschichte bei, die von Fabelwesen der swanetischen Märchenwelt bewohnt ist - Wechselbälger gibt es hier ebenso wie Kwasrolia, den Kieselwerfer, oder die unheimlichen Saschscharebi ("Angstmacher"). Viel aktuelles Kolorit bieten die "Geschichten, auf einem Mehlsack geschrieben" aus der Feder des in Tiflis lebenden Schriftstellers und Bergführers Abo Iaschaghaschwili (geboren 1977), der notiert, was ihm im Sommer 2020 bei seinen Wanderungen durch den Kaukasus zu Ohren kam. Im O-Ton hören wir etwa die Mutter des ersten Paragliders von Swanetien, die ihren Sohn ("Der hängt am Himmel") schlicht für verrückt hält. Wir erleben die Klage einer Witwe, deren Mann von einem per Anhalter mitgenommenen traumatisierten Afghanistan-Heimkehrer erschossen wurde - und werden Zeuge, wie der Wortschwall eines von den alten Sagen allzu begeisterten Verwaltungsangestellten von einem Kollegen gestoppt wird: "Erzähl doch auch mal von sowas: das ist ein Radiorekorder aus dem zwanzigsten Jahrhundert."
Hier trifft uns tatsächlich der "Atem Swanetiens", und die Lust, Richtung Kaukasus aufzubrechen, wird groß und größer. Ein Berg dort ist nach der unerschrockenen Cenzi von Ficker benannt, "Tsentsi Tau". Gut möglich, dass es nach diesem formidablen Coffee-Table-Book im Westentaschenformat, leinengebunden, mit aufgeklebtem Schildchen und Silberfarbschnitt, irgendwann einen "Menschik Tau" in Swanetien geben wird. NILS KAHLEFENDT
Kat Menschik (Hrsg.): "Durch den wilden Kaukasus". Geschichten über das georgische Traumland Swanetien.
Galiani Verlag, Berlin 2021. 127 S,. Abb., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Illustratorin Kat Menschik hat die Reihe ihrer "Lieblingsbücher" um eine Hommage an die Natur in ihrem Lieblingsreiseland erweitert.
Nach einem Raubüberfall soll der Polizeichef von Mestia, dem Hauptort der sagenhaften Region Swanetien, mit einer Ikone über die Dörfer gezogen sein, auf die er die Bewohner ihre Unschuld schwören ließ. In Zeiten, da der Tourismus im nordwestlichen Georgien mit Macht Einzug hält und längst erste Skigebiete entstanden sind, gehören derlei kriminalistische Methoden wohl für immer der Vergangenheit an - ebenso wie Gebirgsflecken, in denen Zucker in der Apotheke verkauft wird, Ochsen am Dreschbrett die Hauptstraße blockieren und die Dorfhunde noch "echt böse" sind. Gleichwohl hat Kat Menschik hier ihr Paradies gefunden: 2017 - damals war Georgien Gastland der Frankfurter Buchmesse, und sie illustrierte Tilman Spreckelsens Nacherzählung des georgischen Nationalepos "Der Held im Pardelfell" - war sie erstmals nach Tiflis gereist. 2019 kehrte sie mit Freunden zurück und entdeckte den "hohen Kaukasus", das wilde Swanetien - in ihren staunenden Augen ein großer Gebirgsgarten mit hüfthohen Blumenfeldern, türkisgrünen Bergseen und schneebedeckten Fünftausendern.
Die Eindrücke, die Pracht sollten zwischen Buchdeckel. Und da Kat Menschik für die bei Galiani erscheinende Reihe "Lieblingsbücher" vom Verlagsleiter Wolfgang Hörner Carte Blanche hat, (zwei Bände erscheinen pro Jahr), können nun auch wir Couch-Potatoes durch den wilden Kaukasus reisen. Menschik, die sonst mit Feder und Tusche arbeitet und dann am Computer koloriert, hat zum ersten Mal gemalt, Acryl auf Karton. Mehr als ein Jahr hielt sie die Farbgewitter der hochalpinen Flora auf großformatigen Pappen fest, von der Kaukasus-Anemone bis zu Knabenkraut und Breitglocken-Schachblume. Im Kopf hatte sie Farbtafeln aus alten Lexika oder Schul-Wandkarten, in ihrer schwarzen Umrandung und der Beschriftung in Jugendstil-Typographie lassen die ganzseitigen Illustrationen aber auch an historische Touristik-Reklameplakate aus den Schweizer Alpen denken. Dazu gibt es, quer übers Buch verstreut, an die fünfzig vignettenartige Zeichnungen.
"Durch den wilden Kaukasus" ist ein Gemeinschaftsprojekt im besten Sinn; die Texte des Bandes wählte die Reisegruppe Menschik - die sich, welch Fügung, fast komplett aus Angehörigen der Buchbranche zusammensetzte - gemeinsam aus. Der längste stammt aus dem 1901 in Leipzig erschienenen Großwerk "Aus den Hochregionen des Kaukasus" des Forschungsreisenden und Bergsteigers Gottfried Merzbacher (1843 bis 1926). Die Galiani-Reklame adelt diesen Alpinisten, der vor 140 Jahren ins unberührte Swanetien vorstieß, zu einem der "großartigsten frühen Nature-Writer deutscher Zunge". Merzbachers Einblicke in die Ethnologie der Region sind allerdings nicht durchweg gut gealtert und lesen sich stellenweise wie ein Gerhard-Polt-Sketch: "Der angenehmste Zug im Wesen des Swaneten ist seine Neigung zur Heiterkeit, wie man dies übrigens bei den meisten Naturvölkern wahrnehmen kann." Ob bei der Zerstörung eines swanetischen Dorfes im Zuge einer russischen "Strafexpedition", die Merzbacher ein paar Halbsätze später erwähnt, ausgiebig gescherzt wurde, verschweigt uns der schreibende Kletterer. Nicht jeder weiß, dass Russland im neunzehnten Jahrhundert sukzessive das ganze georgische Territorium annektierte und die heutigen Spannungen nicht ohne die damals geschlagenen Wunden zu verstehen sind - ein einordnendes Nachwort hätte hier gutgetan.
Spannend liest sich Merzbachers Bericht vom nach einundzwanzig Stunden erfolglos abgebrochenen Bezwingungsversuch des 4700 Meter hohen Uschbas (zu Deutsch "Der Schreckliche"). Der Berg machte seinem Namen offenbar alle Ehre: "Die Stufen waren von dem inzwischen gefallenen Schnee und Graupel so gefüllt, dass man sie nur finden konnte, wenn man, an die eingeschlagene Axt sich klammernd, mit der Fußspitze am Eishang tastete. An dem Halt der Axt allein hing das Leben. 'Bua, steh' fest', rief Kehrer dem Unterweger zu, und nie war solche Mahnung mehr am Platze . . ." Erst 1903 wurde der Südgipfel des Uschbas, der damals als einer der schwierigsten der Welt galt, erstmals bestiegen. Die Innsbrucker Bergpionierin Cenzi von Ficker (1878 bis 1956) war damals mit von der Partie, musste aber auf den Gipfel verzichten, um zwei verletzte Kameraden zu bergen. Der swanetische Fürst Dadeschkeliani war vom Schneid des "Uschba-Mädels" so beeindruckt, dass er ihr formell den ganzen Berg vermachte - die Schenkungsurkunde, im Buch von Menschik gezeichnet, liegt heute im Alpinen Museum in München.
Was den Band reizvoll macht, ist sein Ausgriff in die Gegenwart: Die Autorin, Übersetzerin und Kulturjournalistin Anna Kordsaia-Samadaschwili (geboren 1968) steuert eine exklusive Kurzgeschichte bei, die von Fabelwesen der swanetischen Märchenwelt bewohnt ist - Wechselbälger gibt es hier ebenso wie Kwasrolia, den Kieselwerfer, oder die unheimlichen Saschscharebi ("Angstmacher"). Viel aktuelles Kolorit bieten die "Geschichten, auf einem Mehlsack geschrieben" aus der Feder des in Tiflis lebenden Schriftstellers und Bergführers Abo Iaschaghaschwili (geboren 1977), der notiert, was ihm im Sommer 2020 bei seinen Wanderungen durch den Kaukasus zu Ohren kam. Im O-Ton hören wir etwa die Mutter des ersten Paragliders von Swanetien, die ihren Sohn ("Der hängt am Himmel") schlicht für verrückt hält. Wir erleben die Klage einer Witwe, deren Mann von einem per Anhalter mitgenommenen traumatisierten Afghanistan-Heimkehrer erschossen wurde - und werden Zeuge, wie der Wortschwall eines von den alten Sagen allzu begeisterten Verwaltungsangestellten von einem Kollegen gestoppt wird: "Erzähl doch auch mal von sowas: das ist ein Radiorekorder aus dem zwanzigsten Jahrhundert."
Hier trifft uns tatsächlich der "Atem Swanetiens", und die Lust, Richtung Kaukasus aufzubrechen, wird groß und größer. Ein Berg dort ist nach der unerschrockenen Cenzi von Ficker benannt, "Tsentsi Tau". Gut möglich, dass es nach diesem formidablen Coffee-Table-Book im Westentaschenformat, leinengebunden, mit aufgeklebtem Schildchen und Silberfarbschnitt, irgendwann einen "Menschik Tau" in Swanetien geben wird. NILS KAHLEFENDT
Kat Menschik (Hrsg.): "Durch den wilden Kaukasus". Geschichten über das georgische Traumland Swanetien.
Galiani Verlag, Berlin 2021. 127 S,. Abb., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Nils Kahlefendt bekommt Lust auf Georgien und den Kaukasus beim Lesen und Schauen in dem von Kat Menschik herausgegebenen bibliophilen Band mit den in Acryl festgehaltenen Alpinblumenbildern der Herausgeberin und Texten von Gottfried Merzbacher und Anna Kordsaia-Samadaschwili über wilde Gipfel und Fabelwesen in Swanetien oder (aktueller) Geschichten des Autors und Bergführers Abo Iaschaghaschwili. Merzbachers blumige Eindrücke von der regionalen Ethnologie findet der Rezensent zwar altbacken und einigermaßen blind gegenüber weniger angenehmen historischen Tatsachen (das erläuternde Nachwort vermisst er da schmerzlich), dafür scheinen ihm die im Band enthaltenen Geschichten aus der Gegenwart der Region umso lebensnaher und verlockender.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Hier trifft uns tatsächlich der "Atem Swanetiens", und die Lust, Richtung Kaukasus aufzubrechen, wird groß und größer. Nils Kahlefendt FAZ 20210812