Seit der Stummfilm-Ära beschäftigte sich der Filmjournalismus mit der Begegnung von Film und Musik. Kinomusiker, Komponisten, Musikwissenschaftler, Literaten, Philosophen und Filmtheoretiker beteiligten sich an einer intensiven Diskussion mit einem breiten Spektrum an Argumenten und Sichtweisen. In Artikeln, Essays und Filmrezensionen widmeten sie sich ästhetischen, theoretischen und kompositorischen Fragen der Filmmusik.Was unterscheidet Filmmusik von Kunstmusik? Muss Filmmusik notwendigerweise eine Originalkomposition sein oder kann sie auch aus existierenden Musikstücken zusammengesetzt sein? Wie sollte ein Filmmusikstück morphologisch aufgebaut sein? Welche Formen sind zu bevorzugen? Welche Probleme können sich aus der Verwendung von Musik ergeben, die dem Zuhörer bereits bekannt ist? Es fehlte nicht an Reflexionen über die ästhetische Beziehung zwischen Kunstmusik und dem Medium Film als solchem, über ihre Konvergenz oder ihre Trennung, sogar über ihre "Wahlverwandtschaft".Das Buch untersucht das ästhetische Problem der Filmmusik in der Stummfilmzeit anhand zeitgenössischer journalistischer Quellen. Journalistische Schriften besitzen sowohl als historische als auch als ästhetische Quellen ein enormes Potenzial. Die journalistische Kritik erweist sich als theoretisch-ästhetisches Medium für die filmmusikalische Praxis der Stummfilmzeit: als der Ort, an dem erste theoretische Überlegungen zur Filmkomposition zusammenlaufen, drängende dramaturgische Fragen diskutiert werden und eine inhärent ästhetische musikalische Erfahrung ihre intellektuelle Verarbeitung findet.
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