Dreimal wird Samira Bellil von einer Gruppe junger Männer vergewaltigt. Dies ist ihre Geschichte.
Beim ersten Mal ist sie gerade 13 Jahre alt. Aus Scham hüllt sie sich in Schweigen. Nun, Jahre später, bricht sie das Tabu und erzählt eine unglaubliche Geschichte von Gewalt und ihren Folgen.
Schockierend, aufrüttelnd und von erschreckender Aktualität - dieser Bericht geht unter die Haut. Samira Bellil wächst auf in der gewaltbeherrschten Atmosphäre der Vorstädte von Paris, in denen Vergewaltigung fast zum Alltag gehört. In ihrem muslimischen Elternhaus findet sie weder Trost noch Hilfe, der Vater hat für seine Tochter nur Schreie, Schläge und schließlich den Rauswurf übrig. Die Gewalt, die sie erfährt, gibt sie weiter und sie richtet sie gegen sich selbst. Erst durch das Schreiben gelingt es ihr, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Bellils distanzierte Schreibweise lässt die tiefe Demütigung umso deutlicher werden. Gleichzeitig aber ist ihr Buch auch eine Anklage an die Täter - und an die Gesellschaft, die die Täter deckt und die Opfer nicht ernst nimmt.
Beim ersten Mal ist sie gerade 13 Jahre alt. Aus Scham hüllt sie sich in Schweigen. Nun, Jahre später, bricht sie das Tabu und erzählt eine unglaubliche Geschichte von Gewalt und ihren Folgen.
Schockierend, aufrüttelnd und von erschreckender Aktualität - dieser Bericht geht unter die Haut. Samira Bellil wächst auf in der gewaltbeherrschten Atmosphäre der Vorstädte von Paris, in denen Vergewaltigung fast zum Alltag gehört. In ihrem muslimischen Elternhaus findet sie weder Trost noch Hilfe, der Vater hat für seine Tochter nur Schreie, Schläge und schließlich den Rauswurf übrig. Die Gewalt, die sie erfährt, gibt sie weiter und sie richtet sie gegen sich selbst. Erst durch das Schreiben gelingt es ihr, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Bellils distanzierte Schreibweise lässt die tiefe Demütigung umso deutlicher werden. Gleichzeitig aber ist ihr Buch auch eine Anklage an die Täter - und an die Gesellschaft, die die Täter deckt und die Opfer nicht ernst nimmt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Gar nicht freundlich geht Franziska Speer mit diesem Buch um. Zu oft drifte der Text in "pubertären Bravo-Kitsch" und "Brutalo-Bauerntheater" ab, "gefühlsduselig, grobschlächtig, spekulativ" sei das alles. Vor allem aber findet sie, dass das Buch "nicht hält, was es verspricht". Die Rezensentin hätte tatsächlich "gern Genaueres" erfahren über "Langeweile und Trostlosigkeit" in den französischen Vorstädten, aus denen die dort lebenden ausländischen Jugendlichen dann in "Gewalt und Aggression" flüchten sowie vor allem über die Lage der "Frauen in der Banlieue" - über die Zustände also, die hier eigentlich angeklagt werden sollten. Doch während man das Buch in Frankreich offenbar auch so verstanden habe, wie es angekündigt wurde, es also, wie Speer schreibt, "die Gemüter erhitzt" sowie "hohe Verkaufszahlen" erreicht habe und "die gut aussehende Autorin" außerdem "als Star durch die Talkshows gereicht" worden sei, findet Speer, dass es in diesem Buch "einzig und allein um Samira Bellil" gehe. Und auch ihre Ankündigung: "Ich will kein Mitleid erregen - ich will Bewusstsein schaffen!" löse die Autorin - die, wie man erfährt, selbst in der Pariser Banlieue aufgewachsen ist und dort mit vierzehn zum ersten Mal von einer Gruppe junger Männer vergewaltigt wurde -- "auf keiner einzigen Seite ein". Dafür mangele es dem Buch zu sehr an "Distanz zum Milieu". Erklärt wird hier gar nichts, schimpft Speer, "allenfalls unser Voyeurismus" bedient.
© Perlentaucher Medien GmbH
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