Erkundungen zu Fuß verändern das eigene Leben - gelegentlich sind sie von magischer Kraft
Gehen ist eine Lebenseinstellung und eine Weltanschauung, Rebellion und Selbstverwirklichung - über Stock und Stein, durch Welt und Wiese, ein Weg zu den Ursprüngen unserer Existenz.
Ilija Trojanow zählt zu den großen Reisenden unter den Autoren der Gegenwart. Essayistisch-reportagehaft berichtet er von eigenen langen Wanderungen: durch Tansania, vom Indischen Ozean bis zum Tanganyikasee; vom Unterwegssein in Los Angeles oder über seine Märsche durch die englischen Downs.
Diese Erfahrungen verschmelzen im Gesprächsaustausch mit "Gurus" wie etwa Henry David Thoreau oder mit markanten Gestalten wie Pilgerern, Abenteurern, Mönchen, Sol-daten, Entdeckern oder Schwärmern und mit vielen Texten u.a. von Matsuo Basho- bis Robert Walser und Virginia Woolf.
Gehen ist eine Lebenseinstellung und eine Weltanschauung, Rebellion und Selbstverwirklichung - über Stock und Stein, durch Welt und Wiese, ein Weg zu den Ursprüngen unserer Existenz.
Ilija Trojanow zählt zu den großen Reisenden unter den Autoren der Gegenwart. Essayistisch-reportagehaft berichtet er von eigenen langen Wanderungen: durch Tansania, vom Indischen Ozean bis zum Tanganyikasee; vom Unterwegssein in Los Angeles oder über seine Märsche durch die englischen Downs.
Diese Erfahrungen verschmelzen im Gesprächsaustausch mit "Gurus" wie etwa Henry David Thoreau oder mit markanten Gestalten wie Pilgerern, Abenteurern, Mönchen, Sol-daten, Entdeckern oder Schwärmern und mit vielen Texten u.a. von Matsuo Basho- bis Robert Walser und Virginia Woolf.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.01.2016Mit Ilija Trojanow auf Wanderschaft
Ob wohl "alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge", fragt sich der Langstreckenwanderer Seume auf seinem Weg nach Syrakus. Die Anthologie "Durch Welt und Wiese", die fünfundfünfzig Texte von fußläufigen Autorinnen und Autoren vereinigt, beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja. Denn Wandern, so betont der Herausgeber, der bulgarischstämmige Schriftsteller Ilija Trojanow, in seinem Vorwort, erweitert nicht nur den Sinn und intensiviert die Wahrnehmung, sie wirkt sogar nachweislich wohltuend auf unsere Hirn- und Gedächtnisfunktionen. Das in handschmeichlerisch grasgrünen Filz gebundene Buch beleuchtet verschiedene Spielarten des pedestrischen Prinzips. Rousseau führt mit seinen "Träumereien eines einsam Schweifenden" die Rubrik "Aufbrüche" an, in der sich auch Balzac, Stevenson, Thoreau oder Tolstoi tummeln. Mit Büchner, Dickens, Handke oder Sebald führt die erwanderte Natur eher zu inneren "Betrachtungen" und "Meditationen", die sich für Flaneure wie Hessel oder Aragon dann auch auf "Spaziergängen" durch Metropolen ergeben. Ilija Trojanow, dessen erster Fußmarsch die Flucht aus seiner Heimat Bulgarien bedeutete, nennt das Gehen zu Recht eine "subversive Lebensform". Nicht nur Moritz in England oder Seume in Italien wollte man in Herbergen als "poor travelling creatures" kaum aufnehmen, eben weil sie nicht vorfuhren.
kos.
Ilija Trojanow, Susann Urban: "Durch Welt und Wiese oder Reisen zu Fuß".
Die Andere Bibliothek, Berlin 2015. 348 S., geb., 42,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ob wohl "alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge", fragt sich der Langstreckenwanderer Seume auf seinem Weg nach Syrakus. Die Anthologie "Durch Welt und Wiese", die fünfundfünfzig Texte von fußläufigen Autorinnen und Autoren vereinigt, beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja. Denn Wandern, so betont der Herausgeber, der bulgarischstämmige Schriftsteller Ilija Trojanow, in seinem Vorwort, erweitert nicht nur den Sinn und intensiviert die Wahrnehmung, sie wirkt sogar nachweislich wohltuend auf unsere Hirn- und Gedächtnisfunktionen. Das in handschmeichlerisch grasgrünen Filz gebundene Buch beleuchtet verschiedene Spielarten des pedestrischen Prinzips. Rousseau führt mit seinen "Träumereien eines einsam Schweifenden" die Rubrik "Aufbrüche" an, in der sich auch Balzac, Stevenson, Thoreau oder Tolstoi tummeln. Mit Büchner, Dickens, Handke oder Sebald führt die erwanderte Natur eher zu inneren "Betrachtungen" und "Meditationen", die sich für Flaneure wie Hessel oder Aragon dann auch auf "Spaziergängen" durch Metropolen ergeben. Ilija Trojanow, dessen erster Fußmarsch die Flucht aus seiner Heimat Bulgarien bedeutete, nennt das Gehen zu Recht eine "subversive Lebensform". Nicht nur Moritz in England oder Seume in Italien wollte man in Herbergen als "poor travelling creatures" kaum aufnehmen, eben weil sie nicht vorfuhren.
kos.
Ilija Trojanow, Susann Urban: "Durch Welt und Wiese oder Reisen zu Fuß".
Die Andere Bibliothek, Berlin 2015. 348 S., geb., 42,- [Euro].
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