Schon den Großvater trieb es in die Ferne. Als Heizer befuhr er auf einem Tanker die Weltmeere, bis er nach einem abenteuerlichen Leben unerwartet wieder in jene nordserbische Stadt seiner Herkunft zurückkehrte, in der es dem Enkel und Ich-Erzähler bald zu eng wird. Ums Reisen dreht sich, angefangen vom ersten Familienurlaub an der Adria, in diesem Buch alles - in konzentrischen Kreisen, die sich immer weiter vom Ausgangspunkt entfernen. Zunächst wird mit Stationen in den bosnischen Städten Sarajevo, Bihac und Mostar jenes Jugoslawien vermessen, das bald aufhören sollte zu existieren. Je tiefer das Land im Morast korrupter Kriegstreiber und Kriegsgewinnler versinkt, umso unwiderstehlicher wird der Drang auszubrechen: über Novi Sad, Budapest und Szegedin geht die Reise nach Wien: "Ein verriegeltes Tor zum Westen, das uns süß wie Lutschbonbons erscheint." Die letzte Reise führt nach Nordafrika, im Flug über das Mittelmeer, das einst der Großvater befahren hatte. Wie dessen Geschichte so nimmt auch jene des Enkels ihr vorläufiges Ende in der Stadt, aus der er aufgebrochen war.
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